Branche zieht von der Spree an den RheinInternationale Musikmesse „Music Dealer Days“ kommt nach Bonn

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Teile von einer Gitarre sind im Vordergrund, im Hintergrund halten sich mehrere Personen in einer Halle auf.

Bei den Music Dealer Days, hier ein Bild von einer vergangenen Ausgabe, geht es vor allem um Musikinstrumente. 2025 soll die Musikmesse erstmals in Bonn stattfinden.

Mehr als 350 Aussteller erwartet SOMM zu diesem Treffen.

In Bonn liegt Musik in der Luft. Mal sind es leise Töne, oft sind es laute Beats und dazwischen macht sich immer wieder der imposante Klang großer Orchesteraufführungen breit. Am Rhein wurde nicht nur einer der größten Komponisten überhaupt geboren. Mit den Musik-Events auf dem Kunstrasen sowie den Konzerten, die große Weltstars vor Jahren auf dem Museumsplatz gaben, hat sich Bonn längst einen Namen in der internationalen Musikszene gemacht.

Grund genug für den Verband SOMM (Society Of Music Merchants), zum Fachkongress in die Bundesstadt einzuladen. Im kommenden Frühjahr (6. und 7. März 2025) trifft sich die Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche im Hotel Maritim zu den „Music Dealer Days“. Dabei handelt es sich um eine Branchenveranstaltung für Fachpublikum.

Einem Wunsch der Mitglieder gefolgt

Mehr als 350 Aussteller erwartet SOMM zu diesem Treffen. Kleines Bonbon am Rande: Die Veranstaltung wurde von Berlin in die „Kulturstadt Bonn“ verlegt, wie der Verband betont. Damit folgt er einem Wunsch seiner Mitglieder, die sich einen zentraleren Standort als Berlin für die Veranstaltung gewünscht hatten. Vor allem die Nähe zu den Benelux-Ländern sowie nach Österreich spielten bei der Wahl eine Rolle. Ziel der Veranstaltung ist, der europäischen Musikinstrumentenbranche und den Verlagen eine Plattform zu geben, auf der sie sich über Produkte informieren und einkaufen können, und auf der sie Geschäftskontakte knüpfen oder vertiefen können.

Der Kongress in Bonn ist einzigartig in Europa. Lediglich in den USA und in China gibt es ein ähnliches Angebot. „Mit unserer Entscheidung für Bonn wollen wir die Bedeutung der Stadt für die Musik noch einmal hervorheben“, erklärt Daniel Knöll, Geschäftsführer der SOMM. „Aus strategischen Gründen ist die Wahl auf einen neuen Standort gefallen. Wir sind mit Bonn sehr zufrieden und freuen uns sehr, unser erweitertes und überarbeitetes Angebot im Frühjahr allen Branchenpartnern aus Europa anbieten zu können“, ergänzt er.

Neben der Präsentation dreht sich bei dem zweitägigen Treffen alles um Kontaktpflege sowie Weiterbildung. Dazu werden verschiedene Workshops angeboten. „Mit dem Maritim haben wir einen Ort gefunden, der über genügend Zimmer für die Teilnehmer sowie einen großen Kongress- und Ausstellungsbereich verfügt. Wir wollen, dass alle auch abseits der Veranstaltungen ins Gespräch kommen“, erklärt Knöll.Sind im kommenden März die Luftschlangen von den letzten Karnevalsfeiern im Maritim abgehangen, geht es in dem Hotel an der Kurt-Georg-Kiesinger-Allee mit viel Musik weiter. „Aschermittwoch beginnen wir mit den Vorbereitungen“, sagt Knöll. Denn er will die „komplette Klaviatur“ dessen bieten, was die Musikindustrie zu bieten hat. Dazu gehören Instrumente ebenso wie beispielsweise Boxen, Soundsysteme und Lichtanlagen. „Viele Instrumente und viel Equipment sind dort zu sehen und können auch von den Fachbesuchern getestet werden“, verspricht der Geschäftsführer des Verbandes. Unter anderem Pianos, Gitarren, Schlagzeuge aber auch Ukulelen.

Anmeldeverfahren für die Messer beginnt

In den kommenden Tagen beginnt das Anmeldeverfahren für die Messe. „Wir wünschen uns, dass sich in Bonn viele Partner aus der Musikinstrumenten- und Verlags-Branche, dem Musikfachhandel und den Musikschulen präsentieren werden. Wir möchten, dass sie in der für die Branche nicht einfachen Zeit die Gelegenheit zum Austausch und für den Aufbau von Netzwerken und neuen Geschäftsbeziehungen nutzen“, so Knöll.

Gleichzeitig sei das Event auch für die Stadt von Bedeutung. „Wir würden hier gerne Wurzeln schlagen. Schließlich verbinden viele die Stadt Bonn mit Musik und Kultur“, sagt er. Und wenn Beethoven noch leben würde, dann würde er sicher auch zu der Veranstaltung kommen. „Da bin ich mir ganz sicher“, lacht Daniel Knöll.

Der Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche vertritt die Interessen von rund 210 Unternehmen aus den Bereichen Herstellung, Vertrieb, Handel und Medien aus der Musikinstrumentenbranche. SOMM wurde im Februar 2005 von führenden Unternehmen der Musikinstrumentenbranche mit dem Ziel gegründet, einen starken Gesamtverband für die gesamte Musikindustrie-Branche zu organisieren.

Als Interessenvertretung nimmt der Verband die Aufgabe eines Wirtschaftsverbandes wahr. Dazu zählt, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken, politische und rechtliche Rahmenbedingungen den Anforderungen der Branche entsprechend mitzugestalten, Marktstandards zu definieren und Dienstleistungen für Mitglieder zu erbringen sowie eine musikalische Fort- und Weiterbildung zu fördern.


Die Musikindustrie ist im Umbruch

Nach Angaben der Online-Plattform Statista, befindet sich die Musikindustrie im Umbruch: Nach Jahren sinkender Verkaufszahlen von Tonträgern, kam es durch neue Digitalangebote sowohl in Deutschland als auch weltweit zu einer Neubelebung des Marktes. Großen Beitrag dazu leisteten die verschiedenen Music-on-Demand-Angebote, die das Musikhören ganz nach dem eigenen Geschmack ermöglichten – immer und überall.

Audiostreaming-Dienste erfreuen sich dabei mittlerweile in breiten Gesellschaftsschichten großer Beliebtheit und sind längst kein Jugendphänomen mehr. Große Unterschiede zwischen den Generationen gibt es hingegen beim Musikgeschmack: Während nach Angaben der Statistiker Rock und Pop in allen Altersgruppen gerne gehört wird, kommt Hip-Hop bei jungen Leuten besser an als Klassik, Schlager oder Volksmusik. (img)

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