AboAbonnieren

Neubau für 11,33 Millionen EuroSo sieht es im neuen Hallenbad in Königswinter aus

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Hell und licht: Das Schwimmerbecken mit seinen 25-Meter-Bahnen. 

Königswinter – Hinter den automatischen Schiebetüren öffnet sich ein großes Foyer, in dem rechts der Kassenbereich eingerichtet wurde und in dem links Bistrotische und -stühle stehen, an denen man Snacks oder Getränke genießen kann. Scharf links geht es durch Drehkreuze über den „Stiefelgang“ zu den Umkleiden, deren Türen und Wände in fröhlichen Gelb- und Orangetönen leuchten und die so einen schönen Kontrast bilden zu den Schränken in dunklen Holztönen. Und wenn man nach dem Umziehen frisch geduscht ist, tut es sich hinter der nächsten Türe auf – das funkelnagelneue Hallenbad, das die Stadt Königswinter für rund 11,33 Millionen Euro neben der CJD-Schule errichtet hat.

„Ein richtig guter Tag für die Bürgerinnen und Bürger“

Er sei „glücklich über das Ergebnis“, sagte am Freitag Bürgermeister Lutz Wagner, als er an die 15 Jahre dauernde Diskussion über Sanierung (die Wagner ursprünglich befürwortete) beziehungsweise Neubau anstelle des marode gewordenen Paul-Lemmerz-Hallenbades erinnerte.

„Heute ist ein richtig guter Tag für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger, für die wir das Bad gebaut haben“, sagte der Bürgermeister, der zusammen mit dem Architekten Heinrich Blass (Euskirchen) den symbolischen Schlüssel an Elke Stoll und Ingolf Pott von der Schwimmtreff GmbH überreichte, die seit 1997 schon das alte Lemmerz-Bad erfolgreich gemanagt hat.

Neuer Inhalt

Ingolf Pott, einer der Geschäftsführer des Schwimmtreffs, am Becken für Kleinkinder.  

Als „absolutes Highlight“ bezeichnete Ingolf Pott das neue Hallenbad, das über ein 25-Meter-Edelstahlbecken mit fünf Bahnen mitsamt Drei-Meter-Sprungturm und Ein-Meter-Brett verfügt. Hinzu kommen ein Nichtschwimmerbecken (Wassertiefe: 0,60 bis 1,35 Meter) und ein Kinderbecken (Wassertiefe: 0,10 bis 0,34 Zentimeter), in dessen Mitte eine knallig orangefarbene Rutsche steht.

Das neue Hallenbad wird schrittweise geöffnet: Nach dem derzeitigen Stand (25. Februar) startet am 2. März das Schulschwimmen, am 7. März beginnen die Kurse und voraussichtlich am 14. März soll das Bad – nach den dann geltenden Corona-Regeln – für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Das bisher schon umfangreiche Kursangebot will der Schwimmtreff noch ausbauen, geplant sind auch spezielle Angebote für Menschen mit Handicap. Die ersten beiden Kursstaffeln – darunter acht Anfängerkurse für rund 80 Kinder – sind laut Ingolf Pott schon ausgebucht. (csc)

Zweifellos auch was Besonderes: Das komplette Bad ist barrierefrei. Es gibt taktile Streifen im Boden und farbige Abhebungen für Sehbehinderte sowie Blindenschrift auf den weißen Schildern für Umkleiden oder Toiletten. Rollstuhlfahrer können über einen Hebelift in die Becken gehoben werden. Behindertentoiletten und -umkleiden stehen natürlich auch zur Verfügung.

Dass die Technik in dem Hallenbad auf dem allerneuesten Stand ist, machte Ingolf Pott bei einem Rundgang durch die Technikräume im Keller deutlich, als er beispielsweise auf das Blockheizkraftwerk hinwies, das das Bad auch mit Strom versorgt. Oder auf die spezielle Schlammwasseraufbereitung. Über einen Touchscreen an einem mehrere Meter langen Stahlschrank können Pott und sein Team alle Daten von Heizung, Lüftung und Wasseraufbereitung abrufen. Sicherheitsrelevante Störungen würden zentral einer Technikfirma gemeldet und dem Schwimmtreff-Fachpersonal aufs Handy geschickt.

Neuer Inhalt

In den neuen Umkleiden: Projektleiter Stefan Sieben

Ende November 2019 hatten die Abrissarbeiten fürs alte Bad begonnen, die Fertigstellung des neuen Schwimmbades verzögerte sich auch wegen Corona und der Baukonjunktur um fast ein Jahr. Die Kosten stiegen von anfangs geschätzten 9,65 auf 11,33 Millionen Euro. „Alle Firmen haben gegeben, was sie konnten“, betonte Stefan Sieben, der als Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Grundstücke und Gebäude das Projekt Hallenbad leitete, mit Blick auf die Probleme beim Bau.

Das könnte Sie auch interessieren:

Architekt Heinrich Blass erinnerte daran, dass die Menschen in Königswinter sich „sehr, sehr verbunden“ gefühlten hätten mit dem alten Lemmerz-Bad. Man habe eine „Ikone ersetzen“ müssen. Elke Stoll sprach für das 14-köpfige Schwimmtreff-Team von einer „sehr aufregenden Zeit“ und versicherte: „Wir werden das Bad mit Leben füllen.“