Automaten fehlenParken in der Altstadt von Königswinter ist zurzeit gebührenfrei

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Einer der alten Parkscheinautomaten an der Rheinallee in Königswinter.

Die alten Parkscheinautomaten wurden abgebaut, die neuen noch nicht geliefert.

In der Altstadt von Königswinter wurden die alten Parkscheinautomaten abgebaut, die neuen aber noch nicht geliefert.

Besucher, die mit dem Auto in die Altstadt von Königswinter kommen, wird’s freuen; der Kämmerer der Drachenfelsstadt wird eher nicht begeistert sein: Derzeit können in der Altstadt keine Parkgebühren gezahlt beziehungsweise verbucht werden. Der schlichte Grund: Es gibt keine Parkscheinautomaten. Die alten wurden abgebaut, die neuen noch nicht geliefert.

„Auslieferung bis Mitte November“

„Nach letzten Informationen soll die Auslieferung bis Mitte November erfolgt sein“, teilte Stadtsprecher Florian Striewe auf Anfrage am Freitag mit. „Die Errichtung der Automaten könnte dann unmittelbar erfolgen.“

Zum Hintergrund: Im Frühjahr hatte die Politik den Weg frei gemacht für die Anschaffung von 30 neuen Parkautomaten, die nur noch bargeldlos funktionieren. Kostenpunkt nach damaligen Angaben: Rund 150.000 Euro.

Die Stadt Königswinter wollte die Parkraumbewirtschaftung wieder in Eigenregie übernehmen, nachdem sie seit 2013 mit den Stadtwerken Bonn (SWB) zusammengearbeitet hatte. „Seit April 2023 wurden nach und nach Automaten ersatzlos abgebaut, teilweise ohne Mitteilung des Betreibers“, erklärte die Stadtverwaltung jüngst im Verkehrsausschuss auf Anfrage der CDU.

„Verfahren deutlich aufwendiger und schwieriger als erwartet“

„Das Verfahren zur Beschaffung der Automaten wurde frühzeitig aufgenommen“, betonte am Freitag Florian Striewe. Allerdings hätten sich die bundesweite öffentliche Ausschreibung und die Auftragserteilung „als deutlich schwieriger und zeitaufwendiger als erwartet“ erwiesen, begründete er die verzögerte Aufstellung der Automaten.

Mit dem Beschluss, die Parkraumbewirtschaftung wieder in Eigenregie zu managen, war eine Verdoppelung der Parkgebühren verbunden. Besucher müssen in der Parkzone Zentrum demnach künftig einen Euro pro Stunde (bisher 50 Cent) und höchstens acht Euro für ein Tagesticket (bisher vier Euro) zahlen.

Autofahrer müssen Parkscheibe hinterlegen

Wie hoch der Einnahmeausfall durch die fehlenden Automaten ist, könne die Stadtverwaltung allenfalls mit Ablauf des Kalenderjahres beziffern, so Striewe. Fakt ist: Durch die erhöhten Gebühren rechnet die Kämmerei laut Entwurf des Doppelhaushalts 2024/2025 künftig mit 680 000 Euro an Parkgebühren. 2023 kalkulierte sie bisher mit 478 000 Euro.

Ganz ohne Einschränkungen parken können Autofahrer trotz des „Automatenausfalls“ indes nicht. „Für die Parkzone Zentrum gilt weiterhin eine Höchstparkdauer von vier Stunden, die durch das Einlegen einer Parkscheibe nachzuweisen ist“, heißt es in einer Mitteilung.

Gebührenpanne im Jahr 2017

2017 hatte die Stadt in Sachen Parkgebühren überregional für Schlagzeilen gesorgt. Weil eine neue Gebührenordnung erst gar nicht und dann fehlerhaft öffentlich bekannt gemacht worden war, konnte sie den Sommer über keine Gebühren rechtssicher kassieren. Die Parkscheinautomaten wurden damals zeitweise zugeklebt.

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