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SiebengebirgsmuseumKönigswinterer Künstler greifen das Thema „Spaziergang“  auf

Lesezeit 2 Minuten
Schemenhaft ist ein Mann mit Hut vor einem großformatigen Werk von Annie Bonnet zu erkennen.

Großformatig: „There is“ lautet der Titel dieser Arbeit von Annie Bonnet.

Die Gemeinschaft Königswinterer Künstler stellt unter dem Titel „Spaziergang“ im Siebengebirgsmuseum aus.

„Spaziergang“ ist die neue Kunstausstellung im Siebengebirgsmuseum überschrieben, zu der die Künstler und Künstlerinnen aus der unmittelbaren Umgebung eingeladen wurden.

Sie gehören der Gemeinschaft Königswinterer Künstler (GKK)) an, die 1977 gegründet wurde, und das Siebengebirgsmuseum bietet ihnen regelmäßig eine Plattform für ihre Kunst. So entsteht eine bürgernahe Vernetzung, die zu einem Diskurs führt, der für alle Seiten informativ und anregend ist.

Und wie nicht anders zu erwarten, tut sich auch in dieser Szene ein breites Spektrum auf in verschiedenen Erscheinungsformen: von Skulpturen (Gisela Thiemann) bis zur Fotografie (Christa Segreff), von bemalten Waldfundstücken (Annelore Broscheid) bis zu Installationen (Elizabeta Karlstetter).

Unterwegs auch in der „fünften Jahreszeit“

Vorwiegend heiter zeigen sich Lust und Laune in verschiedenen Konzeptionen. Ingrid Federer hat in einer Buntstiftzeichnung die „fünfte Jahreszeit“ in Königswinter festgehalten, in der der „närrische Lindworm“ unterwegs zum Fastelovend ist.

Heiteres Landleben mit Gänsen zeigen die Collagen von Annelore Broscheid. Klein und Groß stehen sich gegenüber. Ute Lammert implantiert Miniaturspielzeug in ihre gemalten Bilder mit weiten Horizonten und macht so aus ihrer Malerei bilderbuchartige Sehstücke, während Helene Ramershoven (Gründungsmitglied der GKK), die zyklopischen ausgetretenen Latschen (Schuhgröße 49) ihres Enkels Magnus zu einer Assemblage mit dem Titel „Abgelaufen“ gigantisch erscheinen lässt.

Zwei ausgetretene weiße Sandalen bilden eine Skulptur.

„Abgelaufen“: Ein Werk von Helene Ramershoven

Die 86-jährige Künstlerin hat aber darüber hinaus auch ein taufrisches konstruktiv-geometrisches Landschaftsbild beigesteuert, das mit vielfachen Blau-, Türkistönen eine rote Horizontlinie umspielt. Rot in rot in Spachteltechnik nähert sich Anna Willkomm den Kirschblüten in der Heerstraße und Daniela Altenhöfer erinnert in ihren „Rabenträumen“ ganz an den Jugendstil.

Farbenfroh geht es allenthalben zu und die schönste Wand ist sicher die große Querwand mit den Landschaftsbildern, die von der schönen rheinischen Umgebung inspiriert sind. Bianca Malguth hat goldenes Herbstlaub und blaue Trauben malerisch inszeniert. Ute Röhes Spaziergang führt durch den Botanischen Garten und durch einen lichten Birkenwald mit zartem Farbgesprenkel.

Kater geht in der Stadt spazieren

In gelungener Strichsicherheit und mit viel Ironie widmet sich Sylvana Poll ihrem durch den Vorgarten schleichenden Kater, der dann in der Stadt spazieren geht. Und Annette Saul war am Müllenbach, wo sie in realistischer Malweise beobachtet, wie zwei Kinder ihre Pferde durchs Dorf führen. Alles in allem: gute Stimmung beim „Spazierengehen“.

Die Ausstellung im Siebengebirgsmuseum, Kellerstraße 16, läuft bis zum 12. November und ist Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr, Samstag von 14 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.