Bornheimer HallenFreizeitbadZeitkarten fürs Bad vorerst nicht abgeschafft

Blickfang Glasturm:Das HallenFreizeitbad Bornheim
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Bornheim – Sind Jahres- und Monatskarten für Nutzer des Bornheimer HallenFreizeitbades noch zeitgemäß? Darüber diskutierte der Verwaltungsrat des Stadtbetriebs Bornheim (SBB). Laut SBB-Vorstand Ulrich Rehbann seien diese Karten nicht mehr „gang und gäbe“, auch wenn sie eine „grundsätzliche wirksame Kundenbindung“ darstellten, sie würden aber auch am höchsten bezuschusst. Bei den Frühschwimmern seien dem SBB im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Einzeltarifen rechnerisch 1507 Euro entgangen, bei den Jahreskarten sogar 113 500 Euro. Ersetzt werden sollen die Zeitkarten durch Geldwertkarten in Höhe von 30, 50, 100 oder 200 Euro mit gestaffelten Rabatten. Parteiübergreifend lehnt der Verwaltung jedoch eine Satzungsänderung vorerst ab. Auf Anregung von Wilfried Hanft (SPD) soll ein interfraktioneller Arbeitskreis eingerichtet werden: „Die langjährige Kundenbindung ist uns wichtig“, meinte Hanft.
2020 wird das Bad umfassend saniert
Es sei auch zu befürchten, dass sich viele Besucher „anders orientieren“, wenn 2020 eine umfassende Sanierung des Bades anstehe. Ein Ingenieurbüro soll nach den Sommerferien ein Gutachten zu den notwenigen Arbeiten vorstellen.
Alexander Kreckel (FDP) unterstützte Hanfts Ansicht, er wolle generell noch einmal über die Tarife sprechen und sprach sogar von „Mondpreisen“. Eine Kritik, die Rehbann zurückwies: Zum einen seien die vorgelegten Zahlen belastbar, zum anderen handele es sich bei dem Bornheimer Bad nicht nur um ein reines Schwimmbad, sondern eben um ein Freizeitbad.
Grünen-Politikerin Andrea Gesell sprach von einem „sensiblen und superwichtigen Thema“, das sie ebenfalls in einem Arbeitskreis erörtert sehen wolle. Bernd Marx betonte, dass die CDU ein „familienfreundliches Bad“ haben und die Dauerkarten beibehalten wolle: „So können wir die Leute, die wir haben, halten und darauf noch weiter aufbauen.“ Laut Vorschlag des SBB soll auch die Tarifstruktur bei den Saunaaufpreisen angepasst und künftig nicht mehr zwischen Erwachsenen und Jugendlichen unterschieden werden. Auch hier wurde Kritik laut: „Jugendliche haben bekanntlich weniger Geld zur Verfügung als Erwachsene, wir wollen daher nicht die Preise für Jugendliche erhöhen, um diese bei den Erwachsenen zu senken“, monierte Rainer Züge (SPD). Auch dieser Aspekt wird Gegenstand der Arbeitsgruppe sein. 2018 wurde die Sauna von 17 372 Erwachsenen und 1263 Jugendlichen genutzt.
Unverändert bleiben hingegen die Eintrittspreise für die Nutzung von Hallen- und Freibad beim normalen Tagestarif. Wie bislang zahlen Erwachsene für zwei Stunden 4,50 Euro (Tageskarte 6 Euro), Kinder ab drei Jahre und Jugendliche zahlen für zwei Stunden jeweils 3 Euro (Tageskarte 4,50 Euro).
Von Mai 2018 bis April 2019 stieg die Zahl der Badbenutzer um 5,3 Prozent auf 196 420 (Vorjahreszeitraum 186 522). Der Erlös aus den Schwimmtarifen steig in diesem Zeitraum um 11,2 Prozent, die Sauna brachte 2,7 Prozent mehr ein, so der SBB.
Gut angenommen wurden neue Veranstaltungen wie das 1. Bornheimer Turmspringen und die langen Saunanächte. Zum 1. Juni konnte zudem ein neuer Pächter für das Restaurant „Aquarius“ gefunden werden. Das Bad wurde mittlerweile ans Glasfasernetz angeschlossen, deshalb kann ein neues Kassensystem installiert werden.