Frittenwerk und „60 seconds to napoli“: Michael Sachse hat Pizza aus dem 480 Grad heißen Ofen und besondere Pommes in der Bonner Innenstadt probiert.
Gastro-SzeneIn Bonn können Sie Pommes und Pizza neu entdecken
Frittenwerk
Die Stadt Bonn befand sich schon seit einigen Jahren auf dem Radar des Frittenwerks. Bis der geeignete Standort gefunden war, hat es jedoch länger gedauert als geplant. Nun ist es soweit. Auf dem Friedensplatz hat jetzt die 36. Filiale eröffnet. Die Erfolgsgeschichte startete 2014 in Düsseldorf-Bilk, wo damals der erste Standort eröffnet wurde. Seitdem ist das Franchise-Unternehmen auf Expansionskurs. Das Ladenlokal am Rande der Bonner Fußgängerzone wurde bislang von der Modekette Benetton genutzt. Der Umbau zu einer gastronomietauglichen Anlaufstelle für Fritten und mehr dauerte lediglich sechs Wochen. In diesem Zeitraum ist eine Pommes-Manufaktur entstanden, die sich im Industrial Style präsentiert.
Tische und Sitzbänke aus Vollholz, Stühle aus schwarzem Metall und viele Grünpflanzen verleihen dem Innenbereich ein unverwechselbares Ambiente. Statt auf Fast-Food-Flair setzt das Frittenwerk auf eine warme, einladende Atmosphäre. Im Lokal stehen 38 Sitzplätze zur Verfügung. Auf der Terrasse können weitere 28 Gäste verweilen. Das Angebot orientiert sich am Streetfood nach kanadischem Vorbild. Poutine sind zwischen Quebec und Vancouver sehr beliebt. Gemeint sind knusprig frittierte Pommes mit Cheddar Käse und hausgemachten Saucen.
„Der Name Poutine stammt aus dem Französischen und heißt soviel wie Matscherei“, verrät Area Manager Dieter Glanz, der für die Bonner Dependance verantwortlich ist und das Team gegenwärtig einarbeitet. Die klassische Quebec Poutine kombiniert eine große Portion Hausfritten mit würziger Bratensauce auf vegetarischer Basis und geschmolzenem Mozzarella. (6,90 Euro). Die Fritten sind breit geschnitten und in pflanzlichem Öl kross frittiert. Unter der Rubrik „Beauties“ finden wir unter anderem eine Pink Persia Poutine (8,40 Euro), die Fritten mit Falafelbällchen, Pink Hummus, Quinoa, Rucola und Zitronen-Aioli vereint. Traditionalisten kommen bei Currywurst und Pommes (7,70 Euro) zum Zug. Doch auch der Imbiss-Klassiker wird anders zubereitet, denn die Wurst kommt ohne Pelle aus.
Zur Auswahl stehen neben Hausfritten auch Knoblauch- oder Süßkartoffelfritten. Ergänzt wird das Sortiment von Salaten und Bowls wie einer Avocado Chicken Bowl (9,70 Euro). Sämtliche Offerten lassen sich mit neun verschiedenen Haus-Dips von der veganen Mayo (1,20 Euro) über Paprika-Chili (1,50 Euro) bis hin zu Guacamole (2,20 Euro) abrunden. Möglichst nachhaltig zu sein, gehört zur Firmenphilosophie, zum Beispiel indem der Anteil an vegetarischen und veganen Speisen stetig erweitert wird und biologisch abbaubare Verpackungen genutzt werden.
Das Getränkesortiment umfasst unter anderem Säfte und Schorlen von Proviant und Eistee von Rauch. Biere wie Astra oder Carlsberg gibt es aus der Flasche. Speisen und Getränke können sowohl persönlich an der Theke als auch über einen Monitor im Eingangsbereich per Touch Screen bestellt werden. Das Besondere: Jeder Gast erhält einen Bon mit einem individuellen Namen, der sich an Disney- oder Cartoon-Figuren orientiert. Sobald der Name aufgerufen wird, lassen sich Speisen und Getränke an der Pick Up-Zone abholen.
