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Grimmige Kürbisse und funkelnde LichterDas Halloween-Gruselhaus der Familie Wollsiefer zieht alle Blicke auf sich

Lesezeit 4 Minuten
Im Vorgarten der Familie Wollsiefer wird es bei Dunkelheit ganz schön gruselig. Mit viel Liebe zum Detail haben sie ihr Haus in Bornheim-Walberberg dekoriert: Ein riesiges Spinnennetz, grimmige Kürbisse und schaurige Beleuchtung.

Im Vorgarten der Familie Wollsiefer wird es bei Dunkelheit ganz schön gruselig. Mit viel Liebe zum Detail haben sie ihr Haus in Bornheim-Walberberg dekoriert.

Mit viel Liebe zum Detail dekoriert die Familie Wollsiefer ihr Halloween-Gruselhaus: Riesige Spinnennetze, Zombies und gespenstische Lichter. Die Nebelmaschine macht die Horror-Show perfekt.

„Die Wollsiefers... eine schrecklich jecke Familie.“ Dieses Kompliment haben sie sogar schriftlich. Die Wollsiefers, das sind die Geschwister Manfred (64) und Sonja (50), deren Mutter Katharina (82) und Manfreds Nichte Joana (21).

Auf eine liebenswerte Weise sind die Wollsiefers tatsächlich etwas jeck. Um ihr Hobby auszuüben, müssen sie das auch sein. Ihre große Leidenschaft sind im Dunkeln funkelnde Lichter. Deswegen verwandelten sie ihren Vorgarten früher oft in eine Weihnachtswunderlandschaft und noch im vergangenen Jahr erstrahlten an St. Martin vor ihrem Haus viele Laternen. Erstmals hatten Manfred Wollsiefer und seine Nichte Joana 2023 ihren Vorgarten in der Buschgasse auch zu Halloween geschmückt: mit leuchtenden Kürbissen und funkelenden Fratzen und am Abend vor Allerheiligen zum Umtrunk eingeladen. „Etwa 400 Menschen waren damals gekommen“, erinnert sich Sonja Wollsiefer gerne an das Halloween-Event: „Am Schönsten war es die leuchtenden Augen der Kinder zu sehen.“

Das menschengroße Gespenst steht direkt neben dem Hauseingang. Es ist in einen schwarzen Umhang gehüllt, aus dem Schädel leuchten zwei rote Augen.

Das menschengroße Gespenst steht direkt neben dem Hauseingang.

Seit ein paar Tagen schauen jetzt wieder grimmige Kürbisse, Zombies und blaue Vögel vom Vorgarten aus auf die vorbeikommenden Menschen. Gespenster lachen schaurig, grollen und bewegen sich im Wind. Dazu funkeln ihre Augen dunkelrot. Das im vergangenen Jahr noch verhältnismäßig kleine Spinnennetz umspannt inzwischen den kompletten Vorgarten bis ins erste Obergeschoss. Haarige Riesenspinnen krabbeln darin herum. In den Fenstern hängen weitere Spinnennetze.

Mit Einbruch der Dunkelheit erwachen die Gespenster und Geister aus ihrem Tagschlaf. Geisterhaft huschen rote und grüne Punkte über die Hauswand, formatieren sich zwischendurch zu Ornamenten und tanzen wieder auseinander. Schrill-grün leuchten die Köpfe von Frankenstein und Co am Hauseingang. Wenn dann auch noch die Nebelmaschine anspringt, ist der Gruselmoment perfekt. „Es ist richtig schön geworden“, freut sich Joana Wollsiefer. Zehn Tage hätten sie und ihr Onkel bisher schon an dem Werk gebaut. Auch ihr Freund Tim Bienow hat mitgeholfen.

Manfred Wollsiefer und seine Nichte Joana Wollsiefer im Vorgarten. Bei Tag lässt sich die schaurige Stimmung bei bei Dunkelheit bereits erahnen.

