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Gastro-SzeneHier gibt es ukrainische Küche in der Bonner Altstadt

Lesezeit 5 Minuten
Barkeeper im Bellini hält ein Cocktailglas hoch.

Im „Bellini“ ist die Cocktailbar wieder eröffnet.

Die Bonner Gstro-Szene wird um eine Facette reicher: Ukrainische Küche im neuen Lokal „Nowa Mowa“ in der Altstadt. Außerdem: Das „Bellini“ ist zurück und auch wieder ein Lokal für Nachtschwärmer.

Eine bislang unbekannte kulinarische Facette bereichert bald die Bonner Gastronomie. Die Räumlichkeiten des früheren „Bonnum“ in der Altstadt, das bis zum Sommer ein indisches Restaurant war, wurden in den vergangenen Monaten gründlich renoviert. Am kommenden Samstag, 18. Januar, wird dort das ukrainische Restaurant Nowa Mowa („Neue Sprache“) seine Premiere feiern. „Wir haben uns für diesen Namen entschieden, weil wir das erste ukrainische Restaurant in der Stadt sind“, sagt Konstantin Novachuk. Der Gastgeber wird von seiner Frau Tatyana, Schwester Alina und Mutter Jana unterstützt, die die Küche leitet. Das Lokal wurde in der jüngeren Vergangenheit mehrfach neu verpachtet. Nach Jahrzehnten als „Bonnum“ waren die folgenden Konzepte nur von kurzer Dauer. Das soll sich jetzt ändern.

Gastgeber im „Nowa Mowa“: Konstantin Novachuk und seine Frau Tatyana.

Gastgeber im „Nowa Mowa“: Konstantin Novachuk und seine Frau Tatyana.

Novachuk und seine Familie haben dafür einiges investiert. Die Inneneinrichtung wurde mit viel Aufwand renoviert. Holzpaneelen an der Theke im Eingangsbereich sowie an den Wänden sorgen im Zusammenspiel mit changierendem und dimmbaren Licht für Eye-Catcher. Die Wände wurden in verschiedenen Grüntönen gestrichen, die mit zahlreichen Topfpflanzen harmonieren. Der vordere Thekenbereich ist dabei in einem olivfarbenen Ton gehalten. Hinter der Theke thront ein Bild des bedeutendsten ukrainischen Dichters Taras Schewtschenko. Die Tische hat das Team des „Nowa Mowa“ lackiert. Der Holzboden wurde geschliffen und ebenfalls lackiert. Damit ist die Modernisierung allerdings noch nicht abgeschlossen, denn in Kürze soll der Wintergarten im Anbau in eine Chill Out Zone verwandelt werden.

Frühstücken in der Altstadt

Das Lokal startet mit einem ganztägigen Betrieb. „Wir haben festgestellt, dass es in der Altstadt kein Frühstücksangebot gibt. Das möchten wir gerne ändern und legen deshalb früh los“, so Novachuk. Der Tag beginnt mit diversen Baguettes, Toast und Eierspeisen. Außerdem werden morgens Pfannkuchen gebacken. Ab dem Mittag gibt es ein breites kulinarisches Programm. Zu den angebotenen Vorspeisen zählen neben Bruschetta (8,90 Euro) und gebackenem Camembert mit Beerensoße (9,90 Euro) landestypische Soleniya. So lautet der Name für ukrainische eingelegte Speisen wie etwa Pilze, Tomaten, Sauerkraut und Salzgurken (9,90 Euro). Gegen die winterliche Kälte helfen kräftige Suppen wie Borschtsch (14,90 Euro) oder Soljanka (15,90 Euro).

