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Anbau am GemeindezentrumSymbolischer erster Spatenstich an der Meckenheimer Friedenskirche

Lesezeit 4 Minuten
Das inklusive Team der evangelischen Kirche Meckenheim um Diakonin Sonja Freischem (helle jacke Mitte), kleine Sängerinnen und Sänger aus dem Kinderchor, Mitglieder und Betreuer der inklusiven Gruppen, Pfarrer Stefan Bergner (4.v.l.), Baukirchmeister Michael Blum (links daneben) sowie Dr. Simone Gangl (2.v.l.) als Vorsitzende des Presbyteriums stehen vor dem Gemeindezentrum in Meckenheim und stechen mit einem Spaaten in die Erde.

Zum symbolischen ersten Spatenstich an der Friedenskirche hatte das inklusive Team der evangelischen Kirche Meckenheim um Diakonin Sonja Freischem (helle Jacke Mitte) eingeladen.

Ein neuer, dem bestehenden Ensemble an der Friedenskirche angepasster Büro- und Besprechungstrakt soll in knapp einem Jahr fertig sein.

Die Arbeiten für den Anbau am Gemeindezentrum Friedenskirche in Meckenheim haben begonnen. Zum symbolischen ersten Spatenstich auf der Wiese neben dem Gemeindebüro hatte das inklusive Team der evangelischen Kirche Meckenheim um Diakonin Sonja Freischem eingeladen. Mit dabei waren die kleinen Sängerinnen und Sänger aus dem Kinderchor, Mitglieder und Betreuer der inklusiven Gruppen, Pfarrer Stefan Bergner, Kirchmeister Michael Blum sowie Simone Gangl als Vorsitzende des Presbyteriums.

Mitarbeiter sollen im November 2024 neue Räume beziehen können

Gebaut wird ein neuer, dem bestehenden Ensemble angepasster Büro- und Besprechungstrakt. In knapp einem Jahr soll alles fertig sein, so dass die Mitarbeiter im November 2024 in ihre neuen Räume einziehen können. Die Kosten für den Neubau werden aktuell auf circa zwei Millionen Euro beziffert. Der Baubeauftragte Guido Schmidt vom Planungsteam der evangelischen Kirchengemeinde, der mit dem Architekturbüro und Bauingenieuren zusammenarbeitet, äußerte sich erfreut sich über den frühen Start der Arbeiten auf einer Freifläche zwischen Gemeindebüro und dem Le-Meé-Platz.

Das Ziel der Planungen, alle Gruppen und Kreise der Gemeinde und somit auch alle Mitarbeitenden zu erhalten, sei erreicht: „Wir werden alle Gruppen aus den Gemeindezentren Arche und Christuskirche ohne Einschränkungen hier unterbringen können.“ Umziehen werden auch die insgesamt rund 120 Teilnehmenden der drei inklusiven Gruppen, die sich bisher in der Arche getroffen haben. Hauptsächlich für sie war der symbolische Spatenstich gedacht. „Die inklusive Gruppe hatte sich überlegt, mit den Menschen, die es schwerer haben, den Umzug zu begreifen, die Aktion mit einem ersten Spatenstich einzuläuten“, erläuterte Diakonin Sonja Freischem.

Das ganze Gemeindezentrum soll barrierefrei gebaut werden

Bauzeichnung des Bonner Büros sgp-Architekten

Bauzeichnung des Bonner Büros sgp-Architekten für den Anbau der Meckenheimer Friedenskirche (rechtes Teilstück). Das Gebäude hat Fotovoltaik auf dem Dach und wird mit dem bestehenden Ensemble (links) verbunden.

