Zum bunten Fest nicht nur in Blau, Gold und Weiß geriet die Stadtsoldatenrevue der Meckenheimer Stadtsoldaten. 500 Gäste erlebten Tänze, Musik und teils kritische Reden.
Meckenheim jeckMehr als 500 Gäste bei den Stadtsoldaten
Die Gardefarben Blau-Rot-Weiß gefielen ihm immer noch am besten, verkündete der Meckenheimer Stadtsoldatenkommandant Peter Klee am Samstagabend, als er die große Sause seines Traditionscorps in der Jungholzhalle startete. Freudig begrüßte der Schultheiß und Sitzungsleiter über 500 bunt kostümierte Gäste. Unter ihnen befand sich Meckenheims Bürgermeister Holger Jung im gut geschnittenen Batman-Abendanzug, der die Entourage von Meckenheims Kinderprinzessin Leah I. (Habit) vervollständigte. Ihre Lieblichkeit hatte den ersten Bürger beim Ausrufen der närrischen Gebote verpflichtet, als ihr persönlicher Adjutant einmal mit ihr durch die Säle zu ziehen. Außerdem soll nach dem Rathaussturm Anfang Februar erneut für die Kinder Kakao ausgeschenkt werden.
Mit einer launigen Rede, beschwingten Klängen des Musikzuges unter Leitung von Tobias Borchert und gemeinsam gesungenen kölschen Liedern, wobei Klee dem Publikum stimmgewaltig unter die Arme griff, startete das Corps in die fünfte Session. Für die mehr als 100 Uniformierten war die Bühne fast zu klein: Auf der standen die große Mädchentanzgruppe, die Damen und Schautanzgruppe sowie die Soldaten. Zu den mitreißenden Klängen des spielstarken Musikzuges der Stadtsoldaten unter der Leitung von Tobias Borchert und dem Orchester der Sitzungs-Revue, dem Musikverein Waldorf aus Blankenheim, zeigten die Gruppen neue und bekannte Tänze. Mit ihrem Sessionslied brachte die Kinderprinzessin die Bühne zum Beben. Für den Text zeichnet Peter Klee verantwortlich, und der Refrain lautet: „Passt op, passt op, ihr Jecken, hück witt jefiert, he in Meckem; dorom roof ich euch zu: Dreimol Alaaf.“
In Reimform kritisierte Klee das seiner Meinung nach fehlende Miteinander in Meckenheims Stadtverwaltung und die unnötig langen Verwaltungsprozesse. Die bis in den Saal hineinwabernden Kochgerüche kündeten etwa von einer seit Monaten defekten Abzugshaube in der Küche, deren Reparatur schon lange angemahnt worden sei. Moniert wurde ebenso das Parkverbot für die am Abend auftretenden Künstler vor der Jungholzhalle und die dürftigen Räumarbeiten vor dem Lieferanteneingang: „Wer konnte aber auch erkennen, dass wir den Januar den Wintermonat nennen; ein bisschen streuen, vielleicht räumen, vom Ergebnis kann man träumen.“ Trotz dieser ihnen in den Weg gelegten Steine hätten sich die Karnevalisten als „echte Idealisten“ jedoch nicht davon abhalten lassen, die Halle „für all die gut gelaunten Leute“ nett herauszuputzen: „Wir Stadtsoldaten sind angetreten mit alle Mann, wir sagen nicht ‚wir arbeiten dran‘!“
Bejubelt wurde der Auftritt der Meckenheimer Karnevalsprinzessin Johanna I. (Keßel). In der Session will sie „eine Prinzessin für alle sein“. Ihr Motto: „Im Hätze jood – met Tradition im Blood“. Beste Unterhaltung sicherte unter anderem der Auftritt der Mundartband „Rabaue“ aus Grevenbroich sowie die Trommelshow der sieben „Drummerholics“ aus dem Rheinland. Die Musik-Clowns Willi und Benni alias Udo Titze und Benjamin Simmat unterhielten als „Duo Firlefanz“. Als Redner trat Stefan van den Eertwegh als „Die Erdnuss“ans Mikro, außerdem mit dabei waren der Kölner Sänger und Songwriter Matthias Nelles und das Tanzkorps „Kölner Rheinveilchen“.
Zum krönenden Abschluss des Bühnenprogramms bevölkerten beim Finale kurz vor Mitternacht der Musikzug und sämtliche Uniformierten noch einmal die Bühne.
Die Rathaus-Erstürmung mit den Uniformierten der Stadtsoldaten, dem Kinderprinzenpaar und den Meckenheimer Karnevalsvereinen ist für Sonntag, 4. Februar, 11.11 Uhr geplant. Dazu gibt es Erbsensuppe aus der Feldküche.