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Neue Kultur- und SporthalleFeierliche Eröffnung in Alfter

Lesezeit 4 Minuten
Offizielle Eröffnung der Kultur- und Sporthalle in Alfter: Den musikalischen Rahmen gestalteten Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen der Gemeinde, die sich zu einem Jugendchor zusammengefunden hatten.

Offizielle Eröffnung der Kultur- und Sporthalle in Alfter: Den musikalischen Rahmen gestalteten Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen der Gemeinde, die sich zu einem Jugendchor zusammengefunden hatten.

Die neue Kultur- und Sporthalle in Alfter wurde feierlich eröffnet und soll als kommunaler Treffpunkt dienen. Der Bau kostete insgesamt 13,5 Millionen Euro - teurer als die anfänglich veranschlagten acht Millionen.

„Wer baut, der traut, denn Bauen bedeutet Zukunft und Mut. Ohne Ihren Mut würde diese Halle hier heute nicht stehen, Sie dürfen stolz darauf sein, was Sie geleistet haben“, erklärte die NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Ina Scharrenbach (CDU) am Freitagnachmittag während des Festaktes zur offiziellen Eröffnung der neuen Kultur- und Sporthalle (KSH) am Herrenwingert.

Ohne Ihren Mut würde diese Halle hier heute nicht stehen, Sie dürfen stolz darauf sein, was Sie geleistet haben
Ina Scharrenbach, NRW-Heimatministerin

Aber Land und Bund hätten ebenfalls ein wesentlichen Teil durch ihre Städteförderprogramme zu diesem Erfolg beigetragen: „Auch wir haben ja zu Ihrem Erfolg gesagt und daran geglaubt, dass Sie alles richtig machen werden.“ Scharrenbachs ausdrücklicher Dank galt vor allem Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU), der sich gemeinsam mit Rat und Verwaltung stets für den Bau eingesetzt hatte: „Sie zeigen, wie man durch Architektur nicht nur einen städtebaulichen Akzent setzt, sondern auch für die Menschen und für die Zukunft baut und wir machen nun gemeinsam weiter.“

Scharrenbach sagte für 2025 weitere Fördergelder in Höhe von 445 000 Euro zu. Damit kann im kommenden Jahr die marode alte Turnhalle aus den sechziger Jahren abgerissen werden. Beeindruckt zeigte sich die Ministerin auch von der modernen, hellen, nachhaltigen und einladenden Architektur und der Konzeption mit dem Basketballfeld und dem Bolzplatz auf dem Dach, ganz anders als die Sportstätten von früher:„ Ich kenne noch die dunklen Turnhallen, die nach dem Schweiß von allen Generationen gerochen haben“, schilderte Ina Scharrenbach mit einem Augenzwinkern.

NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach dankte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher.

NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach dankte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher.

Eingebettet ist der Bau der KSH in das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) wodurch das Zentrum von Alfter-Ort sukzessive attraktiver gestaltet werden soll: „Das ISEK ist vor allem ein Projekt zur Stärkung des sozialen Lebens in Alfter, wir brauchen Räume und Möglichkeiten uns zu treffen, das ISEK stärkt den Sozialraum Alfter“, betonte Bürgermeister Rolf Schumacher in seiner Ansprache. „Ausdruck der Wertschätzung“ sei es, dass so viele Vertreter aus Politik und Verwaltung, die Ortsvorsteher der einzelnen Dörfer, Vertreter von Schulen, der Bezirksregierung Köln, Kitas, des kulturellen Lebens, der Vereine, der Handwerksfirmen und der Alanus Hochschule aber auch der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen und der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß zu der feierlichen Eröffnung gekommen waren.

