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Nach millionenteurer UmgestaltungInsel Grafenwerth bekommt barrierefreies WC

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Nahe des Pumpenhäuschens auf der Insel Grafenwerth soll eine Toilettenanlage errichtet werden. 

Bad Honnef – Auf der gerade erst für drei Millionen Euro zum „Grünen Juwel am Rhein“ umgestalteten Insel Grafenwerth wird nachgerüstet: Für rund 100.000 Euro soll eine selbstreinigende und barrierefreie Toilettenanlage im Bereich des Pumpenhauses der Bad Honnef AG – also nahe der neuen Spielplätze und der Outdoor-Sportanlagen – errichtet werden. Das beschloss bei einer Enthaltung jüngst der Sozialausschuss. Das Gremium folgte damit einem Antrag der Bad Honnefer Seniorenvertretung.

„Ganzjähriges und ganztägiges Angebot“

„Von einem ganzjährigen und einem ganztägigen Toiletten-Angebot werden insbesondere neben Senior:innen, Väter/Mütter mit ihren Kindern, Jugendliche und Frauen profitieren“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der fünf Ratsfraktionen von CDU, Grünen, SPD, Bürgerblock und FDP. „Mit Blick auf Barrierearmut und Inklusion leistet ein eigenständiges Toiletten-Angebot ebenfalls einen wichtigen Beitrag.“

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Eigentlich gibt es im Insel-Café eine auch für die Öffentlichkeit zugängliche Toilette, die während des Biergartenbetriebs bis abends geöffnet war. Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte es Beschwerden gegeben, weil es das Angebot außerhalb der Öffnungszeiten nicht gab beziehungsweise derzeit nicht gibt.

Neuer Betreiber für das Insel-Café wird gesucht

Die Stadt will allerdings in ihrem gerade abgeschlossenen Interessenbekundungsverfahren für Insel-Café und Biergarten (das Angebot wurde zuletzt nur durch den Foodtruck eines Interims-Betreibers sichergestellt, nachdem der ursprüngliche Vertrag mit einem neuen Pächter geplatzt war) festschreiben, dass das Café ganzjährig betrieben werden muss.

Insel-Café

Interessenten, die das städtische Insel-Café und den dazugehörigen Biergarten auf Grafenwerth übernehmen und betreiben wollen, müssen zunächst einmal viel Geld mitbringen. „Die Stadt Bad Honnef geht derzeit von einem Investitionsvolumen von bis zu 800.000 Euro aus“, heißt es in den Unterlagen des gerade abgeschlossenen Interessenbekundungsverfahrens. „Die Interessenten haben die Planung, den Bau und die Finanzierung der Renovierungsmaßnahmen zu übernehmen.“ Refinanziert werden sollen die Investitionen in die städtische Immobilie durch Einnahmen aus dem Betrieb des Insel-Cafés „sowie über die Reduzierung des von der Stadt Bad Honnef erhobenen marktüblichen Mietzinses“. Geld von der Stadt für Renovierung und Betrieb soll es nicht geben. Vorgesehen ist laut Unterlagen ein Pachtvertrag über zehn Jahre mit der Option, zweimal um fünf Jahre zu verlängern.

Investiert werden muss laut Stadt unter anderem in Küche, Kühlräume, Boden und Sanitäranlagen. Künftige Betreiber müssen als Referenzobjekt nachweisen, dass sie seit mindestens fünf Jahren eine Gaststätte mit mindestens 60 Plätzen innen und mindestens 300 Plätzen in der Außengastronomie führen. (csc)

Damit wäre eigentlich aus Sicht der Verwaltung das Problem gelöst gewesen. Sie schlug deshalb im Ausschuss den Bau einer separaten Toilettenanlage auch nur „lediglich alternativ“ vor.

Man habe „nicht immer nur gute Erfahrungen mit den Betreibern“ gemacht, meinte dagegen unter anderem Ursula Studthoff (SPD) im Sozialausschuss und plädierte wie ihre Kollegen für eine bauliche Lösung. Andere Alternativen – darunter das Aufstellen von Dixi-Toiletten oder einem mobilen Toilettenwagen – hatte die Verwaltung von sich aus schon verworfen. Unter anderem wegen des optischen Gesamteindruckes, fehlender Barrierefreiheit oder auch relativ hoher Kosten.

Die belaufen sich bei der beschlossenen baulichen Lösung neben den 100.000 Euro für die Errichtung auf etwa 18.000 Euro jährlich für den Unterhalt. Ein Pluspunkt allerdings: Die nötigen Versorgungsleitungen für Wasser und Strom liegen laut Stadtverwaltung bereits.