Historische BilderAlfterer Schloss als Video-Projektionsfläche

Die Fassade des Schlosses als Kulisse.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Alfter – Manchmal wird ein Kindheitstraum wahr. Und manchmal bringt einen eine zufällige Begegnung weiter. Vor etwa 15 Jahren sah der Alfterer Veranstaltungsmeister Thomas Häußler am Karlsruher Schloss eine Multimedia-Lichtprojektion. Seitdem geht er mit der Idee schwanger, solch ein Projekt auch in Alfter zu realisieren. Die ideale „Leinwand“ gibt es in seinem Geburtsort ja bereits seit dem Mittelalter: das markante Schloss am Herrenwingert mit seiner gelben Fassade.
Eines Abends ging Häußler wie gewohnt mit seinem Hund Gassi und traf dabei zufällig Diane Ihlefeldt und Alexandra Runge, die ebenfalls mit ihrem Hund unterwegs waren. Die drei kamen ins Gespräch: Ihlefeldt und Runge schilderten, dass sie gemeinsam mit Luise Wiechert und Bärbel Steinkemper vor drei Jahren die „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“ ins Leben gerufen hatten, um mit Kulturveranstaltungen das altehrwürdige Schloss aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken.
Die Begegnung der drei Hundefreunde ist mittlerweile zwei Jahre her. Aus der fixen Idee wird nun ein großes, vor allem bislang beispielloses Kulturevent für Alfter und die Region: An sechs Wochenenden heißt es ab dem 24. September: „Schlosszauber Alfter“. Die Organisatorinnen stellten gemeinsam mit Schirmherr Bürgermeister Rolf Schumacher und einigen Sponsoren und Thomas Häußler das Programm und das Konzept im Schlosspark vor.

Vorstellung des Programms mit Bürgermeister und Donnerstaggesellschaft 2.0.
Copyright: Frank Engel-Strebel
Drehbuch und Schauspieler für das Video-Mapping
Thomas Häußler zeichnet für die technische Umsetzung des Video-Mappings (der Projektion auf die Schlossfassade) verantwortlich, die den Titel „IM PULS“ trägt. Gemeinsam mit dem Ex-Alfterer Oliver Lampe, der nicht nur Namensgeber des Projektes ist, sondern auch Schreiber des Drehbuchs, entstand eine gut 20-minütige Visualisierung aus 2D- und 3D-Animationen. Große Beamer projizieren sie auf die dem Herrenwingert zugewandte Fassade. Dafür wurden eigens Spezialeffekte kreiert und Filmsequenzen mit Schauspielern über Historisches und Legenden rund um das Alfterer Schloss gedreht. In der Video-Show biegen sich Häuser oder fallen auseinander, 3-D-Objekte bewegen sich in Richtung Zuschauer – die Macher versprechen ein großartiges Spektakel mit Bildern und Effekten, wie sie zuvor noch nie im Ort zu sehen waren: „Wir wollen die Geschichte des Schlosses lebendig werden lassen, die Menschen mitnehmen auf eine Zeitreise, die hoffentlich auch zu einer neuen Wertschätzung der Heimat führt. Ich bin schon ganz euphorisch“, betonte Thomas Häußler.
Angetan von der Idee waren auch der Landschaftsverband Rheinland als Fördergeber sowie zahlreiche große und kleine Sponsoren. Immerhin, so Diane Ihlefeldt, galt es eine sechsstellige Summe aufzubringen. Daher gilt der Dank allen Unterstützern: „Wir sind stolz, dass sie an uns glauben und sich von unserer Begeisterung haben anstecken lassen“, betonte Alexandra Runge.

Copyright: Frank Engel-Strebel
Bürgermeister als begeisterter Schirmherr
Begeistert war von Anfang an auch Bürgermeister Rolf Schumacher, der die Schirmherrschaft gerne übernahm. In Anlehnung an die beutende Künstlervereinigung der Alfterer Donnerstag-Gesellschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg wichtige künstlerische Impulse setzte, so Schumacher: „Ich finde es großartig, dass diese Tradition der Donnerstag-Gesellschaft fortgesetzt wird.“ In den vergangenen Jahren hatten die Initiatorinnen bereits beeindruckende und viel beachtete Kunstausstellungen im Schloss und im Park organisiert.
Schumacher erinnert auch daran, dass Alfters Ortsmitte in den kommenden Jahren umgestaltet wird und damit auch die Neugestaltung und Öffnung des Schlossparkes für die Bevölkerung von Land und Bund gefördert wird. Zudem hat die Gemeinde das Schloss für 20 Jahre angemietet, um dort künftig den Offenen Ganztag der Anna-Schule unterzubringen.
Eingebettet wird das Video-Mapping in ein abwechslungsreiches Kultur- und Gastronomieangebot: „Ein schönes Bild alleine reicht nicht. Ein Bild wird nur mit einem Rahmen so richtig schön. Mit unserem Programm haben wir einen goldenen Rahmen gestrickt“, erklärt Alexandra Runge aus Überzeugung. Jedes Wochenende steht dabei unter einem anderen Motto.