Die Stadt Bad Honnef schafft in der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule Platz fürs Jugendamt. Längerfristiges Ziel ist ein Bürgerzentrum.
UmbauEhemalige Adenauer-Schule in Bad Honnef soll zum Bürgerzentrum werden
An der einen oder anderen Wand verlaufen schon neue Kupferrohre, weitere Rohre liegen in einem Flur auf dem Fußboden bereit. In andere Wände sind tiefe Schlitze gefräst, weil sie demnächst durchbrochen werden und an diesen Stellen Raum für einen neuen Flur geschaffen wird.
„Fotolabor“ steht auf einem Plastikschild neben einem zurzeit leeren Zimmer. Nur wenige Schritte entfernt hängt eine Elektroinstallation mit Schaltkästen und Keramiksicherungen aus längst vergangenen Zeiten.
Trotz Großbaustelle ist in dem Bad Honnefer Gebäude viel los
1913 wurde der Ursprungsbau der späteren Konrad-Adenauer-Schule (KASCH) in der Stadtmitte errichtet, der 1968 und 1983 erweitert wurde. Zurzeit ist er eine Großbaustelle, nachdem die KASCH ausgelaufen und 2019 geschlossen worden war.
Aber entgegen der Annahme in Teilen der Bürgerschaft und der Politik, das betont Bürgermeister Otto Neuhoff bei einem Termin vor Ort, steht das große Gebäude zwischen Rheingoldweg und Bergstraße nicht leer.
Während in Bauteil A gerade Räume – vor allem Büros und Besprechungsräume – für das städtische Jugendamt geschaffen werden, sind in den Teilen B und C unter anderem die Berufsschule des Rhein-Sieg-Kreises, die städtische Musikschule, die Volkshochschule, die Internationale Nähstube, der Verein Gutenberghaus und das Stadtarchiv untergebracht.
Im städtischen Rathaus, Luftlinie nur wenige Meter vom ehemaligen Schulgebäude entfernt und selbst seit Jahren ein Sanierungsfall, platzt das Jugendamt aus allen Nähten. Die Zahl der Betreuungsfälle steigt. Besprechungen, deren Themen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, müssen laut Neuhoff mitunter im Foyer stattfinden.
Rund 2,5 Millionen Euro investiert die Stadt daher in den Bauteil A, unter anderem auch für die energetische Sanierung. Diese Finanzierung ist gesichert. Auf 8,8 Millionen Euro aber wurde laut Jörg Sudmann vom städtischen Gebäudemanagement das gesamte Projekt beziffert.
Denn nach den Vorstellungen des Bürgermeisters und Teilen der Politik soll die ehemalige KASCH zum Begegnungs- und Bürgerzentrum für Jung und Alt werden. Eine Idee, die unter anderem die Wählergemeinschaft Bürgerblock mit Blick auf den klammen Haushalt wiederholt hinterfragt hat.
„Das Projekt ist perspektivisch von immenser Bedeutung“, betont dagegen Otto Neuhoff. Das Haus einfach abreißen und Wohnungen bauen – das gehe nicht. Denn an den Räumen für das Jugendamt führe kein Weg vorbei.
Passend dazu wäre beispielsweise – ergänzend zu den anfangs genannten Institutionen – der Einzug des Jugendzentrums (Haus der Jugend), zumal das ebenfalls von Jugendgruppen genutzte Pfarrheim nicht mehr ewig zur Verfügung stehe.
Einstiger Schulhof im Katastrophenfall Aufstellfläche für Rettungsfahrzeuge
Der einstige Schulhof, auf dem auch schon kleinere Konzerte stattfanden, könne notfalls Platz für Container bieten, wenn das Siebengebirgsgymnasium saniert und erweitert wird, so der Bürgermeister. Und im Katastrophenfall sei das Areal eine Aufstellfläche für Rettungsfahrzeuge.
Neuhoff: „Ich bin froh, dass wir solch eine zentrale Fläche überhaupt noch haben.“ Wie bei Altbauten üblich, sind die Sanierer auch an der ehemaligen Adenauer-Schule über ein paar „Punkte gestolpert“, sagt Jörg Sudmann, und weitere Überraschungen sind nicht ausgeschlossen.
Vorsichtig geschätzt könne man im Frühjahr mit Bauteil A fertig sein. Aber auch er betont: „Das Gebäude ist jetzt schon ein belebter Ort.“