Frittenwerk, Sternstraße 69, 53111 Bonn, Telefon (0228) 26190382, montags bis donnerstags 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags 11 bis 22 Uhr, sonntags 11.30 bis 21 Uhr. frittenwerk.com
60 seconds to napoli
Es dauert nur eine Minute. Solange wird die Pizza bei 480 Grad Celsius im Izzo Forni Napoletano gebacken. Zwei dieser professionellen Öfen sorgen für die gleichmäßige Bräunung und sind mit ihrer kupferfarbenen Kuppel der Blickfang in der offenen Küche der Pizzeria „60 seconds to napoli“ am Bonner Kaiserplatz.
Die Gäste können beobachten, wie die Pizzen in die Öfen geschoben, wieder herausgeholt und danach weiter belegt werden. In Bonn wurde soeben der zehnte Standort eröffnet. Wo zuvor über Jahrzehnte das Hotel Residence war, ist eine Adresse für neapolitanische Genüsse entstanden. Das Untergeschoß des Gebäudes wurde dafür über vier Monate umgebaut und kernsaniert. Dabei wurde unter anderem der vormalige Wintergarten entfernt, um Platz für einen großen Außenbereich zu schaffen.
Unter Kastanien und auf Kiesboden stehen zahlreiche Bänke und Tische, die aktuell Platz für 150 Gäste bieten. Im kommenden Frühjahr soll die Kapazität im Außenbereich auf 200 Plätze anwachsen. Im Lokal stehen 120 Sitzplätze zur Verfügung. Das Unternehmen startete im Frühjahr 2019 mit der ersten Pizzeria in Dortmund. Mittlerweile sind unter anderem Filialen in Wuppertal, Leipzig, Berlin und Hamburg hinzugekommen. Im Gegensatz zur römischen Pizza zeichnet sich die neapolitanische Variante durch einen hohen Rand sowie ihren luftigen, fluffigen Teig aus.
Um die Konsistenz und den Geschmack des Teigs zu gewährleisten, muss dieser zuvor 72 Stunden geruht haben. Auch beim Belag sind bestimmte Bedingungen unerlässlich. So stammen das Mehl und der Käse aus Neapel. Für die Tomatensauce werden hochwertige San-Marzano-Tomaten verwendet. Neben den Pizzen werden lediglich einige Antipasti, Salate und Nachtische angeboten. Das Standardrepertoire umfasst 20 Pizzen. Darunter die einfache Marinara mit San-Marzano-Tomatensoße, Knoblauch und Oregano.
Weitere Pizzen heißen zum Beispiel „Green Mamba“ (13 Euro), die mit Tomatensauce, Fior di Latte, Rucola, Zucchini, Brokkoli, Olivenöl und wahlweise mit Büffelmozzarella belegt wird. Die Variante „The Beast“ (16 Euro) vereint Tomatensauce, Bresaola vom Black Angus Rind, 24 Monate gereiften Parmigiano Reggiano, Kirschtomaten, Fior di Latte und Olivenöl. Hinzu kommen sechs weitere saisonal wechselnde Pizzen. Dazu zählt aktuell die Pizza „Carbonara“ (16 Euro) mit Parmesancreme, Guanciale, Parmigiano Reggiano, Eigelb und Pecorino. Als Dessert wird unter anderem eine Pizza Nutella (9 Euro) mit frischen Erdbeeren serviert.
Das alkoholische Getränkeangebot umfasst eine erstaunlich große Auswahl an Weinen vornehmlich deutscher Herkunft. Beachtlich ist zudem das Cocktailsortiment. Aus den Zapfhähnen fließen Bitburger Pils, Köstritzer Kellerbier sowie Benediktiner Weizen und Helles. Wer lieber auf alkoholische Getränke verzichtet, wird sich über hausgemachte Limonaden freuen.
60 seconds to napoli, Kaiserplatz 11, 53111 Bonn, Telefon (0163) 7977293, täglich 11.30 bis 24 Uhr. 60secondstonapoli.de