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WiederholungsgefahrBrandstiftung und Einbruch in Feuerwache – 24-Jähriger in Haft

Lesezeit 3 Minuten

Erheblicher Schaden entstand in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli bei einem Unternehmen in Rheinbach.

Rheinbach/Bad Neuenahr-Ahrweiler – Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Haftbefehl gegen einen 24-Jährigen aus dem Landkreis Ahrweiler erwirkt, der im Verdacht steht, möglicherweise auch für zwei Straftaten in Rheinbach verantwortlich gewesen zu sein: Einen Einbruch in die Feuerwache und die Brandstiftung bei einem Abschleppunternehmen. Die Polizei in Bad Neuenahr-Ahrweiler und in Bonn ermitteln parallel in dem Fall.

Bei dem Einbruch in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli waren aus dem Rheinbacher Feuerwehrhaus am Brucknerweg neben Funkgeräten auch ein hydraulischer Rettungssatz und ein sogenannter Glasmaster zum Öffnen von Fenstern gestohlen worden.

Haftbefehl wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr

Der Wert der Beute wird auf rund 25.000 Euro geschätzt. Mit dem Feuer auf dem Sicherstellungsgelände in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli (Dienstag zu Mittwoch) sollten vermutlich – so die Einschätzung der Bonner Polizei direkt nach dem Vorfall – Spuren beseitigt werden, weil auch ein zuvor sichergestellter BMW in Flammen stand, der als gestohlen gemeldet worden war.

Die Staatsanwaltschaft in Koblenz teilte gestern auf Anfrage mit, dass sie Haftbefehl gegen einen 24-Jährigen wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr erwirkt habe. Ihm wird vorgeworfen, Ende Juni gemeinsam mit einem bislang unbekannten Komplizen in eine Kfz-Werkstatt in Bad Neuenahr-Ahrweiler eingebrochen zu sein und zwei Autos im Wert von jeweils 20 000 Euro gestohlen zu haben.

Hinweise bei Wohnungsdurchsuchungen gefunden

Darunter sei ein BMW gewesen. Am 15. Juli sei der Beschuldigte in einem der Wagen erwischt worden. Am 17. Juli habe eine Ermittlungsrichterin Untersuchungshaft erlassen, seitdem sitze er im Gefängnis. „Derzeit wird ermittelt, ob gegen den Beschuldigten auch Tatverdacht wegen weiterer Straftaten – insbesondere im Raum Rheinbach – besteht“, so die Staatsanwaltschaft Koblenz.

Wie die Rundschau aus Polizeikreisen erfuhr, sind offenbar bei einer Wohnungsdurchsuchung Hinweise gefunden worden, die auf Verbindungen zu den Rheinbacher Fällen deuten.

Hydraulischer Rettungssatz von Rheinbacher Wache gestohlen

Zunächst hatten unbekannte Einbrecher vor gut zwei Wochen aus der Rheinbacher Wache den hydraulischen Rettungssatz gestohlen, dessen Rettungsspreizer und -schere bei schweren Verkehrsunfällen eingesetzt werden, um Verletzte aus Fahrzeugen zu befreien.

In der Nacht zum Mittwoch vorige Woche kam es dann zu dem Brand auf dem Sicherungsgelände in Rheinbach. Insgesamt brannten vier Autos, darunter ein BMW, der zuvor bei einer Unfallflucht eine Rolle gespielt hatte: Ein Unbekannter war mit dem Wagen auf der Straße „An den Märkten“ ins Heck eines anderen Autos geprallt, dessen Fahrer gebremst hatte. Dieses Fahrzeug wurde auf einen davor wartenden Wagen geschoben und prallte zudem gegen einen am Straßenrand abgestellten Pkw.

Bei dem Unfall wurden eine 48-jährige Frau und ein 25-jähriger Mann verletzt. Der mutmaßliche Unfallverursacher flüchtete zu Fuß. Bei der Fahndung wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Ermittlungen der Bonner Kripo ergaben, dass der sichergestellte BMW sowie die daran angebrachten Kennzeichen gestohlen waren.

Wegen der laufenden Ermittlungen wollte die Staatsanwaltschaft gestern zu weiteren Details zunächst nichts sagen.