Drei Monate lang fehlte in Bornheim des Nachts ein Streifenwagen. Dann wehrte sich der Personalrat. Nun rollt der Wagen wieder.
Einsatzwagen war gestrichen wordenBornheim ist in der Nacht nun wieder bestreift
In Bornheim rollte nachts drei Monate lang ein Streifenwagen weniger als üblich. Schon zum 1. September hatte die Bonner Polizeibehörde einen Streifenwagen mit Besatzung für mehrere Nächte in der Woche aus dem Dienstplan genommen. Das Streifenteam war zuvor nachts zwischen 22 und 6 Uhr überwiegend im Stadtgebiet von Bornheim unterwegs gewesen. Danach klaffte eine Lücke.
Auf Anfrage der Bonner Rundschau hat ein Sprecher des Bonner Polizeipräsidiums, Simon Rott, diesen Vorgang bestätigt und erklärt. „Die personelle Nachbesetzung, die jährlich angepasst wird, ist in diesem Jahr für die Bonner Polizei wesentlich kleiner als erwartet ausgefallen“, so Rott. Gründe dafür seien unter anderem die landesweit hohe Anzahl von Pensionierungen, aber auch die deutlich gestiegene „Drop-out-Quote“ der Studierenden, also Polizei-Anwärter, die ihre Ausbildung abgebrochen oder nicht bestanden hätten. Vor diesem Hintergrund seien schließlich auch die jährlichen Funktionsbesetzungspläne aller dem Präsidium angeschlossenen Wachen einer genauen Überprüfung unterzogen worden, und es habe entsprechend dem tatsächlichen Einsatzaufkommen eine Anpassung gegeben. „Daraus haben sich negative Auswirkungen für alle Direktionen der Bonner Polizei ergeben“, erklärte Rott.
Personalrat im Präsidium intervenierte
Mit dem Hinweis auf das tatsächliche Einsatzaufkommen war dann auch bei der Polizeiwache Duisdorf/Bornheim die Ausdünnung der Streifenwageneinteilung für mehrere Nächte erfolgt. Die hatte aber nicht lange Bestand. Wenige Wochen später tagte der Personalrat des Polizeipräsidiums. Und der hat dann diesem neuen Funktionsbesetzungsplan so nicht zugestimmt. Begründet worden sei das unter anderem mit einer unzureichenden Eigensicherung der Polizeieinsatzkräfte zu Zeiten einzelner Nachtdienste. Innerbehördlich wurde das Thema daraufhin erneut intensiv erörtert und letztendlich so gelöst, dass der Personalrat dem überarbeiteten Funktionsbesetzungsplan am 7. November zugestimmt hat.
Das Resultat sieht für die Stadt Bornheim so aus: Der zunächst nicht mehr eingesetzte Streifenwagen, der vorwiegend im Stadtgebiet von Bornheim unterwegs war, fährt nun wieder, und zwar schon seit den letzten Novembertagen. An allen Wochentagen ist im Früh-, Spät- und jetzt auch wieder im Nachtdienst für den Bereich des Wachstandorts Bornheim ein Funkstreifenwagen unterwegs. Darüber freuen sich natürlich auch die Menschen in Bornheim. Zu wissen, dass die Polizei nachts auf den Straßen der Stadt unterwegs ist, vermittelt schließlich auch subjektiv ein Gefühl von Sicherheit.
Sollte aufgrund besonderer Einsatzlagen weitere Unterstützung erforderlich sein, so werde diese laut Rott durch weitere Kräfte der Behörde sichergestellt. Nicht geändert haben sich die Wachbesetzungszeiten. An allen Wochentagen ist der Polizei-Wachstandort am Peter-Fryns-Platz in Bornheim im Früh- und Spätdienst weiterhin mit einer Einsatzkraft besetzt. Menschen, die nachts dort klingeln, werden automatisch mit dem Wachstandort in Duisdorf verbunden und können dann auch direkt mit einem diensthabenden Polizisten sprechen.
Außerdem hat Bornheim engagierte Bezirksbeamte, die viele Einwohner persönlich kennen. So ist Thorsten Säger zum Beispiel der Ansprechpartner in Bornheim-Ort und in Brenig. Gerade im November sind zwei erfahrene Polizeibeamte vorgestellt worden: Bernd Kirfel hat Waldorf, Kardorf, Hemmerich und Rösberg übernommen, Jochem Pohl ist für Roisdorf und Hersel zuständig.