Merten feierte bei herrlichem Sonnenschein einen grandiosen Abschluss der Session mit dem Dreigestirn des SSV
Rekord in MertenWölkchen wurden nur im Zug gesichtet

Sie waren die einzigen Wölkchen, die in Merten gesichtet wurden - die mehr als 250 Kinder und Betreuer und Lehrer der Grundschule trieben als Wölkchen im Zug mit.
Copyright: Margret Klose
Weiße Wolken zogen auf, als sich der Veilchendienstagszug in Bewegung setzte: Wie alle zwei Jahre war diesmal wieder die Grundschule dabei und die hatten sich für ihre Kostümierung bereits in den vergangenen Jahren mit den vier Elementen beschäftigt. „In diesem Jahr haben wir uns als Wind verkleidet“, erklärte Schulleiterin Christine Herm. Um ihn darzustellen hatten die Kinder Wolken, aber auch Windräder auf ihre Gewänder geklebt. Die Teilnahme am närrischen Umzug sei ihr auch deswegen wichtig, damit die Kinder erleben, Teil des Dorfes zu sein – und um das Brauchtum zu unterstützen, näherzubringen und zu leben.

Prachtvoll präsentierten sich die Höppekraade im Pfauenkleid.
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Die Martinus-Grundschüler waren dann auch die einzigen Wolken die am Nachmittag in Merten gesichtet wurden. Als hätte Zugleiter Uwe Weiss persönlich das Wetter kreiert, konnten die Jecken den ganzen Nachmittag mit der Sonne um die Wette lachen. Es war ein Karnevalszug der Rekorde. Niemals zuvor konnte Weiss mehr als 1100 Teilnehmer beim Veilchendienstagszug auf den Weg schicken – und niemals zuvor schien ihm so viel Publikum am Wegrand. „Ich denke wir haben diesmal sogar die 20 000-Besucher-Marke geknackt“, sagte er.

Sie hatten in ihren selbst gebastelten Federkleidern schon vor dem Zugbeginn ordentlich Federn gelassen - fast 20 jecke Hühner der Karnevalsgruppe jecke Freunde waren dabei.
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„Es würde mich nicht wundern, wenn es sogar noch sehr viel mehr wären“, mutmaßte der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft, Josef Breuer. Tatsächlich riss der Strom der Karnevalstouristen auch dann noch nicht ab, als der Zug längst unterwegs war. Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Jecken zum großen Finallauf der Züge im Vorgebirge – zum „rheinischen Mekka des Karnevals“. Wie in einer Live-Show zog die rund 1000 Meter lange schrille, bunte und vor purer Lebensfreude regelrecht sprühenden Karawane an ihnen vorbei. Sogar der Facharbeitermangel konnte in Merten außer Kraft gesetzt werden.

Alaaf auf Merten riefen sogar die Blumenwiesen und Schäfchen Finn, Clara, Henry und Jana.
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Mehr als 50 kleine und große Handwerker der Kita St. Luzia riefen laut: „Wer will die fleißigen Handwerker sehen?“ Als Wikinger feierte die Freiwillige Feuerwehr Merten direkt auch den Auftakt in ihr 125-jähriges Jubiläumjahr. Der SSV hatte zum 100-Jährigen Jubiläum sogar das Dreigestirn gestellt. Seit 30 Jahren ist der Kegelclub „De Ahle“ im Zug dabei. Seit einem viertel Jahrhundert zählen hingegen die Jecke Knallköpp bereits zu den Zugteilnehmern. Ein großes Jubiläum steht zudem bald für die Quallmänner an, die in zwei Jahren ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. „Und wie haben sogar noch Gründungsmitglieder dabei“, rief Quallmann Josef Breuer. Zum ersten Mal mischten hingegen die Oldstars mit.

In Merten haben die Kinder von der Kita der GFO jetzt auch das Problem des Facharbeitermangels behoben. "Wer will die fleißeigen Handwerker sehen", riefen die mehr als 50 kleinen und großen Karnevalisten.
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„Hier geht es um Spaß und Zusammenhalt“, meinte Oldstar Sascha Neunzig. Neu am Start war auch das jecke Team der Filiale Merten der KSK. Die „Traumschwiegersöhne“ nutzten den Zug um auf den Verlust der Nahkauf-Filiale aufmerksam zu machen, die zu Jahresbeginn geschlossen wurde. Einen gut 4,50 Meter hohen Kölner Dom hat Martin Görres auf seinen Hänger gebaut und komplett mit Röschen beklebt. Unter dem Motto: Frag doch mal die Maus beantwortete der „Dombauer“ und sein Trupp auch Fragen rund um den Dom zu Kölle.

Ihre Kostüme sind immer selber geschneidert - Karneval in Merten - einfach märchenhaft finden sogar die guten, als böse Königinnen kostümierten Karnevalsfans.
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Karneval in Merten – einfach märchenhaft“, ließen die acht gute, als böse Königinnen kostümierte Karnevalistinnen der Gruppe Horst das jecke Volk wissen. Seit über 30 Jahren beginnt ihre Vorbereitung auf den Veilchendienstagszug immer schon im Hochsommer damit, die Kostüme zuzuschneiden und zu nähen. Als jecker Hühnerhaufen hatten sich die Jecken Karnevalsfreunde verwandelt. Auch für sie gilt: „Das machen wir selber.“ Gemeint sind die Kostüme, bei denen sogar die Federn echt waren. Fantastisch sahen auch wieder die Struwwel-Liesen aus, die sich in wunderbare Medusas verwandelt hatten.
Wie aus 1000 und einer Nacht kamen hingegen die Heideröschen einher. Weil ihr Festwagen in diesem Jahr nicht durch den TÜV kam, haben sie sich erstmals einen geliehen. „Aber für das kommende Jahr bauen wir uns wieder selber einen“, versprachen sie.