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Einwohnerversammlung in BornheimSorge vor Verkehrschaos am Hellenkreuz

Lesezeit 4 Minuten

Das „Hellenkreuz“ in Bornheim 

Bornheim – Die Sorge vor einem Verkehrskollaps, gefährlichen Situationen und zusätzlichem Lärm beschäftigen viele Bürger, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Neubaugebiet Bo 27 „Hellenkreuz“ wohnen. So der Tenor der Einwohnerversammlung am Mittwochabend im Zuge der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung, zu der die Stadt Bornheim eingeladen hatte. Da sich das Gesicht rund um das Hellenkreuz in den kommenden vier bis fünf Jahren deutlich verändern wird, war das Interesse sehr groß und der Ratssaal mit rund 60 Gästen gut gefüllt.

Neue Rettungswache soll gebaut werden

Darum geht es: Der Kreis möchte dort, wie berichtet, den neuen Standort seiner Rettungswache bauen und 2025 eröffnen, die Stadt wiederum plant ein neues Feuerwehrgerätehaus für die Bornheimer Löschgruppe. Zwischen den beiden Gebäuden ist ein etwa 3000 Quadratmeter großes Gewerbegebiet geplant, in dem sich überwiegend so genanntes nicht störendes Gewerbe ansiedeln kann, etwa Dienstleister oder Büros, wie Carla Weiner, technische Mitarbeiterin im Stadtplanungsamt, den Bürgern erläuterte. Dahinter Richtung Hohlenberg und Rankenberg wird ein umfangreiches, knapp drei Hektar großes Wohngebiet entwickelt werden mit einem Mix aus Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern, teilweise mit geförderten Wohnungen. Hinzu kommen ein Spielplatz, sowie Möglichkeiten Elektrofahrzeuge aufzuladen. Zudem soll das gesamte Gebiet eingegrünt werden.

Zwei Varianten hat die Stadt erarbeitet, die sich im Wesentlichen in der Größe des Gewerbegebietes unterscheiden und dadurch auch durch die Anzahl der Wohneinheiten. Gibt es mehr Gewerbeflächen, sind bis zu 58 Wohneinheiten realisierbar, im anderen Fall bis zu 94. Auch die Straßenführung wäre eine andere. In beiden Fällen erfolgt aber auf jeden Fall eine Erschließung über den Kreisverkehr durch einen „vierten Arm“ und es wird eine Durchgangsstraße zwischen Königstraße und Hohlenberg gebaut.

Bereits jetzt fahren hier viele Autos

Und genau diese Anbindung macht vielen Bürgern Sorgen; zum einen, weil der Fahrbahnbelag des unteren Teils des Hohlenbergs seit Jahren stark marode ist, zum anderen, weil bereits jetzt viele Autofahrer die Straße als Schleichweg Richtung Bornheimer Innenstadt nutzen. Daher fordern die Anwohner, diesen Teil des Hohlenbergs mit auszubauen und unbedingt in den weiteren Planungen zu berücksichtigen. Um diese Straße zu entlasten, brachte ein Bornheimer sogar die Möglichkeit ins Spiel, die geplante Straßenverbindung zwischen Hohlenberg und Bo 27 lieber ganz zu kappen.

Für die Bebauung rings um das Hellenkreuz gibt es zwei Varianten, die Einrichtungen von Kreis und Stadt haben feste Standorte.

„Schon jetzt ist zu Stoßzeiten dort alles dicht, der Abschnitt zwischen Hohlenberg und Hellenkreuz ist sehr gefährlich, wenn dann noch die Rettungswache kommt, wird es ganz schlimm. Ich halte es für Quatsch, dort so ein großes Gebiet zu entwickeln. Wir brauchen Lösungen, damit es sich dort nicht noch mehr staut“, betonte eine Anwohnerin. Manfred Schier, Technischer Beigeordneter der Stadt, und Planungsamtsleiter Andreas Erll verwiesen auf noch ausstehende Gutachten in Sachen Verkehrsführung und Schallschutz: „Der Hohlenberg wird weiterhin eine wichtige Sammelstraße bleiben. Die Straße wird auf jeden Fall in die weiteren Planungen einbezogen“, sicherte Schier zu.

Lärm durch Rettungswache und Feuerwehr

Konfliktpotenzial sahen auch einige Bürger am Standort von Rettungswache und Feuerwehr verbunden mit der Wohnbebauung, etwa durch die Lärmbelastung durch Sirenen oder durch die Einsatzfahrzeuge. Zudem fragten Anwohner, warum die beiden Einrichtungen nicht gemeinsam geplant und gebaut werden? Manfred Schier verwies darauf, dass der Kreis sich mehrere Standorte angesehen habe, die Fläche am Hellenkreuz für am besten geeignet hält und deswegen dort die Grundstücke erworben hat. Die beiden Rettungseinrichtungen könnten nicht gemeinsam gebaut werden, weil diese unterschiedlich organisiert seien. Bei der Rettungswache sind hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt, bei der Feuerwehr sind ehrenamtliche Kräfte tätig: „Wir haben in Bornheim nicht wie in Bonn eine Berufsfeuerwehr, deswegen bauen wir auch keine Feuerwache, sondern ein Feuerwehrgerätehaus.“ Die derzeitigen Standorte von Rettungswache und Feuerwehr zwischen Rathaus und „Buntem Viertel“ in Roisdorf und der Königstraße in Bornheim liegen in den am dichtesten bebauten Gebieten der Stadt, so Schier, und dort käme es zu keinen nennenswerten Konflikten.

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Am Ende der Versammlung kam die Frage auf, wer in dem neuen Gebiet überhaupt bauen werde? Laut Manfred Schier werden die meisten Flächen von den Grundstückeigentümern selbst genutzt. Die Mehrfamilienhäuser könnten möglicherweise von einem Investor errichtet werden. Es werde aber kein Baugebiet sein, das komplett von einem Investor entwickelt wird.

Noch bis zum 29. November können Bürger ihre Anregungen zum Bebauungsplan Bo 27 „Hellenkreuz“ im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit der Stadt übersenden. Ansprechpartnerin ist Carla Weiner, Tel.: (0 22 22) 94 52 49; E-Mail: carla.weiner@stadt-bornheim.de. Die Pläne sind auch online einsehbar: www.bornheim.de.