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Bewerbertag bei der RVKBesucher lenken in Meckenheim den Bus

Lesezeit 3 Minuten
Fahrlehrer Markus Geilert schaute dem potenziellen Bewerber beim Steuern genau auf die Finger.

Fahrlehrer Markus Geilert schaute dem potenziellen Bewerber beim Steuern genau auf die Finger.

Der ÖPNV wird ausgebaut, und die Regionalverkehr Köln GmbH sucht Fahrer. Beim „Bewerbertag“ in Meckenheim gab es nun Gelegenheit, einen Bus zu steuern und sich zu informieren.

Hoch konzentriert löst Walid Fassatoui die Feststellbremse, drückt aufs Bremspedal und stellt den Gangwahlhebel auf Drive. Dann rollt der große Bus im Schritttempo an. Der 40-Jährige ist die Ruhe selbst. Das ist ein Vorteil im Stadtverkehr und auch jetzt bei der Probefahrt im RVK-Fahrschulbus auf dem Meckenheimer Übungsgelände.

Beim Bewerbertag der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) ließ Fahrlehrer Markus Geilert Besucher ans Steuer. Sie durften nicht nur unter Aufsicht fahren, sondern erfuhren auch einiges über Ausbildungsmöglichkeiten und Jobangebote der RVK. „Der Öffentliche Personennahverkehr wird stark ausgeweitet, darum sind wir eigentlich ständig auf der Suche nach Berufskraftfahrern“, sagte Markus Rügler, Leiter der Niederlassung.

Wir sind ständig auf der Suche nach Berufskraftfahrern
Markus Rügler, Leiter der RVK-Niederlassung in Meckenheim

Dort ist die Idee eines schadstofffreien ÖPNV keine ferne Zukunftsmusik: 75 Busse rollen von der Kalkofenstraße aus durch den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. 15 davon werden mit Wasserstoff betrieben, fünf weitere Brennstoffzellen-Hybridbusse sollen im Sommer Dieselfahrzeuge ersetzen. Getankt wird an der eigenen Wasserstoff-Tankstelle. Ein Elektrobus wird ab September eingesetzt. Aktuell werden sowohl Busfahrer als Bürokaufleute und Fachpersonen für die Instandhaltung von Maschinen und technischen Geräten gesucht.

Sämtliche Ausbildungen seien standortübergreifend und wohnortnah, so Rügler. Das sei nicht nur für die Bewerber interessant, sondern auch für die RVK von Vorteil: „Das Einzugsgebiet ist groß.“ Wer nach der Ausbildung die Prüfung besteht, erhält „eine feste und nicht befristete sichere Stelle“, sagt Geilert. Wegen dieser Einstellungszusage gibt es von der Agentur für Arbeit den „Bildungsgutschein“, also Geld für eine qualifizierte Weiterbildung, erklärte Anette Wienand von der Personalabteilung der RVK.

Walid Fassatoui, Vater einer neun Monate alten Tochter, ist von der guten Organisation und den wohnortnahen Angeboten beeindruckt – und vom „entspannten Fahrlehrer“. Für den Wahl-Bonner steht fest: Er möchte Busfahrer bei der RVK werden. Vor vier Jahren sei er aus Tunesien gekommen, wo er selbstständig als Sattler gearbeitet habe.

Während einer Ausbildung zum Lokführer bemerkte er, dass die Arbeit zwar gut bezahlt werde, die Arbeitszeiten im Schienengüterverkehr aber nicht familienfreundlich seien: „Ich war sieben Tage von zu Hause weg, dann einige Tage da, dann musste ich wieder weg, das ist nicht gut für die Familie.“ Er möchte seine kleine Tochter aufwachsen sehen und für seine Familie sorgen. Bei der RVK „zu lernen und zu bleiben“, kann er sich gut vorstellen.

Wer zu uns kommt, der bekommt eine Chance auf eine Ausbildung und einen Arbeitsplatz.
Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK-Hauptverwaltung in Köln

Die RVK bietet jährlich zwei Qualifizierungskurse zum Busfahrer an: im Mai und im Oktober. Sie dauern sechs Monate in Vollzeit von 8.30 bis 16 Uhr. Neben der Führerscheinprüfung ist eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer Köln abzulegen. Interessenten wenden sich an markus.geilert@rvk.de, Ruf (0170) 4 51 72 55.