Durch blühende Obstplantagen radeln oder spazieren gehen, an Höfen Halt machen und lokale Spezialitäten kosten, dazu Live-Musik und viel Information. Diese Mischung es „Meckenheimer Blütenfestes“ begeisterte erneut.
Blütenfest Meckenheim:Alpakas, Kuchen und eine Märchenkutsche
„Sind die süß!“ Besucherin Lina Fischer war begeistert. Mit ihren Freundinnen Leonie, Annalucia und Mara nahm die 15-Jährige am Meckenheimer Blütenfest teil und radelte knapp 16 Kilometer durch die Plantagen. Dort bestaunten die Gymnasiastinnen die Blütenpracht und freuten sich über tierische Begegnungen wie die mit den drei Alpakas vom Hof der Familie Hahnenberg in Flerzheim. Mit ihrem flauschigen Fell, ihren samtigen Nasen und einem sanften Naturell gewannen die Vierbeiner die Herzen zahlreicher Besucher, die an der zweiten Station, dem Biohof von Hubert Bois, eingekehrt waren.
„Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Lamas und Alpakas?“, wollte Alfred Wahlen aus Meckenheim wissen. Mit Enkelsohn und Ehefrau Annegret hatte auch er am Gehege haltgemacht. Tanja Hahnenberg, die über die aus Südamerika stammenden Neuweltkamele gut Bescheid weiß, gab gerne Auskunft: „Die Lamas sind größer.“ Um 11 Uhr wurde das beliebte Fest am Bahnhof von Bürgermeister Holger Jung und Blütenkönigin Celina Kotz eröffnet. Die Rundtour führe in diesem Jahr über den Demeterhof Bois und den Campus Klein-Altendorf bis zur Baumschule Ley, informierte der Verwaltungschef die Gäste. Unterwegs gab es zwei Zwischenstopps mit Informationen zu Windrädern und Hagelnetzen, Obstanbau und Pflanzenschutz. Eine Gebärdendolmetscherin übersetzte, Gerd Donie trieb mit seinem unsichtbaren Hund Willi und Kollegin Susanne Pelleboer aus Holland mächtig Unfug.
Blütenkönigin Kotz ließ sich in einer von zwei Rössern gezogenen weißen Märchenkutsche fahren. Ehrenbürgerin Meyer zu Drewer ließ es sich nicht nehmen, die Gäste der Delegation aus Meckenheims Partnerstadt Bernau bei Berlin persönlich zu begrüßen. Schließlich sei sie bereits 1990 bei der Vertragsunterzeichnung mit dabei gewesen, sagte die 92-Jährige, die Standdienst bei der Bürgerstiftung hatte. Bernaus Bürgermeister André Stahl freute sich, wie er der Rundschau sagte, mit seinem Meckenheimer Amtskollegen Holger Jung und dem Technischen Beigeordneten Heinz-Peter Witt durch die blühenden Plantagen zu radeln. Das sei ein einmaliges Erlebnis, sagte seine Referentin Fanny Behr.
Auch die Meckenheimer Familie Schmuck freute sich „auf die wunderschönen Obstplantagen mit den Blüten, das Zusammensein mit den Menschen und die Verpflegung zwischendurch.“ Von dem Programm der Stationen ließen sich Ulrike und Marlon Schmuck mit ihren zwei Kindern zwar gerne überraschen, die Cover-Band „Handmade“ und mit ihr besonders Bassist Gerhard Linten waren jedoch bereits beim Start ein feststehender Programmpunkt: „Eine der besten Bands der Region.“
Tochter Annelie (12) wiederum war an den Pferdedarbietungen der Merry Legs Ranch interessiert. Die beliebte Frühlingsveranstaltung, an der Hunderte teilnahmen, ließ eben auch in diesem Jahr keine Wünsche offen. Das Orga-Team um Sonja Crämer von der städtischen Wirtschaftsförderung hatte einen Strauß bunter Unterhaltung mit Spielen, Spaß sowie Live-Musik und Verpflegung an jedem Halt vorbereitet.
Ein kulinarischer Höhepunkt war auf dem Campus Klein-Altendorf das fulminante Kuchenbuffet der Landfrauen, die sich für den großen Tag mächtig ins Zeug gelegt und rund 50 Torten und Kuchen gebacken hatten. Zufrieden saßen Wanderer, Radler und Shuttle-Fahrer bei Getränken und einer süßen Stärkung im Innenhof. Die Menschen genossen die warmen Sonnenstrahlen und schauten am Stand des Rheinbacher Bienenzuchtvereins vorbei, um dort bei Vereinsmitglied Dagmar von Hochberg Honig und andere Kleinigkeiten rund um den Bienenstock zu erwerben.
Saatbomben für Wildblumen
Die Kinder hatten Spaß bei Spielen der Freiwilligen Feuerwehr Merl und den Saatbomben am Stand des Vereins „Die Stadt blüht auf“: „Die Saatbomben werfe ich auf eine Wiese, und dann wachsen Wildblumen daraus“, wusste Nachwuchs-Feuerwehrmann Elias (9). Meckenheims Alt-Bürgermeister Bert Spilles, der Vorsitzender des bio Innovation Parks Rheinland ist, verschenkte an seinem Stand Äpfel der Sorte „Morgana“ und informierte über neue Projekte wie zum Beispiel den Hausbaum. Das von Studenten der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft entworfene innovative Bauwerk erfülle die Voraussetzungen für nachhaltiges Bauen und soll im Unternehmerpark Kottenforst errichtet werden, gleich neben der dort vor einigen Jahren aus Paulownia und Riesenchinaschilf errichteten Workbox, so Spilles.
Nach Art der zurzeit angesagten Tiny Houses, der Mini-Häuser, besteht das neue Gebäude aus versetzt gestapelten kleinen Holzmodulen und ist der Favorit für ein geplantes Demonstrationsgebäude im Unternehmerpark. Die Räume sollen der Forschung dienen. Der ereignisreiche Tag endete sehr musikalisch mit gleich zwei Live-Bands und einem kleinen Regenschauer am Hof der Baumschule Ley: Es spielten die Rock- und Pop-Band „Handmade“ und das Meckenheimer Duo „M&M“.