Im Vorgebirge läuft die Grünkohlernte mit deren Verarbeitung auf vollen Touren. Auch Chinakohl und Feldsalat wurden geerntet.
Vitaminreiche Zutat für deftiges MahlDas Vorgebirge hat den Grünkohl reingeholt
Die Grünkohlernte im Vorgebirge läuft zurzeit auf Hochtouren. Nach den Festtagen sehnen sich viele Verbraucher offensichtlich regelrecht danach, ein deftiges und noch dazu typisches rheinisches und gesundes Mahl auf den Tisch zu bekommen. Und mit gestampften Kartoffeln und Mettwürsten zählt Grünkohl seit langer Zeit zu den Klassikern der rheinischen Hausmannskost. Entsprechend hoch ist auch die Nachfrage.
Fast täglich sind die Landwirte und Erntehelfer zum Jahresende und zum Anfang auf den Feldern, um die krausen Kohlpalmen zu ernten. Grünkohlernte ist Handarbeit. Einzeln, mit einem großen Messer schneiden die Mitarbeiter jede Kohlpalme vom Strunk. In vielen Betrieben wird auch die komplette Kohlpalme als Ganzes etwa in den Hofläden im Vorgebirge verkauft.
Bei Landwirt Stefan Grüsgen aus Bornheim-Walberberg bleibt der Strunk jedoch auf dem Feld. Auf seinen Anbauflächen werden nur die krausen Blätter vom Strunk geschnitten und in die großen, etwa 150 Kilogramm fassenden Bottiche gesteckt. Grüsgen hat etwa 4,5 Hektar Grünkohl im Anbau. Wie sein Mitarbeiter Herbert Klein erklärt, sei die Anbaufläche noch einmal ausgedehnt worden: „Die Nachfrage ist groß!“
Grünkohl sei ein sehr beliebtes und auch gesundes Gemüse, erklärt der Gärtnermeister: „Aber gesund ist eigentlich jedes Gemüse.“ Dank einer guten Kulturführung und einer termingerechten Düngung ist es dem Landwirt gelungen, trotz der bereits 2021 in Kraft getretenen neuen Düngeverordnung weiterhin die Qualitätsansprüche des Handels erfüllen zu können. Zum Schutz des Grundwassers darf nämlich auf den sogenannten roten Flächen, auf denen eine überdurchschnittliche hohe Nitratbelastung herrschte, generell nur noch 20 Prozent weniger als auf allen anderen Flächen gedüngt werden – mit der Folge, dass diesen Flächen durch die Ernte mehr Stickstoff entzogen wird, als anschließend nachgedüngt werden darf.
„Die Qualität des Grünkohls ist sogar in diesem Jahr ganz ausgezeichnet“, berichtet Klein und ergänzt: „Das Wetter war allerdings auch wirklich sehr grünkohlfreundlich.“ So habe es immer genau zur richtigen Zeit geregnet – immer dann, wenn die Pflanzen Feuchtigkeit gebraucht hätten.
In den großen Verarbeitungshallen auf Grüsgens Anwesen wird der Grünkohl nach der Ernte gewaschen und in Ein-Kilogramm-Beutel gesteckt. „So geht der Grünkohl auch in den Handel“, berichtet Klein. Die Verbraucher bräuchten dann eigentlich nur noch den Beutel öffnen und den Grünkohl zubereiten.
Um bereits ab November den Grünkohl ernten zu können, musste auch Grüsgen erst einmal in Vorleistung gehen. Anfang August kamen die Pflanzen in den Boden. Grünkohl lässt sich Zeit beim Wachsen. Er kann aber ohne Probleme noch bis in den Februar hinein geerntet werden.
Beste Lagerbedingungen – von drei bis vier Monaten – spricht Klein dem Chinakohl zu. Auch der Chinakohl, der jetzt in Grüsgens Kühlhaus liegt, ist auf seinen Anbauflächen herangewachsen – auf insgesamt rund 23 Hektar. Die Ernte ist inzwischen komplett eingeholt. Parallel zu der Grünkohl-Verarbeitung wird aktuell deshalb auch der Chinakohl in Grüsgens Hallen verarbeitet und verpackt.
Auch Feldsalat ist geerntet
Eine weitere gesunde und grüne Spezialität, die auch in den Wintermonaten wächst, ist der Feldsalat. Ihn baut Grüsgen auf weiteren rund 30 Hektar. Und auch dabei ist die Nachfrage gewaltig: Rund 4000 Kilogramm Feldsalat sind auf seinen Feldern zum Ende des Jahres, also seit kurz vor Weihnachten täglich geerntet worden. „In den restlichen Monaten sind es um die 2000 Kilogramm am Tag“, berichtet Grüsgen. Feldsalat habe er bis Mai und dann wieder ab September im Anbau.
Direkt nach der Ernte kommt der Salat in die Verarbeitungshalle. Dort wird der gewaschen, sortiert und geputzt und dann auch schon in 150 Gramm-Schalen verpackt. Vom Hof aus gelangt der Feldsalat dann schnell in den regionalen und lokalen Handel.