Schumacher sprach auch weitere Erfolgsgeschichten an, die das Leben der Alfterer bereichert hätten. Darunter die Hangbuslinie oder die Anmietung des Schlosses, das nun vom Offenen Ganztag der Anna-Schule genutzt wird und in dem Geflüchtete aus der Ukraine wohnen: „Sie sind froh, dass sie und ihre Kinder ohne Bomben aufwachsen dürfen. Dafür danke ich dem Rat, der das möglich gemacht hat“, sagte Schumacher.

Die Mädchen und Jungen der Anna-Schule können die KSH bereits nutzen, auch viele Vereine hätten bereits für Veranstaltungen angefragt. Bis zu 400 Gäste können beispielsweise bei einer Karnevalssitzung darin Platz finden: „Wir werden in den nächsten Wochen erleben, dass uns diese Halle viel Freude machen wird“, so der Bürgermeister zuversichtlich.

Das neue Gebäude sei aber auch ein Leuchtturmprojekt, das über Alfter hinaus strahlen werde und in seiner Konzeption bundesweit einzigartig sei, wie Architekt Ulrich Königs erläuterte: Eine Holzkonstruktion auf einer Sporthalle mit einem begehbaren Dach, das öffentlich genutzt werden könne, sei einzigartig in Deutschland. Königs, der in Köln gemeinsam mit seiner Frau Ilse Maria ein Architekturbüro betreibt, meinte: „Dies ist ein Werk von vielen Händen und Köpfen. Ein Räderwerk, das ineinandergreift.“

Auf dem Dach der neuen Kultur- und Sporthalle befinden sich ein Bolz- und Basketballplatz.

Auf dem Dach der neuen Kultur- und Sporthalle befinden sich ein Bolz- und Basketballplatz.

Lobende Worte fand er für die engagierte und konstruktive Zusammenarbeit mit Rat, Verwaltung und Bürgermeister Schumacher. Vergleichbares habe Königs in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen selten erlebt: „Wir sind in Alfter auf Leute getroffen, die so sehr von der Idee begeistert waren, diese Halle fertigzustellen, dass sie auch bereit waren, kalkulierte Risiken einzugehen, als es zu Problemen kam. Dadurch haben sie zum Gelingen dieses Projektes beigetragen.“ Das Engagement der Gemeinde und der Bau könnten als Beispiel für andere Kommunen dienen, meinte Königs.

Zum Abschluss segneten Prädikantin Sibylle Thon von der Evangelischen Kirchengemeinde und Pfarrer Matthias Genster vom katholischen Seelsorgebereich die neue Halle ein. Thon sprach von einem „Wohlfühlort“ und sie wünschte allen, dass „Gottes guter Geist über dieses Haus wehen wird.“ Den musikalischen Rahmen gestalteten Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen der Gemeinde, die sich unter der Leitung von René Breuer zu einem Jugendchor zusammengefunden hatten.

Der ISEK-Prozess begann vor mehr als zehn Jahren, erste Überlegungen, den Herrenwingert attraktiver zu gestalten, kamen bereits in einem Bürgercafé der Freien Wähler auf, auch die Grünen griffen das Thema später auf, auch die Gewerbetreibenden beteiligten sich, es kam zu intensiven Beratungen in den politischen Fachgremien, mit den Bürgern, unter anderem zu einer offenen Bürgerwerkstatt organisiert vom Master-Studiengang Architektur der Alanus Hochschule und einem Architektenwettbewerb. Sukzessive sollten bis etwa 2027/28 mehrere ISEK-Projekte realisiert werden. Einige mussten jedoch wegen der unerwartet gestiegenen Kosten verursacht durch die vielen Krisen aufgegeben werden, darunter die Umgestaltung des Schlossplatzes.

Auch der Bau der KSH wurde mit 13,5 Millionen Euro teurer als die ursprünglich veranschlagten acht Millionen Euro. Bereits bewilligte Fördermittel betrugen 7,3 Millionen Euro, beantragt sind weitere 1,8 Millionen Euro, so dass der Eigenanteil bei der Gemeinde bei etwa 4,4 Millionen Euro liegt.