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Großreinemachen steht anHochwasser geht in Bornheim zurück

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Land unter am Herseler Rheinufer.

Land unter am Herseler Rheinufer.

Hochwasser am Rhein gibt geflutete Teile von Widdig, Uedorf und Hersel frei. Schadensaufnahme läuft, Bornheimer Stadtbetrieb stellt sich aufs Saubermachen ein.

Wo am Rheinuferweg im Sommer der Fischerverein Hersel seine Aalnacht feiert, ist derzeit kein Durchkommen mehr für Radfahrer oder Fußgänger. Der Rhein hat die Fläche vereinnahmt. Auch der alte Sportplatz am Herseler Ufer wirkt wie eine große Seenplatte. Die Stadt Bornheim hat die Uferwege in den drei Rheinorten Widdig, Uedorf und Hersel wegen der Hochwassergefahr bereits vor Tagen abgesperrt. Allerdings scheint der Scheitelpunkt erreicht.

Betrug der Rheinpegel für Bonn und Umgebung am Samstag laut des Internetportals Pegelonline der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes noch knapp sieben Meter, wurden am Sonntagmittag nur noch 6,79 Meter erreicht, am Montag 6,40 Meter. Für die kommenden Tage sollen die Pegelstände weiter zurückgehen. Der bisherige Höchstwert wurde übrigens vor 30 Jahren gemessen: Am 23. Dezember 1993 betrug der Pegelstand in Bonn 10,13 Meter.

Trotz sinkender Pegelstände gelten weiterhin Einschränkungen für den Schiffsverkehr. Schiffe dürfen ab einem Pegelstand von 6,20 Metern (Hochwassermarke 1) nur noch mit einer Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern und lediglich in der Mitte des Rheins fahren. Die Rheinfähre zwischen Bonn-Graurheindorf und Niederkassel-Mondorf hat ihren Betrieb seit Donnerstag bis auf weiteres wegen des Hochwassers eingestellt.

Bei der Höchstmarke von sieben Metern schauten in Hersel Bäume aus dem Wasser.

Bei der Höchstmarke von sieben Metern schauten in Hersel Bäume aus dem Wasser.

Zu etwaigen Schäden kann die Stadt Bornheim noch nicht viel sagen, zumal das Wasser noch nicht weg ist. „Eine externe Firma führt jedoch regelmäßig Kontrollgänge durch“, erklärte Christoph Lüttgen als Sprecher der Stadt. Konkrete Schäden seien der Verwaltung aber noch nicht gemeldet worden, so Lüttgen, aber: „Erfahrungsgemäß verursacht das klassische Rhein-Hochwasser, wie es aktuell zu beobachten ist, aber gar keine bis sehr geringe Schäden.“ Selten würden Wege oder gar Straßen so beschädigt, dass die Stadt für die Reparatur zuständig wäre. Lüttgen: „In der Regel geht es darum, nach dem Hochwasser Schwemmgut zu beseitigen und Reinigungsarbeiten durchzuführen.“

Diese Reinigungsarbeiten übernimmt vornehmlich der Stadtbetrieb Bornheim. Das gilt auch für den Leinpfad, also den Weg direkt am Rhein, der zwar im Eigentum des Bundes ist, für den die Stadt aber einen Nutzungsvertrag hat, sodass sie auch für dessen Reinigung zuständig ist. Die tatsächlichen Arbeiten übernimmt der Stadtbetrieb.