Es gibt einen erneuten Vorstoß der UWG-Fraktion Bornheim, einen privaten Betreiber in Merten ein Lehrschwimmbecken bauen zu lassen.
BornheimSSV Merten fürchtet um sein Bewegungsbad
Theo Riegel, 1. Vorsitzender des SSV Merten, ist alles andere als amüsiert. Denn wenn es nach der UWG im Stadtrat geht, soll die Verwaltung im Bornheimer Norden ein rund 600 Quadratmeter großes Grundstück suchen, auf dem ein Lehrschwimmbecken gebaut werden kann, betrieben von dem holländischen Investor Ezzy's. Die Niederländer arbeiten bereits seit Jahren mit dem Sportverein in dessen Bad im Alten Kloster. Über diesen Antrag soll der Hauptausschuss am Donnerstag befinden. Der SSV „protestiert dagegen“, denn dann ließe sich das Bad im Kloster nicht mehr wirtschaftlich betreiben.
In der Nähe der Gesamtschule
Am liebsten würde die Wählergruppe das Bad in der Nähe der neuen Gesamtschule sehen. Weil nicht absehbar sei, wann und in welcher Form das neue Bornheimer Schwimmbad errichtet werden könne, „bietet sich hier aus unserer Sicht eine optimale Ergänzung“, so UWG-Fraktionsvorsitzender Dirk König. Außerdem fehlten in Bornheim „Wasserflächen, um vor allen Dingen Babyschwimmen, Schwimmunterricht für Kleinkinder und Grundschulkinder“ anbieten zu können. Aus Sicht der UWG stelle das Lehrschwimmbecken keine Konkurrenz zu einem neuen Bornheimer Hallenbad dar, im Gegenteil würden sich Synergien ergeben.
Konkurrenz zu einem neuen Schwimmbad vielleicht nicht, aber zum Lehrschwimmbecken im selben Ort, meint der SSV Merten: „Der Verein führt seit über 25 Jahren Aqua-Kurse für Erwachsene und Kinder/-Babyschwimmkurse in Merten durch. Zunächst als Mieter des Bewegungsbeckens der GFO im ,Alten Kloster', seit 2014 als originärer Badbetreiber in Eigenregie“, erläutert Riegel. Die Trägerschaft für das Becken mit allen Rechten und Pflichten liege beim SSV Merten, für die Organisation wurde der Tochterverein ASV Bornheim gegründet.
Riegel weiter: „Das Programm erfreut sich größter Beliebtheit! Allein beim Kinder- und Babyschwimmen nehmen jährlich mehr als 750 Kinder in 32 Kursen teil. Die Kursgebühren sind äußerst niedrig, da in beiden Vereinen viele der anfallenden Arbeiten ehrenamtlich durchgeführt werden.“ Würde das Projekt wie von der UWG initiiert umgesetzt, „fiele das gesamte Programm in die Hände des privaten Investors“. Fazit: „Das Bad im Kloster als Konkurrenz weiter zu betreiben, ließe sich wirtschaftlich nicht darstellen.“ Und wäre ein Anbieter dann konkurrenzlos, befürchtet Riegel, dass die Kurspreise steigen.
UWG sieht Synergieeffekte
Aus der Zusammenarbeit mit dem SSV Merten habe sich bei der Firma Ezzy's „der Wunsch entwickelt, im Bornheimer Norden ein Lehrschwimmbecken zu bauen und zu betreiben“, begründet die UWG ihren Antrag. Nun sei ein schlüssiges Konzept entstanden, um das Projekt auch umsetzen zu können. Hierzu suche die Firma jetzt ein Grundstück. Dirk König: „Der Sozialraum der Bornheimer Nordens umfasst rund 25 000 Einwohner mit diversen Kindergärten, fünf Grundschulen und einer weiterführenden Schule.
Mit einem Lehrschwimmbecken könnte man den Schwimmunterricht mit kurzen Wegen realisieren. Dies würde die Organisation in den Schulen bezüglich des Schwimmunterrichts wesentlich vereinfachen und auch im Hinblick auf die angestrebte Klimaneutralität wesentliche Vorteile bieten.“ In derselben Sitzung wird übrigens auch über den Bau eines neuen, abgespeckten Hallenbades in Bornheim abgestimmt.
Haupt- und Finanzausschuss, Donnerstag, 31. August, 18 Uhr, Rathaus Bornheim.