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Alfterer BroichparkKritik an Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung

Lesezeit 4 Minuten
Die Wege im Park sind nicht eben und anfällig für fließendes Wasser.

Die Wege im Park sind nicht eben und anfällig für fließendes Wasser.

Die Anwohner und Förderer des Broichparks in Alfter kritisieren die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung, denn im Dunkeln erhöhe sich die Unfallgefahr.

Der Broichpark ist eine idyllische Naherholungsoase unweit des Alfterer Ortskernes. Um den kleinen Park kümmern sich seit Jahren die Broichpaten um ihren Sprecher Volker Helwich. Sorgen bereitet Helwich und Anwohnern seit längerem, dass nachts die vier Laternen im Broichpark abgeschaltet werden.

Dies liegt daran, dass die Politik auf Anregung der Gemeinde Alfter 2023 beschlossen hatte, in bestimmten Gebieten nachts die Betriebszeiten der Straßenbeleuchtung zu reduzieren. Dies gilt auch für den Broichpark. Dagegen wehren sich nun Volker Helwich und 122 Menschen, die einen Bürgerantrag unterschrieben und im Rathaus eingereicht haben. Ende März wird er im Haupt- und Finanzausschuss beraten.

Darum geht es: Vor zwei Jahren beschloss die Politik aufgrund der angespannten Finanzlage, die Betriebszeiten der Straßenbeleuchtung zu reduzieren. Der Fußweg durch den Broichpark ist davon ebenfalls betroffen. Dort stehen besagte vier Laternen. Laut Helwich wird dieser Weg von vielen Menschen genutzt, die von Olsdorf und den Hanggebieten ins Ortszentrum gehen. Im oberen Bereich weist dieser Weg einen steilen, durch Schotter rutschigen Abschnitt auf, der 2014 von der Gemeinde mit einem Geländer versehen worden ist, um die Sicherheit für die Bürger zu verbessern. Doch bereits bei mittleren Regenfällen wird der Schotterweg laut Helwich ausgespült und es bilden sich über den gesamten Weg tiefe Rillen, die nicht immer zügig beseitigt werden können.

An dem kleinen Teich im Park verläuft der Weg auf einer Länge von etwa 15 Metern an einer steilen Böschung entlang: „Damit bestehen auf dem gesamten Weg Gefahrenzonen, die in den Zeiten der Nachtabschaltung schwer zu erkennen sind“, erklärt Helwich. Da der Broichpark ein innerörtliches Waldgebiet ist, gebe es auch keine andere Beleuchtung etwa durch Fahrzeuge oder Gebäude: „Dies führt zu einer ausgeprägten Dunkelheit mit einer eingeschränkten Sicherheit, die zu einer erhöhten Unfallgefahr führen kann.“ Eigentlich sollten laut Vorlage der Verwaltung Verkehrsbereiche mit einem Gefahrenpotenzial von der Nachtabschaltung ausgeschlossen werden, dies wäre laut Helwich bei dem Weg durch den Broichpark gegeben.

Demgegenüber stehen auch nur eine geringe Kostenersparnis für die Kommune von 41 Euro beziehungsweise derzeit höchstens 30 Euro pro Jahr, haben die Beschwerdeführer ausgerechnet. Laut Auskunft des für Alfter zuständigen Energieversorgers Rheinenergie wurden die Laternen 2017 auf LED umgerüstet. Der Verbrauch jedes Leuchtkörpers soll demnach 20 Watt pro Stunde betragen.

Laut Berechnungen von Volker Helwich konnten durch die Abschaltzeiten im vergangenen Jahr gerade einmal 41,10 Euro eingespart werden, für das laufende Jahr wären es mit 30 Euro sogar noch weniger. 2023 wurde mehrheitlich beschlossen, dass in bestimmten Bereichen der Ortschaften sonntags bis donnerstags von Mitternacht bis 5 Uhr sowie freitags bis samstags von 1 Uhr bis 5 Uhr die Straßenlaternen abgeschaltet werden.

Dies sorgte auch in anderen Ortsteilen bei den Anwohnern für Unmut. Daher hatte die Politik im Dezember 2024 beschlossen, die Abschaltzeiten zu ändern. Seitdem werden samstags und sonntags die Laternen nicht mehr ausgestellt.

Damit werden beim Broichpark nur noch 30 Euro im Jahr eingespart. Dieser Einsparung stünden laut Helwich zusätzliche Kosten für Technik und Verwaltung gegenüber. Daher fordern Helwich und die Anwohner nun komplett auf die Nachtabschaltung zu verzichten, damit die Bürger sicherer den Park queren können. Der Haupt- und Finanzausschuss berät über diesen Bürgerantrag in seiner Sitzung am Donnerstag, 27. März, ab 18 Uhr im Ratssaal im Rathaus in Oedekoven.

Der Broichpark

Gerade einmal knapp 4000 Quadratmeter Grundfläche hat der Broichpark, der an die Bachstraße grenzt. Mutmaßlich wird der Park von vielen Menschen wegen seiner beiden Teiche, dem kleinen Bachlauf und seiner Quellen als Naherholungsoase nahe am Ortskern.

Um Pflege und Erhalt kümmern sich die Broichpaten die sich im Arbeitskreis Wasser organisieren und seit 2013 Teil des Fördervereins „Haus der Alfterer Geschichte“ sind. Ziel des Arbeitskreises ist es auch, die Geschichte der Wasserläufe und Wasserversorgung Alfters zu dokumentieren. 2017 veröffentlichte die Arbeitsgruppe anlässlich der Alfterer 950-Jahr-Feier die Dokumentation „Das Wasser von Alfter“.

Volker Helwich im restaurierte Pumpenhäuschen.

Volker Helwich im restaurierte Pumpenhäuschen.

Zudem kümmern sich die Broichpaten um den Erhalt des Pumpenhäuschens, das bis in die 1950er Jahre wichtig für die Trinkwasserversorgung in Alfter war. Zum jährlichen Tag des offenen Denkmals können Interessierte das restaurierte Pumpenhäuschen besichtigen. Die Paten wehrten sich 2013 erfolgreich gegen den Bau eines Wasserrückhaltebeckens an Stelle des Parks.