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Kontinuität hinterm TresenSo schmeckt es beim Nachfolger im Bonner „Treppchen“

Lesezeit 4 Minuten
Im „Treppchen“ in der Weberstraße: Arnim Fehrenz zapft Kölsch und auch bayerisches Bier im Angebot

Im „Treppchen“ in der Weberstraße: Arnim Fehrenz zapft Kölsch und auch bayerisches Bier im Angebot

Michael Sachse hat den Stabwechsel im Traditionslokal in der Bonner Südstadt verfolgt und Sushi in Beuel probiert

Die Gaststätte „Zum Treppchen“ in der Bonner Südstadt gehört zu den traditionsreichsten Lokalen im gesamten Stadtgebiet. Die unscheinbare Fassade lässt kaum erahnen, welch urige Perle sich dahinter verbirgt. 1883 wurde hier das erste Bier ausgeschenkt.

Die Historie zeigt sich in nahezu jedem Winkel. Eine aufwendige Holzvertäfelung im Jugendstil gespickt mit handgefertigten Schnitzereien, der alte Pitch Pine Boden aus Kiefernholz und die massive Theke sind markante Zeugnisse einer vergangenen Epoche. Ein Glück, dass das Haus die Kriegswirren unbeschadet überstanden hat. Das führte schließlich auch dazu, dass den Bewohnern des Viertels hier nach der Währungsreform am 21. Juni 1948 ihr Startguthaben von 40 DM pro Kopf ausbezahlt wurde. Susanne und Johnny Erdmann haben die Traditionsgaststätte 46 Jahre lang geführt.

Bis zuletzt hat der mittlerweile 76-jährige Johnny Erdmann das Geschehen hinter der Theke dirigiert, während seine Frau Susanne in der Küche stand. Nun gehen sie in den wohlverdienten Ruhestand. Dafür, dass das Treppchen auch künftig als Anlaufstelle für Nostalgiker und Liebhaber rheinischer Spezialitäten dienen wird, garantiert Arnim Fehrenz. Der gelernte Hotelkaufmann hat sich in den vergangenen Wochen bereits eingearbeitet und zu Monatsbeginn die Rolle des Gastgebers übernommen.

Der 60-jährige Bonner kann auf reichlich Erfahrung in der Gastronomie verweisen. In München und Düsseldorf hat er unter anderem ein Hotel und zwei Restaurants geführt. In der Wahner Heide war er für das Hotel und Restaurant Auszeit verantwortlich. Fehrenz steht an seiner neuen Wirkungsstätte für Kontinuität. „Es werden sich allenfalls Nuancen verändern“, bekennt sich der Gastronom zum etablierten Konzept. Dabei ist es sehr vorteilhaft, dass fast alle Mitarbeitenden der alten Crew geblieben sind. So bleibt auch die Speisekarte unverändert.

Sie beginnt mit den „Leckerchen, die der Rheinländer so liebt“, darunter Röggelchen mit mittelaltem Gouda und Zwiebeln oder mit Blutwurst und Senf (je 4,40 Euro). Es folgen kleine Gerichte wie Strammer Max (11,80 Euro) oder gebackener Schafskäse (12,80 Euro). Das Lokal ist bekannt für seine jungen dicken Bohnen. Diese werden zum Beispiel mit zwei Gelderländer Mettwürsten und Bratkartoffeln oder zwei Scheiben mild geräuchertem Kasseler und Bratkartoffeln (je 17,80 Euro) serviert.

Eine weitere Spezialität sind die Bratkartoffel-Geschichten, die unter anderem mit Tafelspitzsülzen (18,80 Euro) aufgetischt werden. Schweinerückensteaks vom Grill wie das „Steak Paris“ auf Pommery-Senfsauce mit Kartoffelrösti (23,80 Euro) runden den Reigen der Hauptgerichte ab. Dazu munden die Fassbiere Andechser Klosterbräu, Schreckenskammer Kölsch und Krombacher Pils.

Zum Treppchen, Weberstraße 42, 53113 Bonn, (0228) 223183, dienstags bis samstags 17 bis 22 Uhr. www.zum-treppchen-bonn.de

„Neues Licht“ in Beuel

Shinko („neues Licht“) hat Sushi-Meisterin Lifen Zhu ihr Restaurant in Beuel genannt. Am Rande der Fußgängerzone hat Zhu die Räumlichkeiten des ehemaligen kroatischen Restaurants „Cro“ übernommen und umgestaltet. Dabei wurden die Wände weiß gestrichen, eine neue Theke eingebaut und die Möbel ausgetauscht.

Daraus resultiert ein ruhiges, nahezu puristisches Ambiente, in dem die Gäste neben Sushi und Udon-Nudeln auch einige chinesische Spezialitäten genießen können. Zhu hat die traditionelle Ausbildung zur Sushi-Meisterin vor mehr als zehn Jahren abgelegt. Danach lebte sie in verschiedenen deutschen Städten und bereitete Sushi in unterschiedlichen Restaurants zu. Zu ihren Stationen zählen unter anderem Stuttgart, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Aschaffenburg und Düren. In Beuel hat sie nun eine neue Aufgabe übernommen.

Zur Vorspeise gibt es zum Beispiel Yakitori Hähnchenspieße (drei Stück für 5,90 Euro), Wakamesalat (4,90 Euro) oder Miso-Suppe (3,90 Euro). Das Sushi-Sortiment umfasst unter anderem Light Rolls, Futo Maki, Temaki, Nigiri, Fusion oder Crunchy Rolls. Zur Kategorie der klassischen Maki zählen Tekka (mit Thunfisch für 6,90 Euro), Kappa (mit Gurke für 4,90 Euro) oder Avocado (mit Frischkäse für 5,90 Euro).

Eine Phoenix Roll (12,90 Euro) ist innen mit Lachscreme und Avocado gefüllt und wird mit flambiertem Lachs, japanischer Mayonnaise, Tobiko und Lauch gerollt. Darüber hinaus stehen Poke Bowls zum Beispiel mit Chicken Teriyaki (15,90 Euro) oder auf vegetarische Art (12,90 Euro) sowie unterschiedliche Variationen mit gebratenen Udon-Nudeln (ab 11,90 Euro) zur Auswahl.

Wer Speisen chinesischer Herkunft vorzieht, kann zwischen gebratenen Reisgerichten und Nudelgerichten (jeweils ab 8,90 Euro) wählen. Wo japanisch und chinesisch gekocht wird, dürfen die entsprechenden Getränke nicht fehlen. Das Sortiment umfasst sowohl Sake als auch chinesisches Tsing Tao und japanisches Asahi Bier. Shinko, Obere Wilhelmstraße 31, 53225 Bonn-Beuel, Telefon (0228) 92897667