AuszeichnungZwei Schülerinnen erhalten in Bad Honnef den Pufpaff-Courage-Preis des Gymnasiums

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Drei Frauen stehen auf einer Bühne, eine hält ein Mikrofon in der Hand.

Ausgezeichnet mit dem Couragepreis wurden Aesha Alhou (r.) und Maya Tamit.

Zwei Schülerinnen des Siebengebirgsgymnasiums sind mit dem Pufpaff-Courage-Preis ausgezeichnet worden. Sebastian Pufpaff  hat die Patenschaft über den Preis übernommen. 

Vor größerem Publikum als bei der traditionellen SIBI-Sommernacht konnte der Pufpaff-Courage-Preis kaum verliehen werden – und der ging in diesem Jahr an Aesha Alhoul und Maya Tamit.

Die Schülerinnen hatten im Februar bei der „Demonstration für Menschenwürde, Meinungsfreiheit, Zivilcourage und gegen demokratiefeindliches Gedankengut, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ im Menzenberger Stadion beeindruckende Reden gehalten.

Rund 1400 Schülerinnen und Schüler bei Demonstration in Bad Honnef dabei

Rund 1400 Schülerinnen und Schüler waren im Februar in zwei Gruppen durch die Innenstadt zum Stadion gezogen und hatten ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassismus und für Demokratie und Menschenrechte gesetzt.

„Wir bleiben bunt“, „Rote Karte für Nazis“ oder „Gegen das Wahlprogramm der AfD“, hieß es damals auf Schildern und Plakaten. Beteiligt waren die Erzbischöfliche Gesamtschule St. Josef, die Schule Schloss Hagerhof und das Siebengebirgsgymnasium.

Menschen stehen unter Regenschirmen auf einem Sportplatz.

Insgesamt rund 1400 Schülerinnen und Schüler machten Anfang Februar bei der Demonstration gegen Rassismus und für Demokratie mit. Bei der Kundgebung im Stadion am Menzenberg trotzten sie dem Regen.

Seit der Gründung der Courage-AG im Jahr 2019, als sich das SIBI dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ anschloss, wird der mit 300 Euro dotierte Preis alljährlich verliehen.

Sebastian Pufpaff, ehemaliger Schüler am SIBI, mittlerweile bekannter Medienstar und Bad Honnefer Bürger, hat dafür die Patenschaft und die Bereitstellung des Preisgeldes übernommen.

Alltagsdiskriminierung gibt es auch im beschaulichen Bad Honnef

Schulleiterin Stefanie Lamsfuß-Schenk erinnerte noch einmal an die sehr berührenden und persönlichen Worte der beiden jungen Frauen, die gerade die Alltagsdiskriminierung aufgrund von Migrationshintergrund und religiöser Ausrichtung im „beschaulichen Bad Honnef“ thematisierten und für das Votum der Courage-AG entscheidend waren, den beiden den Pufpaff-Courage-Preis zu verleihen.

Aesha Alhou etwa hatte bei der Kundgebung im Stadion in ihrem Beitrag unter dem Motto „Mensch“ von Alltagsrassismus berichtet. Wenn die Menschen sie zum ersten Mal träfen, sähen sie nicht den Menschen, die Mitschülerin oder die Nachbarin. „Sie sehen nur mein Kopftuch, sie sehen die Muslimin und sie haben Angst und Sorgen vor mir.“ Mit Alltagsdiskriminierung habe sie ständig zu kämpfen, auch in Bad Honnef, so die Schülerin im Februar.

„Mit ihren Ausführungen haben die beiden deutlich gemacht, dass wir mit unseren Bemühungen den Netzwerk-Namen in ,Schule gegen Rassismus' zu ändern, richtig liegen“, sagte Hasret Akman-Fassbender, Leiterin der AG. „Denn wir wollen nicht vorspielen, dass es an unserer Schule keinen Rassismus oder keine Diskriminierung gibt, sondern gegen diese etwas tun.“

In der Courage-AG sind mittlerweile elf Mitglieder aktiv dabei, unterschiedliche Projekte wie beispielsweise „Pink gegen Rassismus“, den Briefmarathon mit Amnesty International, Peercoaching zur Prävention, den Kummerkasten für Diskriminierungsfälle zu betreiben sowie einen Beitrag bei der jährlichen Gedenkfeier zur Reichspogromnacht in Bad Honnef beizusteuern.

So unterstützen sie den Antrag der Klasse 10 A an den Stadtrat zum „Widerruf der Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers in Bad Honnef“ aktiv und halfen bei der Verteilung der entsprechenden Anträge.

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