Nur das abendliche Läuten der Glocken von St. Johannes der Täufer ist zu hören, als Bürgermeister Holger Jung zu einer Schweigeminute für die bisherigen Opfer des Krieges im Nahen Osten aufruft.
Zeichen setzenMeckenheimer halten Mahnwache für Frieden in Nahost
Mit weißen Lichtern, Saxophonmusik, Gebeten und bunten Regenbogenfahnen sendeten Meckenheimer Bürger am Dienstagabend ein gemeinsames Zeichen des Friedens und der Solidarität in den Nahen Osten. „Ich danke Ihnen, dass Sie gemeinsam mit mir ein Zeichen gegen die Gewalt in Israel und im Gaza-Streifen setzen wollen, erklärte Bürgermeister Holger Jung, der zur Mahnwache aufgerufen hatte. Musikalisch umrahmte die Bonner Musikerin Uli Wild die Veranstaltung, der Pfarrvikar Franz-Josef Lausberg von der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und die evangelische Pfarrerin Iris Gronbach von der evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim einen würdigen Rahmen gaben.
Anlass der Zusammenkunft sei ein „perfider“, sagte Holger Jung: „Der Terroristische Anschlag der Hamas am 7. Oktober aus dem Gaza-Streifen heraus auf den Staat, die Integrität und das Volk Israel.“ Das Stadtoberhaupt erinnerte an die schrecklichen Bilder brutaler Gewalt, die seitdem „über viele Kanäle in die ganze Welt“ transportiert würden und mahnte mehrmals vor einer „Sippenhaft des palästinensischen Volkes“. Die Terrororganisation Hamas dürfe nicht mit einem ganzen Volk verwechselt werden: „Die Hamas repräsentiert nicht die Palästinenser und ihr Interesse!“ Deutschland stehe nicht nur aufgrund seiner Vergangenheit fest an der Seite Israels: „Unsere Solidarität ist ungebrochen.“ Holger Jung erinnerte an die Geschichte des Nahen Ostens, die so hochkomplex sei wie kaum eine andere und wo der Frieden „extrem fragil und keine Selbstverständlichkeit“ sei.
Darum gehe es ihm nicht um eine Bewertung der Lage, auch sollte es vermieden werden, einfachen Antworten hinterherzulaufen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse gelte es jedoch, gemeinsam innezuhalten und ein gemeinsames Zeichen für den Frieden im Nahen Osten zu setzen: „Wir können zusammenkommen, miteinander sprechen, uns solidarisch zeigen mit den Menschen in Sorge und Not und aktiv gemeinsam für den Frieden einstehen.“ Zum Gebet gegen den Schrecken und die Hilflosigkeit angesichts des Unrechts, „ das Männern, Frauen und Kindern angetan wurde“, riefen die Geistlichen der zwei großen christlichen Kirchen auf: „Wir bitten um Frieden für alle Menschen.“
Nur das abendliche Läuten der Glocken von St. Johannes der Täufer war zu hören, als Bürgermeister Holger Jung abschließend zu einer Schweigeminute für die bisherigen Opfer des Krieges im Nahen Osten aufrief.