„Glanzlichter 2019“Museum Koenig in Bonn zeigt Siegerbilder des Naturfoto-Wettbewerbs
Bonn – Es sind beeindruckende Aufnahmen, die im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in der Adenauerallee 160 zu sehen sind. Bei den Fotos handelt es sich um die Siegerbilder des internationalen und größten deutschen Naturfoto-Wettbewerbs „Glanzlichter 2019“. Michaela Walch aus Österreich siegte mit ihrem Bild „David und Goliath“. Bester Nachwuchs-Naturfotograf war der 17-jährige Riccardo Marchegiani aus Italien mit seinem Bild „Familie“.
Viel Arbeit
Die Jury nahm sich ganze vier Tage Zeit, um die 18 633 eingereichten Bilder zu beurteilen. Erst dann standen die Gewinner der Glanzlichter fest. Die Jury bestand aus Ulrich Wiede, Naturfotograf, Martin Müllner, Fotograf und Olympus-Fototrainer, sowie der Veranstalterin des Naturfoto-Wettbewerbs und Naturfotografin Mara Fuhrmann. (wki)
Bereits zum 21. Mal wurden nach Angaben des Forschungsmuseums die „Glanzlichter der Naturfotografie“ gesucht. Seit August hatten die Fotografen die Möglichkeit, ihre Bilder einzureichen. Insgesamt 18 633 Bilder wurden von Fotografen aus 40 Ländern eingereicht. Diese Zahlen zeigen einmal mehr die Wertschätzung, die der Naturfoto-Wettbewerb seit Jahren national und international genießt. Auch in diesem Jahr hatte Svenja Schulze, neue Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, wieder die Schirmherrschaft übernommen. Gewürdigt wird der hohe Standard des Wettbewerbs auch mit dem Patronat des „Deutschen Verbandes für Fotografie“, eine besondere Empfehlung für Veranstaltungen. Sponsoren aus der Fotoindustrie stellten Preise im Gesamtwert von 28 000 Euro zur Verfügung.
Fünf Stunden in einer Tarnhütte
Viel Geduld und eine große Portion Mut brauchte Michaela Walch, um ihr Siegerfoto mit einem Bären und einer Kohlmeise schießen zu können. Fast fünf Stunden lang, so berichtet das Museum, habe die Fotografin von einer Tarnhütte aus die Bärin in Slowenien beobachtet und dann die Kohlmeise entdeckt, die dem Raubtier unablässig um die Ohren flog. Etliche Versuche, beide Tiere auf ein Bild zu bekommen, seien gescheitert, bis sich der Vogel für den Bruchteil einer Sekunde in der Nähe der Bärin niederließ. Das Fotografieren großer Raubtiere übt auf Walch eine besondere Faszination aus.
Nachwuchs-Naturfotograf Riccardo Marchegiani machte seinen Schnappschuss von einer Borneo-Orang-Utan-Familie in Indonesien. Erst nach einer Woche Bootsfahrt entlang der Flüsse, die vom dichten Regenwald umgeben sind, habe er endlich seinen ersten „Waldmenschen“ entdeckt. Eine Mutter mit einem Jungen auf den Schultern kam langsam ans Ufer und trank. Weil das Wasser völlig ruhig war, konnte der Fotograf das Spiegelbild mit einfangen. So gelang ihm eine einzigartige Aufnahme mit einer besonderen Atmosphäre, die nicht zuletzt durch das morgendliche Licht, das durch den Wald sanft einfiel, unterstrichen wird.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Bilder sind noch bis zum zum 5. Januar 2020 im Forschungsmuseum Alexander Koenig zu sehen. Danach wandern die Glanzlichter zwei Jahre durch Deutschland und Italien und werden dort in Museen, Naturparks und Nationalparks sowie in Galerien gezeigt. (wki)