Ein Nachbar der Roisdorfer Sebastian-Schule beschwert sich wegen Lärmbelästigung am Abend und am Wochenende.
„Schullärm“ in RoisdorfDarum beschwert sich ein Nachbar der Sebastian-Schule

Der Pausenhof mit Spielgeräten der Sebastian-Schule grenzt direkt an ein Wohngebiet. Ein Anwohner fühlt sich durch den Lärm gestört.
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„Wir sind von Montag bis Freitag von morgens bis abends dem Schullärm ausgesetzt, können uns insbesondere in den Sommermonaten tagsüber nie ungestört in unserem Garten erholen.“
Nur wenige Zentimeter trennt die Wohnsiedlung des Sebastianusweges vom Pausenhof der Sebastian-Schule in Roisdorf. Nicht nur während der Schulzeit, sondern auch danach spielen dort Kinder. Auch abends und am Wochenende ist der Schulhof der Roisdorfer Grundschule ein beliebter Treffpunkt, denn er ist öffentlich zugänglich und darf auch von allen Mädchen und Jungen genutzt werden.
Das stört jedoch einen Anwohner, der sich nun bei der Stadt beschwert und einen Antrag an den Bürgerausschuss gerichtet hat. Er hätte gerne, dass die Spielfläche am Abend sowie samstags und sonntags abgesperrt wird: „Wir sind von Montag bis Freitag von morgens bis abends dem Schullärm ausgesetzt, können uns insbesondere in den Sommermonaten tagsüber nie ungestört in unserem Garten erholen“, schreibt der Petent.
Da der Schulhof auch am Wochenende geöffnet ist, werde dieser natürlich auch genutzt, oft werde dort auch Fußball gespielt. Der Anwohner begreift nicht, warum der Schulhof abends und am Wochenende nicht abgesperrt werde? Schließlich gebe es in dem Wohnviertel genügend Alternativen. So befindet sich direkt an der Friedrichstraße angrenzend an die Turnhalle von Schule und Kita „Lummerland“ ein weiterer Spielplatz. Einen Fußballplatz gibt es direkt hinter der Bahnhaltestelle, der auch jederzeit zugänglich sei. Zudem hätten die Nachbarn eigene Gärten, wo sich die Kinder aufhalten können und es gebe in der näheren Umgebung mehrere Grünflächen und Spielflächen: „Warum also muss dann dieser Schulhof zum Spielen geöffnet bleiben?“, wollte der Roisdorfer wissen: „Die Lärmbelästigung am Abend und am Wochenende ist für mich nicht tolerierbar. Permanenter Lärm und Frust bedeuten Stress, das kann und darf nicht sein.“ Verständnis, Tolerant und Respekt seien wichtig für ein friedliches Miteinander.
Der Petent ist nicht alleine mit seinem Problem, wie aus der Vorlage der Verwaltung zum Bürgerausschuss hervorgeht. Die Stadt spricht von „einigen wenigen Beschwerden“ aus der Anwohnerschaft, die wegen Lärmbelästigung in den besagten Zeiten klagten. Daraufhin habe der Ordnungsaußendienst regelmäßig Kontrollen durchgeführt. Lediglich in zwei Fällen kam es zu Platzverweisen. Vandalismusschäden oder Verunreinigungen des Geländes konnten nicht festgestellt werden. Die Verwaltung werde weiterhin nachsehen, ob die Schließzeiten eingehalten werden.
Grundsätzlich sind die Spielplätze, wozu auch die Schulhofspielflächen gehören, täglich, also auch am Wochenende von 8 bis 20 Uhr geöffnet und frei zugänglich. Aufenthalten dürfen sich Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren.
Der Schulhof an der Sebastian-Schule ist sowohl von der Friedrichstraße als auch vom Sebastianusweg erreichbar. Der vordere Eingang des Schulgeländes wird vom Hausmeister der Grundschule nach Dienstschluss verschlossen. Danach kann der Pausenhof ausschließlich vom Sebastianusweg erreicht werden. Da es bei der Verwaltung bekanntlich in fast allen Abteilungen an Personal mangelt, gibt es derzeit keine Möglichkeit, diesen Nebeneingang nach Ende der Nutzungszeit, also nach 20 Uhr, ebenfalls abzuschließen. Dafür müsste dann ein zusätzlicher Schließdienst beauftragt werden. Da es jedoch zu keinen größeren Schäden oder Beschwerden kam, hält dies die Stadt aber nicht für erforderlich. Am 28. November wird sich auch der Schulausschuss noch einmal mit diesem Thema beschäftigen.