Schon seit 2015 laufen die Planungen für den Schulcampus Klostergarten der Freien Christlichen Schule Bonn/Rhein-Sieg Kreis (FCSB) im Alma-Gewerbepark in Oedekoven. Im Winter soll endlich Spatenstich sein.
Gesamtschule AlfterKapazität für Schulcampus Klostergarten auf 600 Schüler reduziert

Die Natur hat sich die Grundstücke entlang der Straße 'Im Klostergarten' im Alma-Gewerbepark zurückerobert.
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Im Sommer 2025 soll der lange geplante Schulcampus Klostergarten der Freien Christlichen Schule Bonn/Rhein-Sieg Kreis (FCSB) im Alma-Gewerbepark in Oedekoven endlich stehen. Das erklärte der Geschäftsführer des Trägervereins der FCSB, Eduard Friesen, gegenüber der Bonner Rundschau. „Die Planungen werden in den kommenden Monaten abgeschlossen, sodass wir im frühen Herbst den Bauantrag einreichen werden“, so Friesen weiter. Mit dem ersten Spatenstich rechnet er dann frühestens im Winter.
Damit es nun endlich weitergehen kann, musste der Gemeinderat vor der Sommerpause nach jahrelanger Diskussion in den Gremien den noch ausstehenden Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Im Klostergarten“ verabschieden. Sämtliche Beteiligungen der Öffentlichkeit sind abgeschlossen, die erforderlichen Gutachten liegen vor und auch der Städtebauliche Vertrag mit der Gemeinde Alfter ist inzwischen unterzeichnet. Bereits seit 2015 laufen die Planungen der FCSB, entlang der Straßen Im Klostergarten, Tonweg und Am Wegscheid im Oedekovener Gewerbepark einen neuen Schulcampus zu bauen. Geplant ist der Neubau einer Grund- und Gesamtschule sowie einer Vierfeldsporthalle, die auch Vereinen zur Verfügung stehen soll.
Das Ensemble verteilt sich über drei Grundstücke. Auf dem westlichen Areal entsteht das eigentliche Schulgebäude mit Pausenbereich und Grünanlagen, auf der mittleren Fläche werden Stellplätze für rund 30 Autos gebaut und im Osten wird die Turnhalle errichtet. Zudem richtet der Träger dort eine sogenannte Kiss-and-Ride-Zone ein, wo Eltern ihre Kinder mit dem Auto absetzen und einladen können. Auch 40 Parkplätze für Autos und 55 für Fahrräder sind dort geplant. Am Schulgebäude sind bis zu 160 Fahrradständer vorgesehen. Die Dächer werden begrünt. Die Grundstücke befinden sich am Rand des Gewerbegebiets und grenzen an die Wohnbebauung.
Gebäude umschließt den Pausenhof
Das Vorhaben ist in der Bevölkerung umstritten. Daher setzte der Trägerverein auf besondere Transparenz und einen intensiven Austausch mit den Bürgern, der Politik und der Verwaltung. Diverse Dialog- und Informationsveranstaltungen wurden durchgeführt, die stets gut besucht waren. Anregungen wurden aufgenommen und teilweise umgesetzt. Anwohner hatten vor allem Sorge, dass der Verkehr mit dem Schulbetrieb zunehmen dürfte und befürchten auch eine Lärmbelästigung. Um solche Befürchtungen zu mindern, wurde das Vorhaben deutlich abgespeckt. Die Kapazität der Schule wurde von ursprünglich 815 Schülern auf nun 600 reduziert. Auch auf einen einst geplanten Kindergarten wurde verzichtet.
Um den Pausenlärm der Jugendlichen abzuschirmen, wird das Schulgebäude den Pauseninnenhof umschließen. In zwei Abschnitten soll gebaut werden, wie Eduard Friesen erläuterte. Im ersten Bauabschnitt werde zunächst der Schulcampus für die Gesamtschule, als Karree (wie in den Gremien vorgestellt) mit innenliegendem Schulhof errichtet. In einem zweiten Teil sollen dann „möglichst zügig“ die Turnhalle und die Stellflächen folgen. „Durch die aktuelle Lage am Markt sind die Bau- und insbesondere die Finanzierungskosten gestiegen, so dass die erste Bauphase etwas kleiner ausfallen wird, als ursprünglich gedacht“, erläuterte Friesen auf Anfrage.
Mir ist es wichtig zu betonen, dass wir in keiner Konkurrenz zueinander stehen, wir unterstützen das neue Gymnasium und freuen uns über die Stärkung des Schulstandorts Alfter
Der Träger der FCSB wurde 2009 aus einer Elterninitiative und Vertretern Freier Evangelischer Kirchen und Gemeinden im Raum Bonn/Rhein-Sieg gegründet. Ziel ist ein Unterricht nach „gelebten christlichen Grundwerten“. Neben einer privaten Grundschule wurde auch eine zweizügige, staatlich anerkannte private Gesamtschule gegründet. In beiden Einrichtungen werden Kinder aus der Gemeinde Alfter, größtenteils aber aus dem Umland unterrichtet. Bisheriger Standort der Schulen ist am Schöntalweg im Gewerbegebiet Oedekoven. Seit vielen Jahren reicht der Platz dort aber nicht mehr aus, der Träger ließ Containeranlagen aufstellen, um alle Jungen und Mädchen unterrichten zu können. Momentan werden an beiden Schulen 370 Mädchen und Jungen unterrichtet.
Der Bau der neuen Schule fällt zeitlich mit der Gründung des Alfterer Gymnasiums zusammen, das die Gemeinde in kommunaler Trägerschaft zum Schuljahresbeginn 2023/2024 an den Start bringen möchte. „Mir ist es wichtig zu betonen, dass wir in keiner Konkurrenz zueinander stehen, wir unterstützen das neue Gymnasium und freuen uns über die Stärkung des Schulstandorts Alfter. Es wird sicherlich eine Bereicherung für uns alle werden“, erklärte Friesen bereits im Dezember 2022 der Rundschau gegenüber und lobte bei dieser Gelegenheit auch ausdrücklich die Unterstützung von Seiten der Gemeinde Alfter und Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU).