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Technisches Rathaus BornheimKlassischer Schreibtisch oder Fokusraum

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Außenansicht mit dem mediterranen Restaurant, das im Januar öffnen soll.

Außenansicht des neuen Technischen Rathauses in Kardorf.

Bornheimer Verwaltungsmitarbeiter beziehen das neue Technische Rathaus mit 100 Arbeitsplätzen in Kardorf. Damit haben auch die Mitarbeiter im Roisdorfer Rathaus wieder deutlich mehr Platz.

Schöner arbeiten in Bornheim: „Wir haben uns viele Möglichkeiten angeschaut, wie man Großraumbüros einrichten kann. Uns war es wichtig, keine seelenlosen Räume für unsere Mitarbeiter, sondern eine moderne und zeitgemäße Arbeitsatmosphäre zu schaffen“, betonte Bornheims Bürgermeister Christoph Becker, als er das neue Technische Rathaus in Kardorf vorstellte. Mit dabei waren neben Vertretern der Stadt auch Ralf Adam und Zina Mayer vom Unternehmen „Mensch im Büro“, das für die Einrichtung des neuen Verwaltungsgebäudes verantwortlich zeichnet. Adam sprach von „einem Leuchtturmprojekt für eine öffentliche Verwaltung“.

Tatsächlich haben die 100 Arbeitsplätze so gar nichts mit dem biederen Ambiente vieler Amtsstuben aus den 1960er oder 70er Jahren zu tun. Die Räume mit großen Fensterfronten sind lichtdurchflutet, offen und großzügig ausgestattet. Es gibt Rückzugsmöglichkeiten, variable offene Strukturen und stylische Aufenthaltsräume.

Zum Hintergrund: Das Rathaus in Roisdorf an der Rathausstraße platzt schon seit vielen Jahren aus allen Nähten. Das Jugendamt wurde zwischenzeitlich in die Brunnenallee in Roisdorf ausgelagert, die technischen Ämter verteilen sich auf Gebäude an der Rathausstraße, den Kliehof an der Königstraße und auf das Siefenfeldchen. Das sei umständlich und ineffizient für die internen Verwaltungsabläufe. Nun werden die Ämter 6 (Bauamt), 7 (Stadtplanungsamt), 9 (Tiefbau- und Straßenverkehrsamt) sowie 12 (Umwelt, Klimaschutz und Stadtgrün) nach Kardorf „Auf dem Knickert 10“ ins Technische Rathaus verlegt.

Eigentümer Manuel Uttendorf (links) steht mit Bürgermeister Christoph Becker an einem der Schreibtische.

Eigentümer Manuel Uttendorf (links) mit Bürgermeister Christoph Becker.

Die Umzugskisten werden bereits gepackt, denn am Dienstag werden die Kollegen dort einziehen. Bauherr ist der Sechtemer Unternehmer Manuel Uttendorf. Der Spatenstich für das dreigeschossige Gebäude wurde bereits im Mai 2021 gefeiert. Dort eingezogen ist schon der Lazarus-Kindergarten „Leuchtturm“, der im Mai vergangenen Jahres eröffnet wurde. Anfang 2025 eröffnet dort ein Restaurant mit mediterraner Küche, es folgen noch ein Friseur und ein Beautysalon.

Derzeit mietet die Stadt zwei Etagen für das Technische Rathaus. Der Mietvertrag ist auf neun Jahre angelegt. Dafür werden 3,8 Millionen Euro Warmmiete fällig. Allerdings hatte der Rat beschlossen, dass die Stadt das Gebäude langfristig kaufen soll. Dann werden laut Becker die Mietzahlungen verrechnet. „Mache Deine Arbeit dort, wo Du sie am besten erledigen kannst“, lautet das Motto von Ralf Adam, der mit seinem Team diese moderne Arbeitswelt konzipiert hat. Wer möchte, kann weiterhin ganz klassisch an seinem Schreibtisch sitzen, es gibt aber auch sogenannte Fokusräume, in denen sich die Kollegen zurückziehen können, wenn sie eher ungestört tätig sein wollen.

Sämtliche Räume sind multifunktional eingerichtet, etwa der „Meet and Eat-Bereich“, der mehr ist als eine herkömmliche Kantine. Darin lässt sich nicht nur speisen, es können auch Meetings stattfinden. Alle Einrichtungselemente haben einen Filzüberzug, um den Schall zu dämmen. Wichtig für die Einrichtung war aber auch der generationenübergreifende Ansatz: „Wir wollen die Mitarbeiter, die über 50 Jahre alt sind, ebenso abholen wie die, die Anfang 20 sind“, sagte Adam.

Rückführungen ins Stadtarchiv

Für Bürgermeister Becker ist noch ein weiterer Punkt wichtig: Bekanntlich fehlen auch der Stadtverwaltung viele Fachkräfte. Um die zu rekrutieren und zu halten, sei auch ein attraktives und modernes Arbeitsumfeld wichtig: „Das können wir mit dem Technischen Rathaus nun anbieten.“ Vorteile würden die neuen Behördenräume auch den Kollegen bringen, die an der Rathausstraße sitzen. Dort gibt es künftig mehr Platz. So kehrt nun ein Teil der nach Sankt Augustin ausgelagerten historischen Bestände ins Stadtarchiv zurück. Dafür gab es laut Becker auch Fördergelder.

Es werden unter anderem zwei neue Küchenzeilen, dringend notwendige Besprechungs- und Lagerräume sowie feste Arbeitsplätze für die Auszubildenden eingerichtet. Nach dem Auszug der technischen Ämter werden noch rund 170 Kollegen der Verwaltung im Rathaus in Roisdorf arbeiten.