In Bornheim hat am Mittwochabend ein Autofahrer versucht, einen anderen mit Messerstichen zu töten. Die Fahndung läuft.
Auf Autofahrer eingestochenPolizei ermittelt wegen versuchten Mordes in Bornheim
Es muss blitzschnell gegangen sein: Am Mittwochabend ist in Bornheim ein Konflikt zwischen zwei Autofahrern eskaliert. Ein Mann hatte einen 35-jährigen Golf-Fahrer auf der Roisdorfer Straße zum Anhalten bewegt und dann auf ihn eingestochen. Der Täter flüchtete und ließ den schwer verletzten Autofahrer zurück.
Bis weit nach Mitternacht sicherte die Polizei die Spuren. Sie geht davon aus, dass sich die Männer kannten. Eine Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissarin Jana Langhammer hat gemeinsam mit Staatsanwalt Sebastian Weikinger die Ermittlungen übernommen.
Mit wilden Gesten zum Anhalten gebracht
Fest steht bisher, dass der Täter und sein Opfer gegen 20.15 Uhr am Mittwochabend auf der Roisdorfer Straße fuhren. Sie kamen aus Richtung der Autobahn. An der Kreuzung mit der Landesstraße 281, auf Höhe der Tankstelle, hatte der spätere Täter nach Aussagen der Polizei plötzlich zum Überholen angesetzt. Mit wilden Gesten bewegten er und sein Beifahrer den Golf-Fahrer zum Anhalten und versuchten, das Auto abzudrängen. Als das Fahrzeug stoppte, stieg einer der Männer aus und stach auf den 35-Jährigen ein. Dieser war mit zwei Mitreisenden unterwegs, die unverletzt blieben. Der Täter flüchtete in dem dunklen Wagen in Richtung Alexander-Bell-Straße.
Verletzungen nicht lebensgefährlich
Rettungswagen und Notarzt eilten herbei. Der 35-Jährige hatte schwere Verletzungen erlitten. Er wurde vor Ort behandelt und dann in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nach Aussage der Polizei aber nicht. Noch in der Nacht habe er das Krankenhaus entgegen den Rat der Ärzte verlassen. Am späten Abend erschien die Kriminalpolizei am Tatort, eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Auf den ersten Blick deutete die Szenerie auf eine Auseinandersetzung im Straßenverkehr hin, doch die Polizei geht davon aus, dass sich Täter und Opfer kannten. Der dunkle VW Golf mit Bonner Kennzeichen stand auf einer Spur an der Kreuzung, er hatte Schrammen an der Fahrertür. Polizeiwagen parkten um das Auto herum.
Die Freiwillige Feuerwehr hatte den Lichtmast ihres Löschfahrzeugs ausgefahren, um den Tatort auszuleuchten. Die Fahrerseite des Golfs war bis dahin mit einer Plane abgedeckt, damit keine Spuren verloren gingen. Zwei Beamtinnen machten zunächst Fotos von allen Seiten, dann nahmen sie die Plane beiseite. Sie trugen dabei Gummihandschuhe und FFP3-Masken. Der Wagen wurde später sichergestellt.
Ein Zeuge, der hinter den beiden Autos fuhr, konnte Polizeisprecher Robert Scholten zufolge präzise Hinweise auf einen Verdächtigen geben. „Er und das Opfer sind uns bekannt“, bekräftigte er. Zahlreiche Zeugen hätten die Tat beobachtet, der Fahndungsdruck sei hoch. Worum es bei der Auseinandersetzung ging, ist derzeit nicht bekannt. Die Polizei erbittet weitere Hinweise unter der Nummer (0228) 150.