Michael Sachse hat die neuen Restaurants Swist in Heimerzheim und La Flamme in Oberkassel besucht.
Gastro-Szene in Bonn und Rhein-SiegJunge Gastgeber mit großen Aufgaben – 24-Jähriger pachtet Gasthof nach Flut
Restaurant und Bar Swist in Heimerzheim
Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat die Gastronomie in Heimerzheim schwer getroffen. Mit der Wiedereröffnung des Gasthof Frings im Dorfkern ist nun die letzte große Lücke geschlossen worden. Keller und Erdgeschoss des denkmalgeschützten Gebäudes waren durch die Flut im Innern fast völlig zerstört worden. Das Wasser stand nahezu zwei Meter hoch im Gastraum. Der Gasthof der Brüder Thomas und Jörg Trimborn musste zunächst grundsaniert werden. Anschließend fahndeten die Besitzer nach einem neuen Pächter.
Die Suche führte im Sommer schließlich zum Erfolg. Der Gasthof wird künftig als Restaurant und Bar Swist geführt. Der neue Gastgeber Berat Külekci hatte zuvor drei Jahre lang das Bistro Aubergine im Gründer- und Technologiezentrum (GTZ) in Rheinbach geleitet. „Ich fuhr im Frühsommer durch Heimerzheim und entdeckte den leerstehenden Gasthof eher zufällig“, erzählt der 24-jährige. „Sowohl der Standort als auch die Möglichkeiten, die sich hier bieten, haben mich sofort überzeugt.“
Nach Unterzeichnung des Pachtvertrages haben Külekci und sein Team den Gasthof weitere drei Monate gastronomietauglich renoviert. Bis auf den Holzboden rund um die Theke erinnert nichts mehr an die Zeit vor der Flut. Im vorderen Bereich verteilen sich gegenüber der Theke zwei große Stehtische. Das Restaurant verfügt über 50 Sitzgelegenheiten. Die Gäste verweilen auf mit braunem Leder gepolsterten Stühlen oder auf einer grün bezogenen Sitzbank. Ein Trumpf ist der von einer steinernen Mauer umgebene Biergarten. Dort können gegenwärtig noch bis zu 30 Gäste die letzten milden Tage des Jahres genießen. Bis zum Frühjahr soll die Kapazität des Biergartens erweitert werden. Külekci plant unter anderem eine separate Lounge einzurichten und zur Fußball-Europameisterschaft einen großen Beamer aufzubauen.
Die Küche gibt sich international. Serviert werden unter anderem Salate, Pasta, Burger und Steaks. Die mediterranen Vorspeisen reichen von Bruschetta al Pomodoro (7,50 Euro) über Burrata auf Rucola mit Tomaten (12,50 Euro) bis hin zum Garnelentöpfchen (14,90 Euro). Salate und Pastagerichte lassen sich mit verschiedenen Zutaten beliebig erweitern. So lassen sich ein Caesar Salat (10,90 Euro) mit Lachswürfeln (6,90 Euro) oder Tagliatelle Napoli (10,90 Euro) mit Hähnchenbruststreifen (5,90 Euro) kombinieren. Zu den Klassikern zählen Wiener Schnitzel mit Preiselbeeren, Zitrone und Bratkartoffeln (21,50 Euro) oder Currywurst mit Steakhouse Fritten (10,50 Euro). Ein Schwerpunkt sind Burger, die gleich in sieben Varianten (ab 13,90 Euro) angeboten werden.
Hinter dem Tresen werden Bitburger Pils und Früh Kölsch frisch gezapft. Darüber stehen Longdrinks und Cocktails zur Wahl. Damit richtet sich Külekci vor allem an das jüngere Publikum, das sich für einen Drink nicht mehr auf den Weg nach Köln oder Bonn machen muss. Gemixt werden zum Beispiel Sex on the Beach (9 Euro) oder Gin Tonic (8 Euro). Für den jungen Gastgeber ist die Herausforderung besonders groß, da er neben seiner Aufgabe als Gastronom berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen an der Rheinischen Fachhochschule (RFH) in Köln studiert. So ist es sicher von Vorteil, dass ihn sein Vater Köksal bei den Aufgaben im Restaurant unterstützt.
Weitere Informationen: Restaurant und Bar Swist, Kölnerstraße 50, 53913 Swisttal-Heimerzheim, täglich 12 bis 22 Uhr. swist-restaurant.de
La Flamme in Bonn-Oberkassel
Das ehemalige Weinhaus Buchner in Bonn-Oberkassel hat einen neuen Betreiber. Andreas Bieker hat im Dorfkern das Restaurant La Flamme eröffnet. Das Franchise-Unternehmen ist mit sechs Standorten in drei Bundesländern vertreten. Bieker betreibt neben dem Oberkasseler Restaurant die Lokale in Hachenburg und Neuwied. Die anderen drei Adressen werden von Franchise-Nehmern geführt. Bieker hatte das Unternehmen 2013 gegründet. In Oberkassel wird das Lokal von seinem Sohn Leon geleitet. Der 23-Jährige hat vor sieben Jahren seine gastronomische Laufbahn mit einer Ausbildung begonnen. Nun ist er bereit, die Gastgeberrolle auszuführen.
„Oberkassel ist für uns ein idealer Standort. Wir sind ein Spezialitätenrestaurant, daher brauchen wir kein Lokal in einer 1A-Lauflage“, so Andreas Bieker. Alles dreht sich kulinarisch um Flammkuchen. Auf der Speisekarte stehen 49 Varianten zur Auswahl, die von drei monatlich wechselnden Flammkuchen ergänzt werden. Die Flammkuchen sind in sechs verschiedene Kategorien unterteilt: herzhaft, vegetarisch, aus dem Meer, feurig, Tomaten-Flammkuchen, vegane Flammkuchen und süße Sünden. Die Gäste werden ermuntert, Flammkuchen zu teilen und in mehreren Runden zu bestellen. So besteht die Gelegenheit, möglichst viele verschiedene Varianten zu probieren.
Der beliebteste Flammkuchen ist immer noch Elsässer Original (9,70 Euro). Dicht dahinter folgt die Variante „Route 66“ mit Rinderhackfleisch, Tomaten, Gewürzgurken, Röstzwiebeln, Hamburgersoße und Emmentaler (11,90 Euro). Weitere Flammkuchen heißen zum Beispiel „Pomme de Terre“ mit Kartoffeln, Panko, Emmentaler und Knoblauch (10,20 Euro), „Red Shrimpy“ mit Shrimps, Kirschtomaten, Lauchzwiebeln und Cocktailsoße (11,20 Euro) oder der vegane „Rucola Cashew“ (10,90 Euro). Zu den süßen Flammkuchen zählen unter anderem „Apfel Calvados“ (11,50 Euro) oder „Himbeere Schoko“ (10,90 Euro). Alternativ können die Gäste nach dem Prinzip „All you can eat“ für 20,90 Euro pro Person speisen. Neben Flammkuchen stehen vier Salate zur Auswahl. Aus den Zapfhähnen fließen Hachenburger Pils und Reissdorf Kölsch. Das Weinsortiment dominieren Tropfen vom Weingut Scheidgen aus Hammerstein. Außerdem gibt es eine Auswahl an Cocktails.
Weitere Informationen: La Flamme, Kastellstraße 27, 53227 Bonn-Oberkassel, Telefon (0228) 50462860, montags bis samstags 16 bis 23 Uhr und sonntags 12 bis 23 Uhr. la-flamme.de