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„Kinder erzählen tagelang davon“„Fest der Fantasie“ auf der Drachenburg in Königswinter begeistert

Lesezeit 3 Minuten
Die Windpferde verzauberten auf dem „Fest der Fantasie“ an der Drachenburg in Königswinter:

Die Windpferde verzauberten auf dem „Fest der Fantasie“ an der Drachenburg in Königswinter:

30 Showacts aus neun Nationen sorgten beim „Fest der Fantasie“ für zauberhafte Stimmung. Gäste reisten sogar aus ÖPolenund Italien an.

Auch Elfen lieben Pommes. Genüsslich knabberte das im grünen Schleiergewand kostümierte Mädchen an den goldbrauen Kartoffelsticks, als es sich mit seinen Eltern auf den Weg zum Schloss Drachenburg in Königswinter machte. Zum dritten Mal fand im Schlosspark das„ Fest der Fantasie“ statt. Der leichte Nieselregen zur Eröffnung machte allenfalls den reichlich verteilten Seifenblasen zu schaffen, nicht aber der Laune der zahlreichen Besucher, die zu Fuß zum Schlossareal wanderten oder mit der Drachenfelsbahn direkt bis zur Pforte fuhren.

Sogar aus Polen und Italien waren Gäste angereist, teilweise in exotischen Kostümen. Die Studentinnen Clarissa und Lea waren eigens in die Outfits ihrer liebsten Manga-Helden geschlüpft: „Wir freuen uns über jede Gelegenheit, unsere Kostüme zeigen zu können. Und es macht Spaß, zu sehen, wie die Leute auf einen reagieren.“

„Fest der Fantasie“: Eine Meerkatze verteilte Seifenblasen

Aus einer ganz anderen Richtung kamen Larissa und Marc, schwarz gewandet und großflächig tätowiert sind sie in der Gothic Szene aktiv. „Für mich ist das eigentlich ein bisschen viel Show“, meinte die Personalsachbearbeiterin: „Aber die Atmosphäre ist schon toll. Und man fragt sich automatisch, wie es hier wohl vor ein paar hundert Jahren ausgesehen hat.“ Auch vermeintliche Mitschüler von Harry Potter wollten erkunden, ob sich hinter den Mauern der Drachenburg womöglich Hogwarts verbarg.

Die Meerkatze begeisterte vor allem die Kinder.

Die Meerkatze begeisterte vor allem die Kinder.

Familie stellten das Gros der Besucher: Der Schlosspark bot den Kindern reichlich Gelegenheit zum Toben, zumal hinter jeder Ecke eine Überraschung wartete. Anhand von Picknick-Decken und mobilen Pavillons gaben sich die Profis zu erkennen. Vor der imponierenden Aussicht ins Tal wurden die Tupperdosen und Bierflaschen herausgeholt: „Andere fahren zu Rockfestivals, wir gönnen uns das hier“, berichtete eine Besucherin: „Und die Kinder erzählen noch tagelang davon.“

30 Showacts aus neun Nationen traten an der Drachenburg in Königswinter auf

Denn zu entdecken gab es wirklich einiges: Erneut waren etwa 30 Showacts aus neun Nationen eingeladen, die die gesamte Bandbreite von Clownerie, Akrobatik, Jonglage bis hin zu Comedy abdeckten. Besonders die Walkacts kamen gut an, wie die grünlich schimmernde Meerkatze, die nicht müde wurde, ganze Ketten von Seifenblasen über Wege und Wiesen zu verteilen, stets begleitet von großen staunenden Kinderaugen.

Hinter dem poetischen Schauspiel stand bei hochsommerlich-schwülen Temperaturen schweißtreibende Arbeit im Ganzkörperkostüm, sodass die Poesie die eine oder andere Pause brauchte. Auch die aus den Vorjahren beliebten Windpferde und die üppige Riesenschildkröte O’Ma Keya hatten sich angekündigt. Stark vertreten war auch die Artistik, mit teilweise sehr ambitionierten Auftritten am Seil und dem Vertikaltuch.

Zum Schutz der historischen Anlage hatte die NRW-Stiftung die Zahl der Besucher auf täglich 2000 begrenzt. Eine Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder) musste 52 Euro Eintritt zahlen.