1. Die Region boomt, die sechs linksrheinischen Städte und Gemeinden wachsen. Welche großen Projekte planen die Kommunen oder Bauherren, wie wird die schulische Infrastruktur ausgebaut?
2. Im ersten Teil unserer neuen Serie beschäftigen wir uns mit Alfter.

Alfter – NEUBAU STUDENTENWOHNHEIM AM CAMPUS II ALANUS HOCHSCHULEIn diesem externen Projekt entstehen 122 Apartments mit insgesamt 2500 Quadratmetern Wohnfläche, 122 Fahrradstellplätze und 34 Kfz-Stellplätze. Im Herbst 2021, mit dem Beginn des Wintersemesters, sollen die Appartements zur Verfügung stehen. Die Umsetzung erfolgt laut Gemeinde "im hochwertigen, energetischen Standard mit Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien". Eine zirka 900 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach mit stationärem Batteriespeichersystem wird kostengünstigen Strom für den Eigenbedarf produzieren. Ergänzt wird sie durch eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und eine Beheizung mittels Wärmepumpe. Im Sinne einer ökologischen Bauweise entsteht die Grundkonstruktion des Gebäudes als Holzständerwerk. Das Bauprojekt hat ein Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro. Investor ist Eric Schütz, Gesellschafter-Geschäftsführer von Gerling & Schütz, und Sabine Schütz, Immobilienentwicklerin aus Troisdorf.

ÖFFENTLICHE BÜCHEREI ST. MATTHÄUS IN ALFTER, ENERGETISCHE SANIERUNGDie jetzige Bücherei wurde 1865 als Schulgebäude gebaut. Das aktuelle Sanierungskonzept hat die Verbesserung des Wärmeschutzes unter Würdigung der denkmalschutztechnischen Belange zum Ziel. Es sieht unter anderem eine Innendämmung und eine Modernisierung der Fenster vor. Da die Fenster historischen Wert haben und zum äußeren Erscheinungsbild des Baudenkmals wesentlich beitragen, werden auch die inneren Fenster gegen moderne, isolierverglaste und mit Dichtungen versehene Fenster ausgetauscht. Es stehen laut Gemeinde Haushaltsmittel in Höhe von 360 000 Euro für die energetische Sanierung zur Verfügung. Für diese klimaschutzfördernde Sanierung erhält die Gemeinde Alfter 207 000 Euro Fördermittel aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz.

SCHULGEBÄUDE AUF DEM SCHULCAMPUS OEDEKOVEN, SANIERUNGDas Schulgebäude am Schulcampus Oedekoven wird derzeit von der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Grundschule Oedekoven sowie der AWO-KiTa genutzt. Laut Beschluss des Rates wird das bestehende Gebäude wegen seines baulichen Zustands aktuell grundsaniert. Um das Gebäude zukünftig auch als weiterführende Schule nutzen zu können, stehen dazu auch eine Modernisierung des naturwissenschaftliches Traktes und der Aula an. Insgesamt erstreckt sich die Baumaßnahme - sofern keine zeitlichen Verzögerungen eintreten - auf mindestens zwei Jahre. Zu den Kosten könne die Gemeinde zurzeit keine verbindlichen Aussagen machen, weil noch diverse Ausschreibungen erfolgen müssen.

GEMEINSCHAFTSGRUNDSCHULE (GGS) WITTERSCHLICK, ERWEITERUNG DES BESTANDSGEBÄUDESWegen steigender Schülerzahlen und einem erhöhten Bedarf an OGS-Plätzen wird das bestehende Schulgebäude aktuell um drei Klassenräume und neue Toilettenanlagen erweitert. Der Schulbetrieb in den erweiterten Klassenräumen kann spätestens zum Jahresbeginn 2021 aufgenommen werden, so die Verwaltung. Der Erweiterungsbau umfasst ein Gesamtvolumen von rund 1,68 Millionen Euro. Es werden Fördermittel in Höhe von 728 432 Euro aus dem Förderprogramm für die kommunale Schulinfrastruktur "Gute-Schule 2020" des Landes NRW und der NRW.BANK eingesetzt. Darüber hinaus wird das Lehrschwimmbecken der GGS Witterschlick saniert, geplant ist die Fertigstellung 2021.

KITA-GEBÄUDE AM RATHAUS IN ALFTERIn Oedekoven entsteht nach Informationen der Gemeinde eine viergruppige Einrichtung mit Betreuung für unter Dreijährige (U 3). Dies sei erforderlich, um dem Bedarf an Kindergartenplätzen in der Gemeinde Alfter zu decken. Das Gebäude wird in Holzbauweise errichtet. Die KiTa erhält außerdem eine Photovoltaikanlage. Die Dachflächen sollen als Gründächer ausgebildet werden - mit positiven Auswirkungen auf Klima, Überhitzung, Regenwasserrückhaltung und Fauna.Die Planung der Außenanlagen sieht vor, so viel Bestandsgrün wie möglich zu erhalten und die im unteren Grundstücksbereich anzutreffenden Arten in die künftige Nutzung einzubeziehen. Das Vergabeverfahren läuft aktuell, daher gibt es noch keine abschließenden Angaben zu den Baukosten.

MEHRFAMILIENHAUS AM AHRWEG IN ALFTER-IMPEKOVENMit der Aufstellung und Fortführung des Akut-Programms zur Schaffung von Wohnraum haben Rat und Gemeindeverwaltung gemeinsam eine wichtige wohnungspolitische Handlungsstrategie erarbeitet. Sie sieht die Schaffung von bezahlbarem, generationengerechtem und energieeffizientem Wohnraum vor. "Mit dem Bau des Mehrfamilienhauses am Ahrweg 38-40 wird ein wichtiger Baustein gesetzt, um dieses Ziel zu erreichen, der außerdem auch die Anforderungen an ein ökologisches, nachhaltiges Bauen erfüllt", heißt es. Es entstehen 14 moderne Wohnungen auf zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss mit rund 1000 Quadratmetern Wohnfläche, 14 Fahrradstellplätze und 14 Kfz-Stellplätze.Das Haus wird in nachhaltiger Holzbauweise errichtet und verfügt zukünftig über eine Pelletheizung. In den Außenflächen entsteht ein 30 Quadratmeter großer Sandspielbereich mit Spielgeräten für Kleinkinder. Zurzeit laufen die Ausschreibungen, daher sind die Kosten noch nicht genau bezifferbar. Der Gemeinde wurde von der NRW-Bank ein Förderkredit über 2,5 Millionen Euro bewilligt. (EB/jr)