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StreitprojektRheinpromenade in Königswinter soll zum „Schmuckstück“ werden

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Radfahrer fahren an einem sprudelnden Brunnen vorbei, rechts am Rheinufer wehen Flaggen im Wind.

Etwa am Standort des Brunnens soll der „Siebengebirgsplatz“ mit einem neuen Café entstehen.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung lässt die Planung für die Rheinallee und die Rheinpromenade in Königswinter fortführen. Die Ratskoalition will es so.

Der Gehweg an der Rheinallee wird künftig mit „europäischem Granit“ gepflastert, die Fahrbahn der Rheinallee bekommt einen Farbasphalt (gelb-grau-beige), und die Wege zwischen der dreireihigen Allee auf der Rheinpromenade erhalten einen Splittbelag, der wasserdurchlässig ist.

Schon ziemlich ins Detail ging es am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung, als die Umgestaltung der Rheinallee und der Rheinpromenade auf der Tagesordnung standen. Das Gremium votierte mit den Stimmen der Koalition aus KöWI, SPD und Grünen für die verschiedenen Bodenbeläge.

14-Millionen-Euro-Projekt in Königswinter hat eine weitere Hürde genommen

Wichtiger noch: Der Ausschuss billigte mehrheitlich die überarbeitete Entwurfsplanung und beauftragte die Verwaltung, sie fortzuführen. Damit hat das nach heutigem Stand rund 14 Millionen Euro teure Projekt Neugestaltung der Rheinallee und der Rheinpromenade eine wichtige Hürde genommen.

Irene Lohaus von Büro Lohaus Carl Köhlmos stellte – wie neun Tage zuvor in einer Bürgerversammlung – ihre Entwürfe erneut vor. Sie sehen die Promenade mit der dreireihigen Lindenallee in voller Breite zum Flanieren vor. Radfahrer sollen künftig auf der Straße fahren.

Die Uferpromenade erhält eine „Sonnenwiese“ mit vorgelagertem „Rheinsofa“, also Sitzgelegenheiten. Ein „Panoramaplatz“ entsteht in Höhe der Drachenfelsstraße, ein „Siebengebirgsplatz“ in Höhe der Clemens-August-Straße. Dort soll auch ein neues Café gebaut werden.

Als „großen Wurf“ und Gewinn für Königswinter bezeichnete Ulrike Ries-Staudacher (KöWI) die Pläne, von einem entstehenden „Schmuckstück“ sprach Björn Seelbach. Die Kritik der Gegner entzündete sich wie in der Vergangenheit vor allem an dem Plan, Radfahrer in Richtung Norden künftig entgegen der Einbahnstraße über die Rheinallee zu führen.

Wir schaffen eine wunderbare Anlage für 14 Millionen Euro, aber wir lösen das Problem nicht
Bernd Schlegel (FDP)

Auch wenn Verkehrsplaner Daniel Ebbers (BPR-Ingenieure) wiederholt betonte, dass diese Regelung bei einer künftigen Fahrbahnbreite von bis zu 4,75 Meter und Tempo 30 kein Problem sei. „Wir schaffen eine wunderbare Anlage für 14 Millionen Euro, aber wir lösen das Problem nicht“, meinte Bernd Schlegel (FDP) mit Blick auf das Thema Radfahrer.

Die CDU lehnte die aktuelle Planung geschlossen ab. Die Bürger hätten etwas anderes erwartet, meinte Franz Gasper und sprach von einem Hauruck-Verfahren. Gleichzeitig erteilte die Koalition der CDU-Idee, über den Rat eine Einwohnerversammlung zum Thema einzuberufen, eine Absage. Das sei „ein durchsichtiges Manöver“ (Ries-Staudacher).

Der Startschuss für den ersten Bauabschnitt könnte laut Daniel Ebbers schon Anfang 2025 fallen. Man werde sich abschnittsweise vorarbeiten. Für die Sperrpause der Deutschen Bahn im zweiten Halbjahr 2026, an der sich der Bauablauf zwingend orientieren müsse, müssten die Arbeiten unterbrochen werden. Dafür werde aber der dann fällige Bauabschnitt abgeschlossen. Soll wohl heißen: Die Rheinallee würde nicht für ein halbes Jahr als offene Baugrube daliegen.