Bis zum 23. Mai ist die Ausstellung „75 Jahre Grundgesetz – Startschuss für die Gleichberechtigung?“ im Foyer zu Gast.
AusstellungIm Rathaus in Königswinter gibt es einen historischen Blick auf 75 Jahre Grundgesetz

Eröffneten die Ausstellung im Rathaus (v.l.): Alma Hannig, Corinna Asendorf, Lutz Wagner und Frauke Fischer.
Copyright: Madeleine Majunke
Bis zum 23. Mai ist die Ausstellung „75 Jahre Grundgesetz – Startschuss für die Gleichberechtigung?“ – zweisprachig auch in Englisch „The German constitution and womens rights“ – des Hauses der Frauen-Geschichte zu Gast im Foyer des Rathauses Königswinter. Die Vernissage am Weltfrauentag eröffneten, in Anwesenheit von Bürgermeister Lutz Wagner, die Gleichstellungsbeauftragte Frauke Fischer sowie Corinna Asendorf und Alma Hannig vom Haus der Frauen-Geschichte.
Gleichstellung muss erkämpft werden
Konzipiert wurde die Poster-Ausstellung für die Campus-Kampagne der Deutschen Botschaft in Washington, wo sie im vergangenen Jahr an rund 50 Universitäten in den USA einem vorwiegend jungen Publikum präsentiert wurde.
Auf 14 Postern wird ein historischer Blick auf die Erfolgsgeschichte des Grundgesetzes geworfen und die Bedeutung von Frauen für die Entstehung der Verfassung wie auch für die praktische Umsetzung ihrer Bestimmungen in Politik, Wirtschaft, Kultur und im Alltag geworfen. Sie laden zur Reflexion über das bereits Erreichte ebenso ein wie über die Herausforderungen und Chancen aktueller Entwicklungen, mit schlaglichtartigen Blicken auf den Paragrafen 218, Gewalt gegen Frauen, Frauen in Beruf und Politik, den Gender Pay-Gap insbesondere beim Frauenfußball.
Für Bürgermeister Lutz Wagner ist die Gleichberechtigung ein zentrales Fundament und er verwies darauf, dass die Gleichstellung vielfach erkämpft werden musste und noch gar nicht so alt sei. „Rückschritte und Herausforderungen gibt es immer noch, sei es bei Führungspositionen oder gleicher Bezahlung“, sagte er, „am erschreckendsten ist aber die Verbreitung der Gewalt an Frauen.“ Dass in Deutschland fast jeden Tag eine Frau vom Partner oder Ex-Partner getötet werde, sei als gesamtgesellschaftliches Problem nicht hinzunehmen.
Frauke Fischer konstatierte, dass die gleichberechtigte Teilhabe noch nicht vollständig umgesetzt sei. „Ohne Geschlechtergerechtigkeit ist Demokratie nicht vollständig“, merkte sie an und übergab das Wort an Corinna Asendorf und Alma Hannig, die mit Jutta Lindekugel, Annika Lülf, Isabel Busch und Kristin Alker sowie Designerin Nathalie Eichert die Ausstellung ausgearbeitet haben.
Anschaulich erläuterten die Ausstellungsmacherinnen die Entstehungsgeschichte der Exponate und verwiesen darauf, dass beim letzten Poster die Möglichkeit besteht, sich zu provokativen ausstellungsbezogenen Aussagen anhand eines QR-Codes zu positionieren. Musikalisch begleiteten Brass4Fun als „Quotenmänner“ die kleine Feier. Besucht werden kann die Ausstellung jeweils montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr im Foyer des Rathauses.