WalberbergAn der Jugendakademie entsteht ein Hochseilgarten
Bornheim-Walberberg – Vier gesicherte Kletterer arbeiten sich an einem Mast empor zu einer Plattform, auf der alle stehen können – und lassen sich von dort oben in verschiedene Richtungen fallen, Adrenalinschub inklusive. „Eine spektakuläre Wagnisstation mit starkem Teameffekt“ ist dieses Höhenerlebnis aus psychologischer Sicht. Gruppendynamik wie diese ist ausdrücklich erwünscht im geplanten Hochseilgarten, der auf dem Gelände der Walberberger Jugendakademie entstehen soll.
Einen Eröffnungstermin gibt es auch schon: das Frühjahrsfest am 12. Mai.
Eine Kletterwand wurde 2006 angebracht
Schon seit 2006 die Kletterwand installiert wurde, sei das größere Equivalent ein Thema gewesen, erklärt Reinhard Griep, Leiter und Geschäftsführer der eigenständigen außerschulischen Jugendbildungsstätte. Es habe aber stets das Geld gefehlt. Vor allem der Rotary-Club, die Caritas-Stiftung und Landesmittel machten es jetzt möglich, die Idee umzusetzen. Von den rund 120 000 Euro Baukosten übernehmen die Rotarier gut die Hälfte, die Jugendakademie bringt auch Eigenmittel ein.
Und warum nun ein Seilgarten? „Das erweitert unsere pädagogischen Möglichkeiten“, erklärt Grieb. Besonderheit sei hier, dass in Walberberg nur mit Gruppen gearbeitet werde, nicht mit Einzelpersonen. „Es geht um Teamfähigkeit, um Zusammenarbeit, darum, Grenzen zu erkennen und mutiger zu werden“, sagt Grieb. Auf der „Chaplin Gang“ beispielsweise, einer Seilbrücke mit zwei Fußseilen, müssen sich die beiden Teilnehmer gegenseitig stützen. Von der Riesenschaukel kann sich ein Kletterer von einer Gruppe hochziehen lassen und in einem weiten Bogen nach unten schwingen.
Auch dies sei eine Wagnisstation, an der Grenzen ausgetestet werden. Grieb: „Es geht natürlich auch darum, dies alles auf Alltagssituationen zu übertragen.“ Zusammen mit der Kletterwand und dem bestehenden Niedrigseilgarten soll der Hochseilgarten einen erweiterten Erlebnisraum bieten, in dem Jugendliche mit allen Sinnen angesprochen werden. Attraktiv sei dieses Angebot für die jungen Leute auch deshalb, weil ihr Bedürfnis nach Erleben und Abenteuer angesprochen werde.
Einziges Problem: Der ursprünglich angepeilte Standort in einer Waldfläche auf dem Gelände erwies sich als nicht genehmigungsfähig, weil in diesem Landschaftsschutzgebiet keine Fundamente für die Pfähle in den Boden getrieben werden dürfen. „Also sind wir umgeschwenkt auf den ehemaligen Volleyballplatz“, erklärt Reinhard Grieb. Dabei handelt es sich um eine weitgehend freie Fläche hinter dem Gebäude der Jugendakademie. Das habe das Projekt natürlich verzögert und verteuert.
Am heutigen Mittwoch, 18 Uhr, beschäftigt sich der Bornheimer Stadtentwicklungsausschuss im Rathaus mit dem Bauantrag zur Kletteranlage. Wie aus der Vorlage zu entnehmen ist, beabsichtigt die Verwaltung, den Antrag zu genehmigen.