„Endlich ist es so weit und es tut sich was!“, freut sich Konrad Velten. In Widdig als erstem der drei Bornheimer Rheinorte hat die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) damit begonnen, die Haltestelle der Linie 16 barrierefrei auszubauen. Die HGK betreibt die Stadtbahn auf Wesselinger und Bornheimer Gebiet. Konrad Velten, bis 2020 Ortsvorsteher von Widdig, und viele, vor allem ältere Einwohner der drei Rheinorte, haben darauf lange warten müssen.

2018 hatte der Bornheimer Seniorenbeirat zunächst in Hersel, später auch in Widdig für die Höherlegung der Bahnsteige demonstriert. HGK-Pressesprecher Christian Lorenz kündigte damals den Beginn der Ausbauarbeiten für 2019 an. Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen, der Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Geklärt werden mussten beispielsweise noch Fragen zum Artenschutz entlang der Stationen zwischen der HGK, der Bezirksregierung Köln und den Naturschutzverbänden.

Im Dezember 2022 hatte die HGK damit begonnen, die Bahnsteige in Wesseling-Urfeld umzubauen. Rampen und die höher gelegten Bahnsteige sollen den Zugang zu den Straßenbahnen erleichtern, etwa für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren oder Eltern mit Kinderwagen. In Fahrtrichtung Köln ist die Baumaßnahme in Urfeld bereits abgeschlossen, erklärte Christian Lorenz auf Anfrage der Rundschau. Derzeit wird in Widdig gebaut, zunächst in Richtung Domstadt, dann Richtung Bonn. Auf beiden Seiten sind Behelfshaltestellen für die Fahrgäste eingerichtet worden. Diese sind ebenfalls barrierefrei zugänglich.

Uedorf und Hersel folgen

Bis August soll die Widdiger Station umgebaut sein, erklärte Lorenz. Uedorf und Hersel sind danach an der Reihe. Nach derzeitigen Planungen soll die komplette Maßnahme bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Wenn die Bahnhöfe der drei Bornheimer Rheinorte ausgebaut sind, wird noch einmal in Urfeld weitergearbeitet. Der Bahnsteig Richtung Bonn konnte wegen Materialengpässen noch nicht komplett ausgebaut werden. Es gab Lieferschwierigkeiten. Ein Fahrleitungsmast fehlte noch. Einschränkungen für die Reisenden gibt es nicht.

Für die Dauer der Maßnahmen müssen allerdings Flächen für Material und Baufahrzeuge wie zurzeit in Widdig zur Verfügung gestellt werden, so Lorenz weiter. Daher können derzeit keine Fahrzeuge an der Haltestelle abgestellt werden: „Allerdings handelt es sich bei der dortigen Fläche auch nicht um einen regulären Parkplatz, selbst wenn er so genutzt wird“, betonte der Pressesprecher. Die Umbaukosten belaufen sich für alle Maßnahmen auf knapp sechs Millionen Euro, die vom Aufgabenträger Zweckverband go.Rheinland (ehemals Nahverkehr Rheinland) auch gefördert werden.