Die weißen Liegen stehen am Beckenrand bereit, im blauen Wasser funkelt die Sonne und das Volleyballfeld ist wieder bespielbar: Das Freibad des Hallenfreizeitbades in Bornheim hat wieder seine Türen geöffnet. Am vergangenen Freitag startete die Saison, allerdings sind noch nicht alle Becken einsatzbereit.

„Gerade ist noch der Fliesenleger im Nichtschwimmerbecken tätig. Der komplette Boden wird neu verfugt und an den Wänden sind durch die Frostschäden die Fliesen runtergefallen, die repariert er auch“, erklärt Julia Pfeiffer, die stellvertretende Betriebsleitung im Hallenfreizeitbad. Dieses Jahr seien auch Arbeiten am Boden notwendig, weil er schon sehr alt sei. „Tiefere Rillen werden komplett neu verfugt und neue Silikonfugen gezogen. An den Beckenkopf kommt außerdem eine neue Rinne, die alte war porös und löchrig.“

Das Wetter machte der gleichzeitigen Öffnung aller Becken einen Strich durch die Rechnung. Der Fliesenleger könne nur unter bestimmten Witterungsbedingungen arbeiten. Bis zu dem Sommerferienstart am 8. Juli sollten die anderen Becken aber für die Gäste öffnen, prognostiziert Pfeiffer: „Dreiviertel der Arbeiten sind fertig, in der ersten Juniwoche kommt die Rinne drauf und dann heißt es: Wasser marsch.“

Neue Brücke für das Kinderbecken

„Das Kinderbecken hat eine neue Brücke bekommen, da bei der alten Brücke der Putz abgefallen und die Palisaden morsch und alt waren - das ist jetzt alles neu gemacht worden“, sagt Pfeiffer. Der Kinderbereich werde dann in Betrieb genommen, wenn auch das Nichtschwimmerbecken mit Rutsche an den Start geht. „Das Wasser von dort fließt in das Kinderbecken“, so Pfeiffer.

Auf eine Abkühlung können sich Gäste aktuell schon im Schwimmerbecken freuen. Dies hat bereits geöffnet. „Das Schwimmerbecken ist aus Edelstahl, das ist das beste, was es zurzeit gibt. Es heizt sich schneller auf als Fliesen, so ist es ratzfatz warm“, erläutert Pfeiffer. Die Temperatur halte sich auch länger in einem solchen Becken aus Edelstahl, was ein weiterer Vorteil sei. „Da war drunter ein Fliesenbecken und es wurde eine Edelstahlwanne reingesetzt.“ Die sei außerdem pflegeleichter: Die Reinigung des Schwimmerbeckens habe nur eine Woche gedauert.

Gartenarbeiten auf dem Gelände

Aber nicht nur in den Becken bereitet sich das Hallenfreizeitbad Bornheim auf den Sommer vor. Auch die Grünfläche wird und wurde für die kleinen und großen Besucher hergerichtet. „Dieses Jahr unterstützen uns die Kollegen von der Gärtnerkolonne. Die haben Bäume zurückgeschnitten, den Rasen gemäht und die Brücke im Kinderbecken haben sie auch installiert.“ Zudem haben sie das Volleyballfeld wieder in Schuss gebracht.

Das Freibad öffnet in der Woche von 15 bis 19 Uhr und am Wochenende von 12 bis 19 Uhr, wobei das im Moment nur das Schwimmerbecken einschließt. Nichtschwimmer und kleine Gäste müssen sich mit dem Badespaß draußen noch ein wenig gedulden. Geöffnet wird auch, wenn das Wetter nicht besonders sommerlich ist. „Wir haben den Vorteil, dass die Leute bei schlechtem Wetter ins Hallenbad reingehen können. Mit dem Eintritt haben die Gäste Zugang zu dem Hallen- und dem Freibadbereich“, erklärt Pfeiffer. Zwei Stunden kosten 5,20 Euro und der Tag 6,90 Euro.

Personalmangel: Probleme, Mitarbeiter zu finden

Ursprünglich sollte das sanierungsbedürftige Hallenfreizeitbad neu gebaut werden. Erst im März folgte der Stadtrat jedoch dem Vorschlag der Verwaltung, den Schwimmbadneubau zu verschieben. Grund dafür: die Stadt könne sich die Gleichzeitigkeit mehrere Bauprojekte nicht leisten. Erst mit dem Doppelhaushalt 2027/2028 wolle man die Beratungen um einen Neubau wieder aufnehmen.

Der Zustand des Bades ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem die Mitarbeiter zu kämpfen haben. „Wir suchen noch immer Fachkräfte, deshalb haben wir auch eingeschränkte Öffnungszeiten“. Rettungsschwimmer hätten sie jetzt gefunden, weil sie diese auch hausintern ausbilden, mit der Hilfe vom Deutschen Roten Kreuz.„ Fachkräftemangel haben wir aber immer noch.“ Aktuell fehlten ihnen zwei Mitarbeiter. „Wenn jemand ausfällt oder krank wird, müssen wir auch schon mal schließen“, sagt Pfeiffer. Es müsse schließlich immer eine Fachkraft im Haus sein.

Während der Corona-Pandemie seien viele abgewandert, hätten sich etwas anderes gesucht und seien wahrscheinlich da geblieben, sieht die stellvertretende Betriebsleitung des Bades als mögliche Ursache für diese Entwicklung. Aber es gebe auch einen Hoffnungsschimmer: „Wir haben jetzt acht Bewerber für Azubi-Stellen. Acht ist schon sehr viel, im letzten Jahr hatten wir nur drei Bewerbungen.“ Für Pfeiffer sei die Arbeit im Schwimmbad immer ein Traumjob gewesen. „Man sitzt nicht den ganzen Tag im Büro, sondern ist auch mal unterwegs. Es ist sehr abwechslungsreich und die Gäste sind sehr entspannt.“

Für die Freibadsaison wünscht sie sich vor allem schönes Wetter, zufriedene Gäste und keine Unfälle. „Wir sind ja in einer Zeit, in der viele Kinder nicht schwimmen können“, sagt Pfeiffer nachdenklich.

Schwimmpass für Kinder

Während der Sommerferien können Bornheimer Kinder und Jugendliche das kühle Nass im Hallenfreizeitbad Bornheim günstig erleben. Vom 8. Juli bis zum 20. August bietet die Stadt jungen Menschen zwischen drei und 18 Jahren sowie Schülerinnen und Schülern bis zur Vollendung ihres 26. Lebensjahres den „Ferien-Schwimmpass“ an. Der „Große Schwimmpass“ für 25 Euro umfasst 20 Besuche, der „Kleine“ kostet 15 Euro für zehn Besuche.

Wer einen Schwimmpass kaufen möchte, muss sich online im Ticketshop des Hallenfreizeitbads registrieren. Danach kann der Pass wochentags von 8 bis 14 Uhr im Hallenfreizeitbad, Rilkestraße 3, gegen Vorlage von Kinder-, Schüler- oder Personalausweis abgeholt werden.

Mit dem Schwimmpass dürfen die Kinder und Jugendlichen sowohl das Freibad als auch das Hallenbad nutzen. An Wochenenden gilt die Vergünstigung jedoch nur in Begleitung einer sorgeberechtigten Person, die den regulären Eintrittspreis zahlt.