AalschokkerDie „Aranka“ wird zu einem Museum
Bad Honnef – Wer heute über die Inselbrücke nach Grafenwerth geht und über den Rhein blickt – der entdeckt schnell den beeindruckenden Aalschokker „Aranka“ im Wasser. Als eines der Wahrzeichen jahrhundertealter Heimatgeschichte der einstigen Winzer-, Fischer- und Schifferstadt Bad Honnef wurde das Schiff vom Aalkönigkomitee aufwendig restauriert. Doch bisher ist der Besuch auf der „Aranka“ nur einigen wenigen vorbehalten. Jetzt plant das Aalkönigkomitee einen Ausbau des Schiffes zu einem kleinen Museum.
Rund 50 Jahre lang ging Fischermeister Willi Jansen immer von Mai bis November mit dem Aalschokker auf nächtliche Jagd. Jahrzehntelang holte das Schiff viele Tonnen Fisch aus dem Rhein, neben dem Aal auch Lachs, Maifisch und Stör. Im Laufe der Zeit blieben die Fangbehälter jedoch immer öfter leer, so dass sich Willi Jansen schweren Herzens entschloss, das Aalfangschiff zu verkaufen.
Der inzwischen verstorbene Bad Honnefer Unternehmer Helmut Kloss regte schließlich eine Spendenaktion an – die Geburtsstunde des Aalkönigkomitees, das das Schiff vor dem Verkauf nach Holland rettete. Mit Unterstützung der NRW-Stiftung konnte es renoviert werden. Seit 1994 liegt es im Altrheinarm unterhalb der Grafenwerther Brücke.
Die Geschichte des Fischfangs in Bad Honnef sowie die Geschichte der „Aranka“ und der traditionellen Fischerfamilie Jansen soll nun auf dem Schiff in Fotos, alten Dokumenten und sogar einem kleinen Film dargestellt werden. „Wir haben bereits im letzten Renovierungsabschnitt einige Vorkehrungen dafür getroffen“, erklärte Günther Raths, Vorsitzender des Fördervereins der Aranka.
Bisher konnten Schulklassen sie besichtigen, nun soll es spätestens ab dem Tag des Denkmals am 11. September auch allen anderen Interessierten möglich sein. „Über die Jahre ist immer wieder Geld in das Schiff geflossen, deshalb wollen wir es nun der Öffentlichkeit zugänglich machen“, erzählte Erika Ost vom Aranka Förderverein. Auf dreimal drei Metern soll die Rolle des Fischfangs für Bad Honnef historisch aufgearbeitet werden. „Natürlich können wir dann nicht jeden Tag hinüberfahren“, meinte Ost, deshalb solle es feste Termine und Absprachemöglichkeiten für einen Besuch des neuen Museums geben.
„Damit entwickelt sich eine ganz neue Dimension des beweglichen Denkmals“, ist Raths überzeugt. Geplant seien außerdem Informationstafeln und QR-Codes am Ufer, die auf die Geschichte eines der letzten Aalschokker der Region hinweisen sollen.
Wie die Rundschau berichtete, hat der Landschaftsverband Rheinland bereits 9900 Euro für die museale Ausstattung zugesagt. (sms)