Von großem Vorteil sei der Einbau eines Aufzuges, durch den nun das gesamte Ensemble in Zukunft barrierefrei sein wird, darüber waren sich Schmidt und Freischem einig: „Nach dem Umbau werden alle Ebenen auch innerhalb des Gebäudes von jedem Menschen erreichbar sein.“ Das ist im Moment noch nicht so: Rollstuhlfahrer müssen zurzeit noch um das Gebäude herumfahren, um in den oberen Bereich zu gelangen. Kirchmeister Michael Blum, der das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen beaufsichtigt, erinnerte stellvertretend für seine Mitstreiter im Presbyterium noch einmal an das Leitmotiv der Umstrukturierung. Und das lautet seit 2021: „Wir investieren in Menschen, nicht in Steine.“

Der Hintergrund: Damals beschloss das Leitungsgremium der evangelischen Gemeinde, den Pfarrdienst neu zu regeln und eine Reduzierung von drei Zentren auf eines vorzunehmen. Es sollte weiterhin in Gemeindearbeit investiert werden. Die evangelische Friedenskirche in Meckenheims Neuer Mitte, die nun angesichts ihrer zukünftig erweiterten Funktion als alleiniges Zentrum des Gemeindelebens ausgebaut wird, bleibt bestehen. Geschlossen werden die Christuskirche in Alt-Meckenheim und das Merler Kirchenzentrum „Die Arche“.

Stetig sinkende Mitgliederzahlen stellen Gemeinde vor Herausforderungen

Die Vorsitzende des Presbyteriums, Simone Gangl, hatte im Rahmen der Gemeindeversammlung im August 2022 anhand eindeutiger Zahlen gezeigt, „dass eine Reduzierung der Zentren langfristig unumgänglich ist“. Zu schaffen machte der Gemeinde stetig sinkende Mitgliederzahlen und dadurch bedingt geringere Einnahmen. Um die Jahrtausendwende waren es noch etwa 9300 Gläubige, derzeit sind es 6501. Dieser rasante Rückgang wurde hauptsächlich durch Austritte, Todesfälle und Wegzug erklärt. Die wirtschaftliche Lage wiederum habe sich wegen der inflationsbedingten Steigerung der Ausgaben nicht entspannt.

Durch die geplante Gebäudereduzierung gehe das Presbyterium jedoch davon aus, dass durch geringeren Bewirtschaftungs- und Instandsetzungsaufwand eine „erhebliche Reduzierung der Ausgaben erreicht und somit ausgeglichene Jahresergebnisse erzielt werden“. Dem Baubeauftragten Guido Schmidt sei es wichtig, alle Menschen mitzunehmen und über die neuen Entwicklungen beim Umbau transparent zu informieren. Darum plane er, in allen drei Gemeindezentren Plakate aufzuhängen, „die darüber informieren, was als nächstes passiert“. Nach den Gottesdiensten soll es in Zukunft außerdem ein regelmäßiges Treffen geben, bei dem über Fortschritte berichtet wird. Zusätzlich gebe es ein Bautagebuch auf Instagram.

Zentrum Friedenskirche am besten geeignet

Das Kirchenzentrum am Neuen Markt ist aus Sicht der Verantwortlichen am besten geeignet für die Zukunft der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim: Der aus den 1980er Jahren stammende hochwertige Bau habe den schönsten und größten Kirchenraum, liege zentral und sei auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Für geschätzt eine Million Euro soll ein bereits bei der Errichtung geplanter zweiter Bauabschnitt umgesetzt werden, der auf zwei Stockwerken zusätzliche Gruppen-, Büro- und Lagerräume umfassen wird.

Für den Erhalt der Friedenskirche als Zentrum spreche vor dem Hintergrund steigender Energiepreise zudem das Vorhandensein einer Geothermieanlage, so Pfarrerin Ingeborg Dahl. Das Gebäude entspreche dadurch den neuen Bestimmungen der Landeskirche zur Treibhausneutralität. Die Kosten für den Ausbau sollen nach aktuellem Stand durch die in guten finanziellen Geschäftsjahren angelegten Rücklagen und mit den Einnahmen durch den Verkauf der beiden anderen Zentren gedeckt werden. Gespräche mit potenziellen Interessenten, zu denen auch die Stadt Meckenheim gehöre, seien bereits aufgenommen und Wertgutachten in Auftrag gegeben worden.