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Verbundschule BornheimFür den Traumspielplatz fehlt noch Geld

Lesezeit 4 Minuten
Wie ein großer Krater präsentiert sich aktuell die spätere Rutschenlandschaft auf dem Pausenhof der Uedorfer Verbundschule. Foto: Frank Engel-Strebel

Wie ein großer Krater sieht zurzeit die Baustelle der geplanten Rutschenlandschaft auf dem Pausenhof der Uedorfer Verbundschule aus.

Eine Spendenkampagne soll helfen, genügend Geld für den neuen Pausenhof der Uedorfer Verbundschule zusammenzubekommen. Die Planung ist außergewöhnlich.

Wie ein riesiger Krater breitet sich die trichterförmige Betonfläche an der Verbundschule in Uedorf aus. Kaum vorstellbar, dass dort Ende des Jahres eine besondere, ja einmalige Rutschenlandschaft für die Kinder fertiggestellt sein soll – vorausgesetzt, eine kürzlich gestartete Spendensammelaktion des Fördervereins ist erfolgreich. Darauf hoffen Schulleiter André Decker, Christoph Nagel und Sarah Rösgen, Vorsitzender und Kassiererin des Fördervereins der Schule.

Einmalig trifft es ziemlich genau, erklärte Nagel bei einem Ortstermin mit der Rundschau an der Schule. Geplant ist nämlich eine Rutsche, die unterirdisch verläuft. Am gegenüberliegenden Ende kommen die Kinder dann wieder heraus. Im Inneren wird sie mit LED-Leuchten ausgestattet, auf halber Strecke wird von außen eine Glaskuppel angebracht, die sich im Notfall öffnen lässt. Der riesige Krater wird mit einer glitzernden, blauen Kunststoffmischung aufgefüllt, die als Fallschutz dient. Den Farbton hatten die Kinder selbst ausgewählt.

Kreative Spielplatzidee

Der Uedorfer Spielplatz wäre in seiner Konzeption deutschlandweit einzigartig, so Nagel. Ausgetüftelt hat diese Kombination Gregor Tollens vom städtischen Umweltamt. Tollens ist bekannt für seine kreativen Spielplatzideen. So kreierte er beispielsweise den Piratenspielplatz in Widdig, den einer Malerpalette nachempfunden Künstlerspielplatz in Dersdorf oder den Spielplatz in Roisdorf mit einem Burgenensemble. Damit alles stimmt und auch sicher genug ist, holte Tollens für die Uedorfer Anlage Rat ein bei einem Rutschenfachmann in der Schweiz, der auch ein entsprechendes Gutachten erstellt hat.

Wichtig war den Mädchen und Jungen auch, dass der neue Pausenhof nachhaltig und mit Grünpflanzen bestückt wird. Hinzu kommen noch eine Seilbahn und Ruhebänke. Der bisherige Schulhof gleicht einer Betonwüste mit wenigen Spielmöglichkeiten, so dass sich die Kinder und Jugendlichen schon seit Jahren einen schöneren Pausenbereich mit viel Grün und neuen Spielmöglichkeiten wünschen. Doch all das seit seinen Preis. Die Stadt hat das erforderliche Grundstück angrenzend an die Schule vor einigen Jahren bereits gekauft und mit den ersten Baumaßnahmen begonnen, doch für die Spielgeräte und den Bodenbelag für die Rutschenlandschaft muss der Förderverein aufkommen.

Christoph Nagel und Sarah Rösgen vom Förderverein sowie Schulleiter André Decker (r.) haben ein Modell des neuen Pausenhofes in der Hand.

Christoph Nagel und Sarah Rösgen vom Förderverein stellen gemeinsam mit Schulleiter André Decker (r.) das Modell des neuen Pausenhofes der Verbundschule Uedorf vor.

enötigt werden dafür 30 000 Euro. Das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Gestern wies der Kontostand der vor einigen Wochen eingerichteten Crowdfunding-Kampagne gerade einmal knapp 400 Euro auf. Mögliche Sponsoren, Firmen oder Stiftungen in Bornheim und in der Region wurden bereits angefragt, bislang mit wenig Erfolg. Dabei hatte der Förderverein bereits erfolgreich Geld eingesammelt, nämlich die beachtliche Summe von rund 40 000 Euro, um damit die anderen Geräte und Anlagen zu finanzieren.

Zusammengekommen war die Summe durch den Kuchen- und Flohmarktverkauf bei den Schulfesten, durch Sponsoren oder der Unterstützung des Uedorfer Ortsausschusses um seinen Vorsitzenden Bernd Marx und dem örtlichen Tischtennis-Club und der Uedorfer Gymnastikgruppe. Geld gab es auch von der Bornheimer Bürgerstiftung „Unsere Kinder – unsere Zukunft.“ Für den Rutschenbereich reicht das Geld aber nicht – auch weil die Materialkosten in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen sind.

Ausgegangen war der Förderverein vor rund zwei Jahren noch von drei Euro pro Liter Material. Mittlerweile sei der Preis laut Nagel auf das Zehnfache pro Liter angestiegen. Der Bodenbelag dient übrigens nicht nur der Optik, sondern auch als Fallschutz und damit der Sicherheit der Kinder. Decker ist es wichtig zu betonen, dass der neue Pausenhof nicht nur von den derzeit 180 Mädchen und Jungen der Verbundschule genutzt werden darf, sondern auch allen Kindern aus Uedorf und den umliegenden Orten zur Verfügung steht. Dies wäre eine Bereicherung der Spielplatzlandschaft für die ganze Stadt.

Schlimm wäre es, wenn es wegen der fehlenden Gelder zu einem Baustopp käme
André Decker, Schulleiter

„Schlimm wäre es, wenn es wegen der fehlenden Gelder zu einem Baustopp käme. Es wäre sehr traurig, wenn die Kinder dann vor dem Bauzaun stehen würden, weil der Belag noch fehlt“, meint Decker. Doch ein Baustopp hätte noch andere Konsequenzen und würde auch der geplanten Erweiterung der Verbundschule im Wege stehen, ebenso dem Abriss und Neubau der maroden Turnhalle. Die Schule platzt schon seit Längerem aus allen Nähten. Um die Baumaßnahmen voranzutreiben, würden Teile des bisherigen Schulhofes wegfallen. Daher sei es erforderlich, dass zunächst der neue Pausenhof fertiggestellt werde. Die Verbundschule ist die einzige Förderschule im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis mit dem Förderschwerpunkt Sprache und Lernen. Besucht wird sie nicht nur von Bornheimer Kindern, sondern auch von Schülern aus Meckenheim, Rheinbach oder Wesseling.

www.gofundme.com/f/ein-neuer-schulhof