Mit 49 von 53 Stimmen bei einer Enthaltung stimmte die Versammlung für den vom Vorstand vorgeschlagenen Bürgermeisterkandidaten Sven Schnieber.
CDU Meckenheim hat gewähltSven Schnieber soll Bürgermeister werden
„Lassen Sie uns Geschlossenheit zeigen“, hatte Rainer Friedrich, Vorsitzender der Meckenheimer CDU, zu Beginn der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend eingefordert. Lange musste er nicht darauf warten: Mit 49 von 53 Stimmen bei einer Enthaltung stimmte die Versammlung für den vom Vorstand vorgeschlagenen Bürgermeisterkandidaten Sven Schnieber. Der 44-Jährige tritt an, um 2025 Nachfolger von Parteifreund Holger Jung zu werden. Die CDU ist damit die erste Partei, die einen Aspiranten für den Chefsessel im Rathaus nominiert.
Staffelübergabe in einem Jahr
Für Holger Jung war es nach eigenem Bekunden „wie ein Déjà-vu“, zur Nominierungssitzung in die Theodor-Heuss-Realschule zu kommen. Fünf Jahre ist es her, als er sich selbst dem Votum stellte. Mit dem Vorschlag, Sven Schnieber aufzustellen, könne er nicht nur gut leben, sondern habe „ein gutes Gefühl für die Staffelübergabe in einem Jahr“. Harte Monate stünden bevor und schwierige Beratungen, beispielsweise über den Haushalt. In Meckenheim bewege sich viel, das habe die Stadt der CDU zu verdanken: „In Meckenheim hat die CDU das Sagen und bestimmt, wo es langgeht.“
Hervorragende Arbeit habe die Ratsfraktion geleistet, lobte Rainer Friedrich, der jetzt auch die Fraktion anführt. „Wir sind immer offen für die Vorschläge anderer Fraktionen und wir brauchen eine führungsstarke Persönlichkeit als Bürgermeister“. Schnieber erfülle alle Voraussetzungen und hinter ihm stehe ein starkes Team. „Wer heute hier gewählt wird, den erwartet ein ziemlich dickes Brett“, formulierte es CDU-Kreisgeschäftsführer Volker Meertz.
Sven Schnieber schreckt das offenbar nicht: „Ich fühle mich dieser Stadt zutiefst verbunden und möchte aktiv zur Weiterentwicklung beitragen. Als Bürgermeister kann ich Verantwortung übernehmen, neue Herausforderungen annehmen und die spannenden Aufgaben bewältigen, die diese Rolle mit sich bringt.“ Er möchte „den Markenkern ,lebendig, modern und sympathisch' weiterentwickeln“.
Kreide und Holz
Ein Stück Kreide und ein kleines Stück Holz hatte Schnieber mitgebracht, als Symbole für seine Eltern. Die Mutter Lehrerin, der Vater Schreiner, sieht Schnieber hier die Verbindung von Theorie und Praxis, von Bildung und Handwerk, „die Hand in Hand gehen müssen, um etwas Gutes und Dauerhaftes zu bewirken“. So nennt er „die Bildung als Zukunft für die Grundlage unserer Kinder“ auch als sein wichtigstes Thema, zumal er selbst im Bildungswesen tätig ist. Sven Schnieber ist Bereichsleiter Berufsbildung bei der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg.
Sicherheit und Lebensqualität sind Thema Nummer zwei: „Wir alle wollen uns wohlfühlen, wenn wir abends durch die Straßen gehen, unsere Kinder sicher draußen spielen sehen und uns in einer starken Gemeinschaft aufgehoben wissen.“ Er wolle die Ordnungsdienste und die bestehende Ordnungspartnerschaft stärken, die Freiwillige Feuerwehr unterstützen und sich für den Erhalt der Polizeiwache einsetzen. Dafür gab es Applaus.
„Die städtischen Finanzen müssen nachhaltig konsolidiert werden“, das sei Thema Nummer drei. Er setze auf „kluge Ausgabenstrategie, ein Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen und die Nutzung von Fördermitteln“. Seine Kontakte in die Wirtschaft wolle er nutzen, um die Stadt als attraktiven Standort für Unternehmen weiterzuentwickeln. Er kenne seinen Mitbewerber, sagte Schnieber, und meinte den SPD-Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzenden Stefan Pohl. Schnieber dazu: „Ich bin überzeugt, dass ich standhalten kann.“ Von Rainer Friedrich gab es einen symbolischen Apfel für den Kandidaten, Blumen für dessen Gattin Sabrina.