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MeckenheimWie Pflanzen einen Beitrag zur Abkühlung leisten sollen

Lesezeit 3 Minuten
Meckenheim Kirchplatz 
neue Pflanzkübel
insgesamt 20 in der Stadt aufgestellt
jr
li BM Holger Jung

Kleine grüne Oasen haben Verwaltung und Baubetriebshof jetzt am Kirchplatz eingerichtet. Bürgermeister Holger Jung (l.) stellte sie vor.

Sie dienen nicht nur der Optik, die neuen Pflanzkübel am Kirchplatz in Meckenheim und am Neuen Markt. Sie sollen auch einen Beitrag zur Abkühlung in der Innenstadt leisten.

Man möchte sich am liebsten hinsetzen und ein Stündchen verweilen. Der Meckenheimer Kirchplatz, ohnehin schon attraktiv mit dem Hingucker Springbrunnen, ist seit gestern auch noch grüner. Mitarbeiter des Baubetriebshofes hatten schon ganz früh morgens schwer geackert, um die neuen großen Pflanzkübel richtig zu positionieren. Insgesamt 20 dieser mobilen Kübel, bepflanzt mit Bäumchen und Zierblumen, werden jetzt im Stadtgebiet aufgestellt, ein Dutzend davon in der Meckenheimer Altstadt rund um den Kirchplatz, acht am Neuen Markt. Sie sollen die Aufenthaltsqualität weiter steigern.

Das Ensemble ergebe ein tolles Bild mit dem Brunnen, schwärmte Bürgermeister Holger Jung. Er wurde sofort von Passanten auf die neuen Kübel angesprochen und auch Bewohner des benachbarten Seniorenheims zeigten sich begeistert. Dabei soll das Grün nicht nur schön sein: „Mehr Grünflächen statt Asphalt und Beton sind essenzielle Bausteine für eine resiliente Stadtentwicklung“, so die Stadtverwaltung, sie fördern ein besseres Mikroklima, die Lebensqualität und verbessern letztendlich die Widerstandsfähigkeit im Hinblick auf Klimafolgen wie Starkregen und Hitze. Jung: „Der Kirchplatz lebt auf damit.“

90 Prozent aus Landesmitteln

Das Land hilft beim Hitzeschutz: Über den Baustein „Schaffung von Innenstadtqualitäten“ des „Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ fließen rund 90 Prozent der Kosten von insgesamt 86 000 Euro als Zuschuss nach Meckenheim, inklusive fünf Jahre Pflege. Dann nämlich sind die Bäumchen in den Kübeln – Kugelahorn, Ahorn und die gerade stark trendigen asiatischen Blauglocken- oder Kiribäume mit den violettblauen Blüten – so groß, dass sie an anderer Stelle im Stadtgebiet angepflanzt und neue Bäumchen in die Kübel gesetzt werden.

Außerdem möchte die Stadt für die Übernahme von Pflegepatenschaften für die einzelnen Kübel werben. Die Bepflanzung ist nicht zufällig gewählt: Der Paulownia tomentosa ist ein schnellwüchsiger Klimaheld, hinzu kommt eine Mischung aus insektenfreundlichen Sträuchern und Stauden wie Schmetterlingsstrauch, Zierapfel, Rispen-Hortensie, Fingerkraut, Ungarwurz, Felsenbirne und Storchschnabel. Die dunkelgrauen Kübel bestehen aus massivem Flachstahl mit einem verzinkten Innenbehälter mit Wasserreservoir und Ablauf.

Auch die Treppe wird begrünt

Die Kübel mal eben schnell wegtragen, das geht nicht. Dafür sind sie viel zu schwer. Aber mit einem Gabelstapler lassen sich die Pflanzkübel so versetzen, dass sie bei Veranstaltungen nicht im Weg stehen, erklärt die City-Managerin Nicole Bangert. Im Sommer wird noch weiter begrünt, dann folgen noch vier weitere Pflanzkübel für die Kirchentreppen.

Was die Klimaneutralität insgesamt angeht, die der Bund bis 2045 vorschreibt, will sich die Stadt mit den anderen fünf linksrheinischen Kommunen auf den Weg machen. Ziel ist ein Klimaneutralitätskonzept für die Region und ein kommunalspezifischer Klimaaktionsplan für Meckenheim. Im Dezember 2022 hatte der Umweltausschuss den Fahrplan einstimmig beschlossen.