Manfred Wollsiefer und seine Nichte Joana Wollsiefer im Vorgarten.

Ganz fertig sind sie noch nicht: Ein weiteres großes Gespenst ist unterwegs. „Wir rechnen täglich mit der Lieferung“, sagt Manfred Wollsiefer. „Die Nachfrage nach wackelnden Grabsteinen war beim Händler so gewaltig, dass eine Lieferung vor Halloween nicht mehr möglich war“, erklärt er: „Die kommen jetzt nächstes Jahr dazu.“ Zum Halloweenfest zünden sie dann noch reichlich Grablichter an. „Das bringt noch mehr Stimmung“, sagt Manfred Wollsiefer. Doch auch schon jetzt gruselt es ordentlich. Mit Freude beobachtet er, dass das Haus mit Einbruch der Dunkelheit zum Blickfang für die vorbeikommenden Menschen wird. Die Meisten äußerten sich positiv zum Grusel-Spektakel. Die Wollsiefers wissen, dass es längst nicht jedem gefällt. Doch damit könnten sie gut leben.

Die Nachfrage nach wackelnden Grabsteinen war beim Händler so gewaltig, dass eine Lieferung vor Halloween nicht mehr möglich war. Die kommen jetzt nächstes Jahr dazu.
Manfred Wollsiefer aus Bornheim-Walberberg

„Uns gefällt das Halloweenfest“, sagen sie einvernehmlich. Rund ums Jahr legen sie gerne ein paar Euro zur Seite, um ihr „Gruselkabinett“ immer ein bisschen vergrößern zu können. Auch Joanas Oma Katharina Wollsiefer ist fasziniert von den Lichtern und der Gruselstimmung. Am Schönsten findet sie den Halloween-Abend selbst. So wie im vergangenen Jahr laden ihre beiden Kinder und ihrer Enkeltochter dann wieder zum Umtrunk vor der Haustür ein. In der Feuertonne wird ein wärmendes Feuer angezündet. Für die Besucher werden Stühle und Bänke aufgestellt.

„Alle Kinder bekommen eine Überraschungstüte mit süßen Sachen“, verrät Sonja Wollsiefer. Mehr als 500 Tüten möchte sie zusammen mit ihrer Tochter packen. Joana Wollsiefer, ihr Onkel und ihr Freund werden sich an dem Abend in schaurige Kostüme hüllen. „Mein Kleid ist noch beim Schneider, das wird extra für mich angefertigt“, so die 21-Jährige. Dazu habe sie sich einen Hexenhut ausgesucht und gelbe Haare. Ihr Freund und ihr Onkel verkleiden sich als Vampire. „Es wird richtig schön gruselig“, freut sich Joana.

Spätestens am 2. November wird der ganze Zauber dann abgebaut und in Kisten verstaut, wo er dann auf den nächsten Einsatz beim Halloweenfest 2025 wartet. All Hallows' Eve

All Hallows' Eve

Halloween leitet sich im Übrigen von „All Hallows‘ Eve“ ab, was wortwörtlich übersetzt so viel wie „der Abend vor Allerheiligen“ bedeutet. Das Fest hat seine Wurzeln in einer alten keltischen Traditionen. Dem Fest Samhain, das die Kelten am 31. Oktober feierten. Sie glaubten, dass sich an diesem Tag die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten miteinander vereinten und dadurch das Erscheinen von Geistern und anderen übernatürlichen Wesen möglich war. In Deutschland wird Halloween nach amerikanischem Vorbild erst seit den 1990er Jahren gefeiert. Gruselig kostümierte Kinder ziehen um die Häuser und rufen: „Süßes, sonst gibt’s Saures“.

Wollsiefers sind nicht die Einzigen in Walberberg, die ihr Haus zu Halloween schmücken. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich schon das nächste Gruselhaus. Auf den Fensterbänken leuchten geschnitzte Kürbisse. „So hat das auch bei uns mal angefangen“, meint Manfred Wollsiefer.