Bundeskanzler-Adenauer-HausRhöndorfer Stiftung schafft zweiten Standort in Berlin
Bad Honnef – Konrad Adenauer (1876-1967), Bundeskanzler der „Bonner Republik“, soll in der Hauptstadt Berlin präsenter und wieder sichtbarer werden. Eine Aufgabe, der sich die Rhöndorfer Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus stellt, die in Berlin-Mitte auf rund 400 Quadratmetern eine neue Dauerausstellung einrichten will.
Als „zentrales Projekt“ bezeichnete die neue Geschäftsführerin der Stiftung Adenauer-Haus, Dr. Sabine Schößler, die von den Gremien schon vor längerem beschlossenen Pläne, als sie am Freitag vor der Presse sich und die Schwerpunkte ihrer Arbeit vorstellte.
In Berlin gehe es darum, die bleibende Bedeutung des Wirkens Konrad Adenauers und seines politischen Handelns mit einem neuen Standort der Stiftung deutlich zu machen. Der Schwerpunkt werde auf seinen Kanzlerjahren liegen, so Schößler, die mit Blick auf Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf mit dem Garten und die zuletzt erst 2017 (zu Adenauers 50. Todestag) komplett neu gestaltete Ausstellung im Museum versicherte: „Das Herzstück der Stiftung ist hier und bleibt hier und lässt sich in keiner Weise verrücken.“
Promovierte Theologin und Sozialpädagogin
Zum 15. August hat die 47-Jährige die Nachfolge von Dr. Corinna Franz angetreten, die nach 17 Jahren in der Rhöndorfer Stiftung zum Landschaftsverband Rheinland gewechselt ist (die Rundschau berichtete). Sabine Schößler ist im Rheinland aufgewachsen, lebt in Köln, ist promovierte Theologin und Sozialpädagogin, war Geschäftsführerin des Bundes Katholischer Unternehmen und Referatsleiterin im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.
Veranstaltungen
Zu den in der nächsten Zeit geplanten Veranstaltungen gehört unter anderem am Sonntag, 11. September, zum Tag des offenen Denkmals von 10 bis 18 Uhr ein buntes Programm zum Thema „Konrad Adenauer und Bad Honnef“. Am Sonntag, 25. September, gibt es um 14 Uhr eine Handpuppenführung des Puppentheaters am Drachenfels mit dem Drachen „Siefnir“; das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren. (csc)
Sie wolle die Rhöndorfer Stiftung und das Museum, das vor der Pandemie im Schnitt rund 30 000 Besucher im Jahr hatte, nach Corona wieder als Ort der Bildung und des kulturellen Lebens im Siebengebirge etablieren. Wie alle kulturellen Einrichtungen sei auch das Haus in Rhöndorf noch nicht wieder auf dem Stand von vor Corona. Neben der wissenschaftlichen Arbeit sei ihr die Pflege und der Erhalt des Nachlasses Konrad Adenauers im Archiv des Hauses wichtig. Ihr erster Besuch im Archiv sei „sehr spannend“ gewesen, verriet Schößler.
Sie wolle verstärkt auf die Digitalisierung setzen, einmal was die Zugänglichkeit zum Museum angeht, aber auch was die Sicherung der Archivalien betreffe. Ein neuer Multimediaguide werde in den nächsten Monaten fertig; er werde verschiedene Besuchergruppen ansprechen und inklusive Führungen durch die Ausstellung und einen digitalen Zugang zum Museum eröffnen. Die Stiftung arbeite zudem weiterhin an digitalen Veranstaltungsformaten.
Adenauer hat die Bundesrepublik geprägt
Über Adenauer sagte die neue Geschäftsführerin: „Konrad Adenauer hat die Bundesrepublik wie kein anderer Staatsmann geprägt in seinem Wirken für Freiheit, Demokratie, für Einheit, Europa, Frieden und die Verständigung der Völker.“ Ein wichtiger Aspekt sei ihr die deutsch-französische Freundschaft, die in Rhöndorf ja auch sehr stark gepflegt werde, betonte die 47-Jährige, deren Mutter aus Frankreich und deren Vater aus Deutschland stammt. Sabine Schößler hat die deutsche und die französische Staatsbürgerschaft.