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Beseitigung der FlutschädenMeckenheim wartet „dringend“ auf Förderzusage

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Meckenheim_Gymnastikhalle_Flutschaden_Umkleiden

Die Umkleiden sind noch nicht fertig, einen neuen Boden hat die Halle aber bereits erhalten. 

Meckenheim – Vor Jahresfrist war Landrat Sebastian Schuster schon einmal in Meckenheim, um sich die bei der Juli-Flut entstandenen Schäden an Sporthallen, am Schützenhaus und der Evangelischen Grundschule anzuschauen. Jetzt war Schuster beim Ortstermin voll des Lobes: „Das Jahr ist hier wirklich genutzt worden, aber es ist auch noch einiges zu tun.“

Der Landrat versprach auch, den dringenden Appell des Meckenheimer Bürgermeisters Holger Jung weiterzugeben: „Wir haben zehn Millionen Euro aus dem Wiederaufbauplan beantragt und warten dringend auf die Förderzusage.“

Meckenheim habe „einen durchsetzungsstarken Bürgermeister“, formulierte es Schuster in Richtung seines Parteifreundes, Probleme wie die Flüchtlingsproblematik, Corona und die Flut würden „konstruktiv und einvernehmlich“ angegangen. Den Besuch des Landrats wertete Jung denn auch als „ein Zeichen der Verbundenheit mit Meckenheim“.

Vereinsheim der Schützen ist wieder nutzbar

Zuvor hatte sich Schuster das Vereinsheim der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft angesehen – „das ist schon bald wieder nutzbar“. Ein gutes Stück weiter seien auch die Turnhalle, die Fronhofhalle sei sogar schon wieder nutzbar. Allerdings leide der Vereinssport, weil der Schulsport Vorrang habe, weiß der Sportfan Schuster.

Zielrichtung der Stadt ist es laut Holger Jung, „Ende 2022 durch zu sein“, da sei er optimistisch. Es hänge natürlich vieles daran, auch Material und Handwerker zu bekommen. Und Geld: Die Stadt warte auch deswegen so händeringend auf eine Förderzusage, weil sie im Moment alles vorstreckt.

Er wolle die Frage gern noch am selben Abend an Ministerin Ina Scharrenbach beim Ortstermin in Bad Honnef weitergeben, „wann denn nun die Bescheide rausgehen“, so Schuster. Aber wenn dann im kommenden Jahr „runderneuerte Einrichtungen in Meckenheim stehen, dann hat man für die nächsten 40, 50 Jahre etwas Tolles geschaffen“, sagte der Landrat.

Problem beim Hochwasserschutzwall

Ein wesentliches Problem gebe es auch bei dem Hochwasserschutzwall, den der Rat beschlossen hat und der in der Swistbachaue entstehen soll. Dieser Erdwall, etwa 70 Zentimeter hoch und gut 300 Meter lang zwischen Adolf-Kolping-Straße und Adendorferstraße, würde bei einem 100-jährlichen Hochwasser (HQ100) das Wasser von der Bebauung fernhalten und hätte auch keine schädlichen Effekte auf die Randbereiche.

„Wir wissen aber nicht, welchen HQ-Wert wir denn nun zugrunde legen sollen“, erläuterte der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt. Denn der HQ-Wert für die Jahrhundertflut liege höher. HQ bezeichnet die Abflussmenge bei einem Hochwasser und dient als Berechnungsgrundlage etwa für die Durchmesser von Kanälen und Brücken.

Unklar, was im Überschwemmungsbereich noch gebaut werden kann

„Man weiß ja gar nicht, was genau man im Überschwemmungsbereich noch bauen kann“, ergänzte Witt. Das Stichwort für den Landrat: „Da erwarten wir klare Vorgaben von der Bezirksregierung. Es kann nicht sein, dass vor dem Amtswechsel von Gisela Walsken die Dinge zum Erliegen kommen.“ Hintergrund: Thomas Wilk übernimmt am 1. September das Amt von Walsken, die die Behörde seit 2010 leitet.

„Man kann solch einen Wall nicht aus dem hohlen Bauch aufschütten“, machte Holger Jung deutlich. Der Bürgermeister appellierte aber auch an den Eigenschutz der Bürger: „Wir werden nicht jeden vor Hochwasser schützen können. Jeder muss auch selbst seinen Beitrag leisten“, sei es mit Versicherungen, Sandsäcken oder anderen Vorsorgemaßnahmen. Die Stadt plane dazu Bürgerversammlungen.

Starkregenkarten sind wichtige Bausteine

Musterschülerin sei die Stadt Meckenheim, was die Starkregenkarten angehe, lobte Schuster. Die Karten seien wichtige Puzzlestücke für die künftige Bauleitplanung und die Hochwasservorsorge.