VorstellrundenZwei Kandidaten im Rennen um Nachfolge des Superintendenten
Bonn – Mit Spannung blicken die Mitglieder der zwölf Kirchengemeinden aus Bonn, Alfter und Bornheim auf die Nachfolge von Superintendent Eckart Wüster, der im Frühjahr 2020 in den Ruhestand geht. Eine Pfarrerin und ein Pfarrer stehen zur Wahl. Sie stellen sich am 25. August und 15. September in Gottesdiensten öffentlich vor.
Auf der Herbstsynode am 15. und 16. November werden die gewählten Vertreter aus den zwölf evangelischen Kirchengemeinden ihren ranghöchsten Vertreter wählen. Der wird erstmals eine hauptamtliche Stelle antreten. Pfarrer Eckart Wüster wird nach fast 20 Jahren als nebenamtlicher Superintendent am 24. Januar 2020 verabschiedet. Ende Februar geht er in den Ruhestand.
Rheinländer aus Westfalen
Eckart Wüster ist in Schwelm in Westfalen geboren und in einem Wuppertaler Pfarrhaus aufgewachsen. Seit 1985 ist Wüster Pfarrer der Kirchengemeinde Hersel mit ihren rund 3500 Gemeindemitgliedern, die sich auf die Bornheimer Ortsteile Hersel, Uedorf, Widdig, Sechtem und und den Bonner Stadtteil Buschdorf verteilen. 2000 wurde er zum Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bonn gewählt. Wüster, der verheiratet ist und vier Kinder hat, ist ferner seit März 2007 nebenamtliches, theologisches Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. (wki)
Mit einem Viertel seiner Stelle war Wüster auch Gemeindepfarrer in Hersel. Die Landessynode hatte den Kirchenkreisen 2012 die Möglichkeit gegeben, diese Praxis zu verändern. Das Bonner Kirchenparlament hatte im vergangenen Jahr nach ausführlicher Debatte mit knapper Mehrheit die Änderung beschlossen. Die Aufgabe des Superintendentenamtes erfordert nämlich nach Einschätzung der Mehrheit neben der Vertretung der evangelischen Kirche in der Öffentlichkeit und des Seelsorgers für die Pfarrer zunehmend auch immer mehr die Steuerung vieler, auch interner Prozesse. So wird der Nachfolger von Wüster erstmalig als Superintendent im Hauptamt gewählt. Eine Amtsperiode dauert wie bislang auch im Nebenamt acht Jahre.
Die hauptamtliche Stelle sorgte dafür, dass sich auch Pfarrer außerhalb des Kirchenkreises Bonn bewerben konnten. Anfangs gab es laut Superintendentur bundesweit sieben Bewerbungen. Der Nominierungsausschuss, in dem Vertreter aller Kirchengemeinden sitzen, hatte die beiden Kandidaten dann in einem einmütigen Verfahren ausgewählt. In den Abendgottesdiensten am 25. August und 15. September in der Kreuzkirche werden sich mit Dr. Wibke Janssen (54), Pfarrerin an der erzbischöflichen Liebfrauenschule in Bonn, und Dietmar Pistorius (53), Gemeindepfarrer an der Johanneskirche, der Stadtkirche in Troisdorf, werden sich die Kandidaten der Öffentlichkeit vorstellen. Die Gottesdienste finden jeweils um 18 Uhr in der Kreuzkirche am Kaiserplatz statt. Am 25. August stellt sich Pfarrerin Dr. Wibke Janssen vor und am 15. September Pfarrer Dietmar Pistorius.
Dabei besteht auch die die Möglichkeit, die beiden Pfarrer vor der Wahl auf der Kreissynode im geistlichen Dienst der gemeinsamen Feier eines Gottesdienstes persönlich zu erleben. Auf der Kreissynode, die ebenfalls öffentlich ist, werden sich die beiden dann noch einmal verbunden mit einem Impulsvortrag präsentieren.