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„Uhlhof“ in Bad HonnefKäufer für denkmalgeschützte Villa gesucht

Lesezeit 3 Minuten

Für drei Millionen Euro zu haben: Die denkmalgeschützte Villa und die Seminar- Appartementgebäude des „Uhlhofes“ stehen zum Verkauf. Hier wurden bis 2017 Entwicklungshelfer ausgebildet.

Bad Honnef – Landschaftlich liegt die Immobilie superschön direkt am Rhein. Das Grundstück ist stolze 42 307 Quadratmeter groß. Und die um 1906 entstandene Villa steht unter Denkmalschutz.

Nur: Die Nutzungsmöglichkeiten des prominent gelegenen Areals sind offenbar sehr eingeschränkt. Eine dauerhafte Wohnnutzung scheint wohl ausgeschlossen. So jedenfalls ist es dem Exposé des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes Nordrhein-Westfalen zu entnehmen, der für den Bad Honnefer „Uhlhof“ einen Käufer sucht.

Kaufpreis ist „Orientierungsgröße“

Drei Millionen Euro hätte der BLB gerne für die Immobilie, versteht diesen Kaufpreis aber ausdrücklich als „Orientierungsgröße“. Der Käufer erhielte neben der denkmalgeschützten Villa auch ein Seminargebäude und ein Appartementgebäude mit rund 37 Zimmern, die beide Mitte der 1970er Jahre entstanden sind.

Über Jahrzehnte hatte die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ ) beziehungsweise die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Uhlhof Entwicklungshelfer ausgebildet. Doch zum Jahresbeginn 2018 ist die GIZ ausgezogen und hat Anfang März ihr 32,2 Millionen Euro teures Fort- und Weiterbildungszentrum in Bonn-Röttgen offiziell eingeweiht (die Rundschau berichtete).

Anfang März wurde der 32,2 Millionen Euro teure neue Campus der GIZ in Röttgen offiziell eingeweiht.

Das Land NRW hatte die Immobilie in Bad Honnef 1965 gekauft, um die Deutsche Stiftung für Entwicklungshilfe dort unterzubringen. Im Laufe der Zeit folgten mehrere Erweiterungen und Umbauten.

Villa steht unter Denkmalschutz

Jahrelange Bemühungen der Stadt Bad Honnef, der Ortsgemeinde Rheinbreitbach und des Rhein-Sieg-Kreises, die Gesellschaft im Uhlhof zu halten, waren am Ende vergeblich. Zusammen mit dem Wegzug des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) nach Siegburg hat Bad Honnef damit gleich zwei große Tagungseinrichtungen verloren, für deren Immobilien es bisher keine Nachnutzungen gibt.

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Die jetzt zum Kauf angebotene Liegenschaft Uhlhof sei „trotz sehr guter Anbindung ein Ort der Ruhe; die weitläufigen Parklandschaften und der Baumbestand sorgen für eine idyllische Atmosphäre“, schreibt der BLB in seinem Exposé. Das Hauptgrundstück (33 882 Quadratmeter) liegt in Nordrhein-Westfalen, ein Teil (8425 Quadratmeter) in Rheinland-Pfalz. Die ehemalige Villa Mauser, die zwischen 1905 und 1907 entstanden sei, stehe unter Denkmalschutz; geschützt seien zudem das Parkgelände und die Begrenzungsmauer an der Lohfelder Straße.

Erste Bieterrunde bis zum 4. Mai

Und was kann aus der Immobilie werden? „Nach ersten planungsrechtlichen Einschätzungen wird eine dauerhafte Wohnnutzung des Gesamtstandortes ausgeschlossen. Eine Nutzung als Tagungsstätte oder Seminarzentrum erscheint unter bestimmten Voraussetzungen hingegen denkbar.“ Der Landesbetrieb empfiehlt Interessenten wegen der „nur sehr eingeschränkten planungsrechtlichen Nutzbarkeit“ eine Kontaktaufnahme mit der Stadt Bad Honnef.

In einer ersten Bieterrunde haben Interessenten jetzt bis zum 4. Mai Zeit, ihr Kaufangebot vorzulegen. Der Verkauf erfolge zum Höchstgebot. In der Regel gebe es zwei oder drei Bieterrunden, schreibt der BLB in seinen Erläuterungen.

Und: Wenn der Kaufpreis über 1,5 Millionen Euro betragen sollte, dann müssten das NRW-Finanzministerium und der Landtag in Düsseldorf zustimmen. Das könne die endgültige Wirksamkeit eines Kaufvertrags um mehre Monate verzögern.