Keine osteuropäische Küche verzichtet auf gefüllte Teigtaschen. In der Ukraine heißen sie Wareniki und werden zum Beispiel mit Kartoffelpüree (12,90 Euro) oder Mozzarella und Cheddar-Käse (13,90 Euro) gefüllt. Deftige Spezialitäten sind außerdem Golubzi, Kohlrouladen, die mit Hackfleisch gefüllt und in Tomatensoße geschmort werden (12,90 Euro), oder „Kotleta po Kyivsky“, Hähnchenkotelett in Panade, gefüllt mit Butter und Dill, serviert mit Kartoffelpüree (16,90 Euro). Dazu schmeckt frisch gezapftes Peters Kölsch, Jever Pils und Augustiner Hell. Außerdem gibt es eine Auswahl an vornehmlich deutschen und französischen Weinen sowie Cocktails von Pink Lady (10,90 Euro) über Mojito bis hin zum Negroni (beide 8,90 Euro). Zum alkoholfreien Sortiment zählt eine erstaunliche Auswahl an Tee.

„Nowa Mowa“, Paulstraße 5, 53111 Bonn, (0176) 42 99 24 27, sonntags, montags, mittwochs und donnerstags 9 bis 22 Uhr, freitags und samstags ab 9 Uhr (Ende offen).

Mehr als ein halbes Jahr standen die Räumlichkeiten des „Bellini“ in der Bonner Rathausgasse leer. Jetzt ist der Name zurück auf der gastronomischen Landkarte. Verantwortlich ist Neslihan Aksu. Gemeinsam mit ihrem Bruder Angelo hat sie das Lokal übernommen. Beide verfügen über gastronomische Erfahrung. Während die Gastgeberin lange in verschiedenen Restaurants in ihrer Heimatstadt Brühl gearbeitet hat, war ihr Bruder in Kalabrien und Apulien in mehreren Ristorantes beschäftigt. Gemeinsam mit ihrem Team haben beide das Lokal über vier Monate renoviert. An das frühere Bellini erinnern lediglich die Toiletten und drei Tische, die von den Vorgängern übernommen werden konnten. Außerdem nutzt Familie Aksu die Lüftung und das Kühlhaus der ehemaligen Betreiber weiter.

Neslihan Aksu (links ) und eine Mitarbeiterin servieren Speisen.

Neslihan Aksu (l.) serviert italienische Küche im Bellini.

Das Konzept erinnert teilweise an vergangene Zeiten, als das „Bellini“ vor allem als Bar auf sich aufmerksam machte und Nachtschwärmer bis in die frühen Morgenstunden hinein neben Kaffee und Drinks auch italienische Speisen genießen konnten. Das wird künftig wieder so sein, denn die Küche bleibt nachts geöffnet. Einen gravierenden Unterschied zum alten „Bellini“ gibt es allerdings doch: Fortan versteht sich das Lokal tagsüber als Buffetrestaurant.

Deshalb ist der Innenbereich in zwei Räume unterteilt. Vorne befindet sich die Bar, deren Unterbau mit Schiefersteinen gestaltet wurde. Im hinteren Bereich wurde das Buffet aufgebaut. Hier dürfen sich die Gäste zwischen 12 und 19 Uhr die Teller nach dem Prinzip „all you can eat“ mit Antipasti, Salaten, Pasta und Pizza für 15,90 Euro pro Person füllen. Anschließend startet das à la carte-Geschäft ebenfalls mit italienischen Speisen. Pizza und Pasta dominieren.

Aus dem neuen Ofen kommen 13 verschiedene Pizzen. Eine Pizza Margherita gibt es für 9,90 Euro, Pizza Salmone kostet 14,90 Euro. Bei der Pasta setzen die Gastgeber vornehmlich auf Klassiker wie Spaghetti Bolognese (12,90 Euro), Penne all'arrabbiata (9,90 Euro) oder Spaghetti Frutti di Mare (14,90 Euro). Abgerundet wird das Speiseangebot von einigen Fisch- und Fleischgerichten sowie mehreren Salaten wie Insalata Pollo (mit Hähnchenbrustfilet und Parmesan für 10,90 Euro) oder Insalata Salmone (mit Räucherlachs und Parmesan für 12,90 Euro). Dazu passen italienische Weine sowie frisch gezapftes Birra Moretti aus Udine. Abgerundet wird das alkoholische Sortiment von Longdrinks und Aperitifs.

„Bellini“, Bar und Ristorante, Rathausgasse 38, 53111 Bonn, Telefon (0228) 65 29 50, täglich außer dienstags von 12 bis 4 Uhr.