Wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und des Missbrauchs von Schutzbefohlenen unter anderem in Bornheim muss sich ein 72-jähriger Rentner aus Bad Münstereifel vor der 8. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht verantworten.
Missbrauch in BornheimKurz vor Heiligabend offenbarte sich das 13-jährige Opfer
Das Verhalten des Großvaters gegenüber seiner siebenjährigen Enkelin kam den Eltern zunehmend merkwürdig vor: Als er seinen 13-jährigen Sohn aus einer früheren Beziehung wenige Tage vor dem heiligen Abend vergangenen Jahres nach einem Besuch zu seiner Mutter zurückfuhr, sprach der Vater den Halbbruder seiner Tochter auf einen unheimlichen Verdacht an. Das Kind schien nur auf eine solche Frage gewartet zu haben und offenbarte seinem Vater ein über sieben Jahre gehütetes Geheimnis. Nicht seine Halbschwester, sondern er selber sei immer wieder von seinem Opa missbraucht worden. Wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und des Missbrauchs von Schutzbefohlenen muss sich der 72-jährige Rentner aus Bad Münstereifel nun vor der 8. Großen Strafkammer am Bonner Landgericht verantworten und der Senior räumte in einer von seinem Anwalt vorgetragenen Erklärung die meisten Vorfälle ein.
Zehn Taten zugegeben
Insgesamt elf Übergriffe waren von der Bonner Staatsanwaltschaft angeklagt worden, neun zu Lasten des Jungen und zwei zu Lasten des Mädchens. Bis auf einen Fall gab der Senior alle Taten zu. Begonnen hatten die Übergriffe im Juli 2015 in Bornheim. Der Großvater betreute seinerzeit regelmäßig den damals fünfjährigen Sohn seines Sohnes bei sich zu Hause. Nach dem Tod seiner Frau hatte der Angeklagte zunächst noch seine Mutter zu sich geholt und gepflegt. Als auch diese verstarb, verkaufte er die Immobilie in Bornheim und zog zu seinem Sohn nach Bad Münstereifel, wo dieser mittlerweile mit seiner neuen Frau und der gemeinsamen Tochter wohnte. Sein Sohn aus der ersten Beziehung besuchte ihn nur an den Wochenenden.
Acht der angeklagten Taten ereigneten sich noch in Bornheim und gingen allesamt zu Lasten des Enkels. In Bad Münstereifel vergriff sich der Angeklagte dann nach eigenem Bekunden an jedem Kind noch ein Mal. Mit einem Urteil wird Anfang Dezember gerechnet.