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Schadstoffe im Bodenn Hallenbadbau in Königswinter verzögert sich

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Das alte Hallenbad wurde im Januar abgerissen, das neue kommt später und wird teurer.

Königswinter – Schlechte Nachrichten: Der Bau des neuen Hallenbads in der Königswinterer Altstadt dauert länger und wird teurer als geplant. Das gab Projektsteuerer Dr. Matthias Ring im Haupt- und Finanzausschuss bekannt.

Statt im Mai 2021 wird das Bad voraussichtlich frühestens im August fertig. Außerdem kommen Mehrkosten in Höhe von fast 250 000 Euro auf die Stadt zu. Grund seien unter anderem Probleme bei der Freigabe des Geländes durch den Kampfmittelräumdienst gewesen, so Ring. Das alte Bad stand auf Stahlpfählen, die sich noch in der Erde befinden. Um sicherzustellen, dass im Boden keine Leitungen liegen, die die Suche nach Überbleibseln aus Kriegszeiten beeinflussen können, waren daher aufwendige und teure Sondierungsbohrungen neben den Pfählen nötig. Dadurch habe sich der Start der Rohbauarbeiten um rund zehn Wochen verzögert. Statt Ende Oktober steht der Rohbau daher voraussichtlich erst im Dezember. Die Folge: Temperaturempfindliche Bauarbeiten, die nicht im Winter durchgeführt werden können, verschieben sich ins nächste Jahr.

Außerdem habe man Schadstoffe im Boden gefunden, die kostspielig entsorgt werden mussten. „Damit haben wir nicht gerechnet, da das Gelände eine alte Kiesgrube war“, so Ring. 10,9 Millionen Euro soll der Neubau kosten, für unvorhergesehene Kosten haben die Planer eine Reserve in Höhe von 253 000 Euro einkalkuliert. Diese sei nun fast komplett abgeschmolzen, erklärte Ring. Stand jetzt liegen die Kostensteigerungen noch im Budget. Ob das so bleibt, ist fraglich: Durch die Verzögerungen im Zeitplan könnten für die Unternehmen, die die Stadt für noch ausstehende Arbeiten am Neubau beauftragt hat, Mehrkosten entstehen. „Wir haben alle 18 Firmen angeschrieben und warten auf Rückmeldungen“, erklärte Ring.

Bundeszuschuss

2,5 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ hat der Bund für den Neubau des Hallenbades in Aussicht gestellt. Ob der Zuschuss kommt und wie hoch er ausfällt, sei aber unklar, erklärte Dezernentin Heike Jüngling. Die Stadt habe sich bereits 2018 um die Förderung beworben und war damals leer ausgegangen. Die Förderbedingungen seien nicht angepasst worden. Man sei im Gespräch. (mo)

Ob der Neubau tatsächlich im August fertig wird, ist noch unklar: Im Zeitplan seien keine Risikopuffer eingeplant, so Ring. Wenn eine der beauftragten Baufirmen ausfällt oder etwa schlechtes Wetter die Bauarbeiten behindert, könnten die Arbeiten noch länger dauern.

Im November wurde mit dem Abriss des alten Hallenbades begonnen, dann starteten die Tiefbauarbeiten auf dem Gelände. Momentan laufen die Arbeiten am Rohbau. Ursprünglich sollte das neue Bad 9,6 Millionen Euro kosten. Im September stimmte die Politik einer Erhöhung des Budgets um 1,3 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro zu. (mo)